Wer unter Psoriasis leidet, sollte gezielt auf seine Ernährung achten. Denn die Zusammensetzung der Kost wie auch einzelne Lebensmittelbestandteile können Entzündungen anstacheln und damit Provokationsfaktoren für einen Schub sein. Jeder Psoriasis-Erkrankte reagiert dabei unterschiedlich auf das, was er zu sich nimmt.
Bei schweren Verlaufsformen raten Mediziner auch zu einer Prüfung des Nährstoffbedarfs – dieser kann erhöht sein, so dass eine Überwachung des Ernährungsstatus sinnvoll scheint.
Autorin: Andrea Pauli
Wie die Erfahrung zeigt, gibt es Nahrungsmittel, die sich positiv und solche, die sich negativ auf die Schuppenflechte auswirken.
Mehrere Studien weisen auf eine Verbindung zwischen Übergewicht und Schuppenflechte hin. So leiden übergewichtige Kinder häufiger an der Hautkrankheit. Für sie ist das Risiko, an der Autoimmunerkrankung zu leiden, 40 Prozent höher als für Normalgewichtige, für fettleibige sogar 80 Prozent höher. Eine Gewichtszunahme geht zudem oft mit einer Verschlechterung der Symptome einher. Jetzt melden Forscher im Fachblatt «Jama Dermatology», dass umgekehrt eine Gewichtsabnahme die Symptome mildern kann. Sie untersuchten 60 adipöse Patienten, von denen die Hälfte acht Wochen lang eine Diät machte. Im Vergleich zur Kontrollgruppe verloren Sie nicht nur durchschnittlich 15 Kilogramm an Gewicht, sondern auch ihr Hautleiden besserte sich spürbar. Die Autoren vermuten, dass der Gewichtsverlust Entzündungsreaktionen drosselt.
„Kann man die Psoriasis durch Heilfasten aushungern?“ lautete die Frage von Dr. Rainer Stange bei einem Patientenkongress im Frühjahr 2018 in Berlin. Eine vielversprechende Vorstellung, die allerdings der Einschränkung bedarf. Generell spricht Dr. Stange, Abteilung Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin, lieber von „therapeutischem Fasten“. Denn der Begriff Heilfasten vermittle den Eindruck, mit Fasten könne man „geheilt“ werden.
Psoriasis gehört für den Naturheilmediziner zu den Krankheiten, bei denen sich Fasten bewährt habe. Leider gebe es jedoch keine wissenschaftlichen Studien, die belegen, wie Fasten auf eine Schuppenflechte wirke. Er habe es nur selten erlebt, dass jemand mit einer schweren Psoriasis allein durch Fasten erscheinungsfrei geworden sei, sagt Dr. Stange. Bewiesen sei aber, dass Übergewichtige die Wirkung eines innerlichen Psoriasis-Medikaments verbessern können, wenn sie deutlich abnehmen. Warum? Fasten bedeutet für den Körper Stress. Der Organismus reagiert darauf, indem er mehr körpereigenes Kortison produziert. Das wiederum senke die Entzündungslast.
Wer Psoriasis-Medikamente einnehme, sollte nur ärztlich überwacht fasten. Das geht gut in speziellen Kliniken oder mit Unterstützung von Fastenärzten, die Gruppen ausserhalb von Kliniken betreuen.
Bezüglich der unterschiedlichen Formen des Langzeitfastens, die sich vor allem in den sog. Fastengetränken unterschieden, bestünden vermutlich keine Unterschiede in der möglichen Wirksamkeit. Für neuere Varianten wie intermittierendes Fasten wisse man bezüglich Psoriasis praktisch noch gar nichts. Es sei sehr spannend, ob sich durch solche Praktiken möglicherweise eine Langzeitkontrolle der Psoriasis realisieren lasse, so Dr. Stange.
Empfehlenswert, so der Naturheilmediziner, seien immer begleitende Massnahmen während des therapeutischen Fastens: Gespräche, Bewegungs- und Entspannungstraining, Gruppenerlebnisse. „Man geht davon aus, dass der Mensch während des Fastens empfänglicher für äussere und innere Reize ist.“ Aus diesem Grund behandle er begleitend z.B. mit Wasser (Kneipp) und sogar Ganzkörperkältetherapie.