Chronische Schmerzen gehören zu den grossen Gesundheitsproblemen. Die Ausgaben für Diagnostik und Therapie sind hoch, ebenso die volkswirtschaftlichen Kosten wegen Arbeitseinschränkungen/-unfähigkeit und Renten.
Stete Schmerzreize, die zum Rückenmark gelangen, können die Verarbeitung der Sinnesinformationen umgestalten. Es bildet sich eine Gedächtnisspur, die sich als Schmerzgedächtnis im Rückenmark ausbildet: der Schmerz überdauert die eigentliche Ursache etwa eine Verletzung, eine Entzündung oder eine Operation um Wochen, Monate oder Jahre. Der ursprüngliche Auslöser fehlt, der Schmerz bleibt.
Die Entstehung und der Verlauf der Krankheit chronischer Schmerz hängt, wie man inzwischen weiss, jedoch nicht ausschliesslich von körperlichen, sondern auch von seelischen und sozialen Faktoren ab. Denn das Gehirn kann die durch die Nerven vermittelten Schmerzimpulse mit den persönlichen Gefühlen und Erfahrungen verknüpfen. Dementsprechend ist das Risiko, chronische Schmerzen zu entwickeln, höher, wenn die Betroffenen mit Depression, Angst und Hilflosigkeit auf Schmerzen reagieren.
Arbeitgeber, Kollegen, Versicherer und Ämter zeigen zudem oft wenig Verständnis für eine Krankheit, die man nicht sieht und deren Ursachen keiner kennt. Viele Schmerzkranke erleben, dass ihr Gesundheitszustand negative Auswirkungen auf das Zusammenleben mit Familie und Freunden hat. Die Folge: Womöglich eine Verschlimmerung der Symptome.
Stress setzt sich aus einer Reihe von Belastungen zusammen, positiven wie negativen. Selbst überspielte Kränkungen oder eine Überforderung, die man sich nicht eingestehen will, können eine schmerzauslösende Wirkung haben. Die Folge kann sein, dass sich u.a. alle Muskeln anspannen und daraufhin verkürzen und verhärten. Dies kann dann als eine Art von Bewegungseinschränkung wahrgenommen werden. Infolgedessen fühlt man sich schneller erschöpft und beginnt, an sich und seiner Leistungsfähigkeit zu zweifeln.
Ist man gestresst, wird ein Vielfaches an Muskeln aktiviert. Das bedeutet eine Überaktivierung und Daueranspannung, die sich vor allem in der tiefen Muskulatur findet.
Tritt schliesslich diese schnelle Erschöpfbarkeit länger auf, können erste Schmerzen entstehen, zumeist im Bereich von Muskulatur oder Sehnenansätzen, Bindegewebe oder Knochenhaut. Infolge dieser ständigen Anspannung mit ihren auf den Körper wirkenden Zugkräften verändert sich das Gewebe und es entstehen z.B. Schwellungen und Mikroentzündungen. Weiterlesen>>
Bei der Wahrnehmung von Qualen wirken viele Faktoren zusammen von früheren Schmerzerfahrungen bis zur sozialen Situation oder der persönlichen Einstellung gegenüber dem Leid. Sowohl bei der Schmerzempfindlichkeit als auch bei der Wirksamkeit von Schmerzmitteln zeigen sich grosse individuelle Unterschiede.
Doch die Schmerzspuren im Gehirn sind nicht auf ewig festgeschrieben. Mit der richtigen Therapie kann das Schmerzgedächtnis wieder gelöscht bzw. überschrieben werden. Allein schon die Erwartung, der Schmerz werde sich verringern, kann diesen tatsächlich abschwächen, auch wenn der schmerzhafte Reiz sich gar nicht ändert.
Der bekannte deutsche Schmerzforscher Prof. Walter Zieglgänsberger sagte schon vor Jahren in einem Interview mit der "ZEIT": «Was Menschen gelernt haben, können sie auch wieder verlernen. Erst einmal müssen wir den Schmerz abschalten. Dazu brauchen sie meistens ein Medikament. Doch das ist nur eine Krücke. Da haben wir in der Vergangenheit Riesenfehler gemacht. Sobald wir die Patienten schmerzfrei hatten, liessen wir sie häufig allein. Aber wenn wir die Programmierung ihres Nervensystems auf den Schmerz nicht rückgängig machen, kommen die Qualen wieder.»
Daher plädierte er auch schon früh für psychotherapeutische Massnahmen, die helfen, die Angst vor dem chronischen Schmerz zu überwinden. Dr. Zieglgänsberger fügte hinzu: «In dem Mass, in dem die Patienten ihre Lebensfreude wiederentdecken, verlieren sie ihre Angst und hören auf, sich wieder und wieder mit ihrem Leid zu beschäftigen. Zu viel Schonung bringt gar nichts. Eine gute Schmerztherapie lässt sich auf eine flapsige Formel bringen: Tango statt Fango.»
Wer sich häufig gestresst fühlt, sollte dies angehen. Massnahmen zu Stressabbau und -bewältigung können sehr hilfreich sein und die rheumatischen Beschwerden lindern. Das jedenfalls lassen bislang vorliegende Studienergebnisse vermuten.
Es gilt, trotz der Gelenkbeschwerden zu einer positiven Grundhaltung zu finden.
Sie gilt als die modernste, wissenschaftlich fundierte Therapieform zur ganzheitlichen Behandlung chronischer Schmerzen. Ein interdisziplinäres Team aus speziell ausgebildeten Ärzten, Psychologen, Sozialarbeitern und Therapeuten plant nach ausführlichen Gesprächen mit dem Kranken gemeinsam die gleichzeitige, aufeinander abgestimmte Behandlung mit verschiedenen körperlichen und psychologischen Therapieformen. Dazu gehören
Unabdingbar ist dabei die aktive Mitarbeit der Teilnehmenden, denn nur so können sie die Beschwerden dauerhaft in den Griff bekommen. Die zwischen drei und sechs Wochen dauernden Angebote sind wegen ihrer hohen Behandlungsintensität kostspielig. Die Krankenkassen haben jedoch kalkuliert, dass die Ausgaben sich in den Folgejahren rechnen, denn bei bis zu 85 Prozent der Rückenkranken sind die Programme erfolgreich. Allerdings ist diese Art der Therapie noch Mangelware.
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