Aprikosen sind vielseitig verwendbar, da sie weniger weich sind als Pfirsiche. Darüber hinaus sind sie reich an Betacarotin, enthalten frisch wenig Kalorien und sind zudem leicht verdaulich.
Über die Herkunft der Aprikose, auch Marille genannt, herrscht Uneinigkeit. Bereits in der Antike soll es Aprikosen in Armenien, Nordchina und Indien gegeben haben. Der lateinische Name Prunus armeniaca verweist auf die zumindest lange Anbaugeschichte in Armenien. Forscher fanden dort etwa 4000 Jahre alte Aprikosenkerne. Aprikosen waren aber auch im chinesischen Hochland zwischen kaspischem und schwarzem Meer verbreitet. Heute werden sie vor allem in den Mittelmeerländern, Österreich, Iran, Südafrika und den USA angebaut.
Der Aprikosenbaum gedeiht nicht nur auf sandigem Boden, er verträgt auch Hitze und Trockenheit ganz gut. Das grösste Aprikosen-Anbaugebiet liegt in der osttürkischen Provinz Malatya am Oberlauf des Euphrat. Die Blütezeit reicht von März bis April. Als Obstgehölz ist die Aprikose eine Bienentrachtpflanze (wie auch Raps, Thymian, Lavendel, Salbei und Steinklee), d.h. sie wird von Honig- und Wildbienen aufgrund ihres Zuckergehalt von 5 bis 22 % bevorzugt.
Wie beim Steinobst üblich, befindet sich der Samen im Aprikosenkern. Er schmeckt bitter und hat ein starkes Bittermandel-Aroma, weshalb er bei der Herstellung von Persipan und Amaretto eingesetzt wird. Es gibt aber auch süsslich schmeckende Kerne.
Aus den Kernen wird auch Aprikosenkernöl gewonnen. Es kann in der Kosmetik oder als Speiseöl genutzt werden. Nach der Kaltpressung wird ein Grossteil des Aprikosenkernöls raffiniert, wodurch das charakteristische Aroma grösstenteils verloren geht. Raffiniertes Aprikosenkernöl wird zur Herstellung von Salben, Cremes und Shampoos verwendet. Es kann als Ersatz für Mandelöl verwendet werden.
Aprikosenkernöl enthält Fettsäurereste, die sich von der Ölsäure und der Linolsäure ableiten:
Hinzukommen Spuren von Vitamin A, Vitamin B und Niacin.
Lange bevor gesunde Ernährung zum Trendthema wurde, war Alfred Vogel der Meinung, dass die Ernährung die Basis für unsere Gesundheit bildet – und dass, ohne dabei auf den Genuss zu verzichten.
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Aprikosenkerne sind giftig, sie enthalten ca. 8 % blausäureabspaltendes Amygdalin. Dennoch wurden und werden diese mit «Vitalkraft aus der Natur», «Bioaktivstoff», «Heilmittel gegen Krebs» und ähnlichen Begriffen beworben und zum Verkauf angeboten. Amygdalin, oft auch irreführend und fälschlicherweise als Vitamin B17 oder Laetril bezeichnet, setzt bei der Verdauung hochgiftige Blausäure frei, die bei übermässiger Einnahme Vergiftungen hervorruft. Aprikosenkerne können, wie Bittermandeln auch, bis zu fünf Milligramm Cyanid pro Stück enthalten, eine Menge, die je nach Körpergewicht bereits zu Vergiftungserscheinungen führen kann.
Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt daher, maximal ein bis zwei Kerne pro Tag zu verzehren oder ganz darauf zu verzichten. Für Kinder kann der Verzehr von fünf bis zehn Bittermandeln bereits tödlich sein. Im Juli 2018 kam eine deutsch-britische Forschungsgruppe des Cochrane-Netzwerks zu dem Schluss, dass es keinerlei aussagekräftige Studien zur Wirkung von Amygdalin beziehungsweise Lätril auf Krebs in wissenschaftlichen Datenbanken zu finden ist
Die Marillenfrucht (ohne Kern/Stein) weist einen Gesamtfruchtzuckergehalt von 3 bis 16 % auf und hat mit 200 μg/100 g den höchsten Anteil aller Obstarten an Provitamin A. Drei mittlere Aprikosen decken bereits den Tagesbedarf eines Erwachsenen. Darüber hinaus sind vor allem die Vitamine B1, B2 und C sowie Kalium, Kalzium und Phosphor enthalten. Die ebenfalls enthaltene Salizylsäure hat auch eine antibakterielle Wirkung gegen unerwünschte Keime im Magen-Darm-Trakt.
Nährwert pro 100 g Aprikose, roh
Vitamine und Mineralstoffe
Reife Aprikosen sind im Supermarkt kaum zu bekommen, weil sie zu weich für den Transport sind. Aprikosen haben von Mai bis September Saison, wenn sie aus dem Ausland kommen. Einheimische Aprikosen, z.B. aus dem Wallis, haben erst Mitte Juli bis Ende August Saison. Reife Früchte halten sich auch gekühlt nicht sehr lange.
Aromatischer sind in der Regel getrocknete, ungeschwefelte Bio-Aprikosen, die reif geerntet werden. Sie enthalten weniger Wasser, der Nährstoffgehalt ist jedoch fünfmal so hoch. Das hitzestabile Retinol (Vitamin A) bleibt zudem während der Trocknung weitgehend erhalten. Auf der anderen Seite enthalten getrocknete Aprikosen relativ viel Sorbit und Fructose. In grösseren Mengen können sie bei empfindlichen Menschen Blähungen hervorrufen. Und: Eine Handvoll getrockneter Aprikosen enthält dreimal so viel Zucker wie die gleiche Menge frischer Aprikosen.
Aprikosen lassen sich zu Konfitüre verarbeiten, sie ist unverzichtbarer Bestandteil der Sachertorte sowie von Faschingskrapfen. Marillen sind auch Hauptzutat u. a. von Marillenknödeln. Zudem werden aus Aprikosen Marillenschnaps und Marillenessig hergestellt.