Daucus carota ssp. sativa, so der lateinische Name der Karotte, ist reich an wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen. Besonders in der vitaminarmen Zeit des Winters und des Vorfrühlings sollte man jeden Tag in irgendeiner Form Karotten geniessen, und zwar möglichst roh, denn dann sind sie am gesündesten.
Die Karotte ist eine Kulturform der Wilden Möhre (Daucus carota), stammt ursprünglich aus Südeuropa (weisslich) sowie Afghanistan (gelb, violett) und gehört wie Dill, Koriander oder Fenchel zur Familie der Doldenblütler.
Die heutige orange Kulturform geht wohl auf eine Kreuzung der weissen, gelben und violetten Formen zurück. Heute sind Karotten aufgrund des hohen Gehalts an Carotin, Vitamin C, Kalium und Eisen besonders in der Ernährung von Kleinst- und Kleinkindern sowie in der Diätküche von Bedeutung. Karotten unterstützen die Blut- und Zahnbildung sowie das Immunsystem.
Der Carotingehalt (vorwiegend Alpha- und Beta-Carotin (= Provitamin A)) ist der höchste unter allen Gemüsearten. Je nach Sorte und Anbaubedingungen liegt er zwischen 5 und 30 mg pro 100 g Frischsubstanz. Teilt man die Carotinmenge durch sechs, erhält man die Menge an Vitamin A, die der Körper theoretisch aus dem sekundären Pflanzenstoff herstellen kann.
Darüber hinaus sind in Karotten etwa 330 mg Kalium, 4 mg Eisen, 500 μg Vitamin C sowie 47 µg Vitamin K enthalten. Die orangen Karotten enthalten am meisten Betacarotin, gefolgt von violetten; gelbe Karotten weisen dagegen mehr Lutein auf. Die violette Möhre enthält zudem am meisten Alpha-Carotin sowie Lutein.
Karottensuppe hilft aufgrund des hohen Pektin-Gehalts und der ätherischen Öle bei Verdauungsstörungen wie Durchfall. Der hohe Kaliumgehalt wirkt harntreibend, Karottensaft beeinfluss die Magensaftabsonderung. Beim langen Kochen der Karotten – und nur dann! – entstehen Oligogalakturonsäuren (Oligogalakturonide). Diese Zuckermoleküle ähneln den Oberflächenstrukturen der Darmwand so stark, dass die durchfallerregenden Bakterien ihr ursprüngliches Ziel verfehlen.
Rezept Moro’sche Karottensuppe:
500 g geschälte (Bio)Karotten in einem Liter Wasser eine Stunde kochen, dann durch ein Sieb drücken oder im Mixer pürieren, mit gekochtem Wasser wieder auf einen Liter auffüllen und drei Gramm Kochsalz zugeben. (Mehr über die Moro'sche Karottensuppe gibt's in der Dezember-Ausgabe der Gesundheits-Nachrichten 2019.
Auch der Ballaststoffgehalt ist mit über 3 g beachtlich, da dieser sich zudem aus einer sehr günstigen Kombination aus löslichen und unlöslichen Ballaststoffen zusammensetzt, was sie zu sehr verträglichen Gemüse macht, auch für Personen, die empfindlich auf Ballaststoffe reagieren. Für den Geschmack verantwortlich sind neben dem Zuckergehalt die ätherischen Öle und Fruchtsäuren. Die Färbung geht auf Carotinoide, Anthocyane und Chlorophyll zurück. Reich an wertvollen Nährstoffen ist auch das Blattwerk der Karotte: Probieren Sie es kleingehackt in einem Salat. Apropos: Die aromatischen und nahrhaften Inhaltsstoffe befinden sich vorwiegend unter der Schale. Damit so wenig wie möglich von ihnen verloren geht, sollte die Karotte nicht geschält werden.
Der Glykämische Index von gekochten Karotten und von Baguette liegt jeweils bei 70. Warum sind Karotten trotzdem gesünder? Finden Sie es heraus
Neben der Empfehlung, sich der Sonne längere Zeit über nur mit ausreichend Sonnenschutz auszusetzen, ist besonders das «innere Vorbräunen» unerlässlich. Dafür eignet sich natürliches Beta-Carotin, das im Darm zu Vitamin A - dem Hautschutzvitamin par excellence - umgebaut wird. Es ist ausser in Karotten auch in Tomaten, Hagebutten, Aprikosen, Orangen, Petersilie und Paprika enthalten. Damit es seine Schutzwirkung voll entfalten kann, sollte Beta-Carotin regelmässig und in grösseren Mengen aufgenommen werden, z.B. in konzentrierter Form. Da Beta-Carotin zu den fettlöslichen Provitaminen zählt, nimmt man Karotten vorzugsweise mit Vollmilch, Joghurt oder auch etwas Öl. Aufgrund der zellschützenden Eigenschaften des Provitamin A, ist eine an Beta-Carotin reiche Ernährung auch hilfreich gegen Psoriasis sowie zur Unterstützung gegen eine Form des Hautkrebs.
Lange bevor gesunde Ernährung zum Trendthema wurde, war Alfred Vogel der Meinung, dass die Ernährung die Basis für unsere Gesundheit bildet – und dass, ohne dabei auf den Genuss zu verzichten.
Die Rezeptideen von Assata Walter sind deshalb nicht nur saisonal, frisch und leicht umzusetzen, sie enhalten auch immer einen Ernährungstipp, der Ihnen hilft, sich natürlich und gesund zu ernähren.