Autorin: Andrea Pauli, 09/18
Schuppenflechte, medizinisch Psoriasis, ist eine weit verbreitete, nicht ansteckende und unheilbare systemische Erkrankung, die nicht nur auf der Haut, sondern auch an Gelenken und anderen Organen auftreten kann. Die häufigste Form ist die Plaque-Psoriasis, die auf der Haut rötlich-entzündliche Erhebungen mit silbrigen Schuppen aus abgestorbenen Hautzellen hervorruft. Bei knapp zwei Dritteln aller Betroffenen tritt zusätzlich Nagel-psoriasis auf: Finger- und Zehennägel bekommen kleine Dellen, werden dicker oder verformen sich. Psoriasisherde können an verschiedenen Körperteilen und in veränderter Form auftreten, und es gibt Sonderformen.
Schuppenflechte ist nicht nur ein Hautproblem, sondern eine chronische, lebenslange Erkrankung, die sich auf nahezu alle Lebensbereiche der betroffenen Menschen belastend auswirkt. Bis zu 30 Prozent aller Menschen mit Schuppenflechte entwickeln zusätzlich eine Psoriasis-Arthritis, die die Gelenke entzündet und zu Schmerzen, Steifheit und irreparablen Gelenkschäden führen kann.
Häufiger als bei gesunden Menschen kommt es bei Patienten mit Schuppenflechte zu trockenen Augen oder einer Uveitis. Besonders bei Psoriasis-Arthritis ist oft auch eine Beteiligung der Augen zu beobachten.
Schuppenflechte wird ausserdem mit anderen schwerwiegenden Erkrankungen wie Diabetes, Herzkrankheiten und Depressionen in Verbindung gebracht. Bis zu 3 Prozent der Weltbevölkerung sind von Psoriasis betroffen. Rund 200 000 Menschen in der Schweiz leiden unter der Krankheit, gut ein Fünftel davon unter einer schweren Psoriasis. In Deutschland sind rund zwei Millionen Menschen von Psoriasis betroffen, in Österreich eine Viertelmillion.
Psoriasis vulgaris zählt zu den Erkrankungen, denen eine Fehlregulierung des Immunsystems zugrunde liegt. Die Ursache der Schuppenflechte ist ungeklärt, doch es gibt Hinweise auf eine genetische Veranlagung – mit mindestens 40 beteiligten genetischen Faktoren. Eine Forschungsgruppe der Uni München klärte 2011 auf, dass körpereigene DNA in der Zellsubstanz einen Proteinkomplex aktiviert, der die weitere Entzündung vorantreibt. Die Schuppenflechte kann ausserdem durch äussere und innere Auslöser hervorgerufen werden. Dazu gehören z.B. leichtes Trauma, Sonnenbrand, Infektionen, die Einnahme von systemischen (innerlichen) Arzneimitteln, Umwelteinflüsse oder psychische Belastungen und Stress. Der Stellenwert dieser Provokationsfaktoren ist individuell höchst unterschiedlich. Betroffene sollten darum ermitteln (z.B. durch tägliche Notizen über den Hautzustand), welche Faktoren bei ihnen jeweils einen Schub auslösen.