Leinsamenöl gilt als besonders ergiebige Quelle für die Alpha-Linolensäure. Diese wirkt sich positiv auf herzspezifische Risikofaktoren aus. Auch die entzündungshemmende Wirkung des Carotinoids Lutein hat eine herzschützende Funktion.
Gesundheitsfördernde Fettsäuren finden sich nicht nur in Seefisch, sondern auch in pflanzlichen Ölen. Leinsamenöl gilt als besonders ergiebige Quelle für eine Fettsäure, die ähnlich wie die Omega-3-Fettsäuren aus Seefischen zu den gesundheitsfördernden Fettsäuren gehört, nämlich der Alpha-Linolensäure.
Forscher der Universität Jena konnten jetzt die positiven Effekte der in Leinöl enthaltenen Alpha-Linolensäure auf herzspezifische Risikofaktoren wie Bluthochdruck und erhöhte Blutfette belegen.
Im Rahmen einer Studie nahmen die Patienten über einen Zeitraum von acht Wochen täglich zwei Esslöffel Leinöl zu sich, wohingegen der Verzehr von Fisch über diesen Zeitraum strengstens untersagt war. Nach acht Wochen wurden doppelt so viele Omega-3-Fettsäuren im Blut der Probanden nachgewiesen wie zu Beginn. Zudem konnten sowohl die Blutdruckwerte als auch die Blutfette gesenkt werden. Die Studie war mit rund 20 Personen zwar sehr klein, konnte die Wirkung aber erstmals am Menschen nachweisen.
Tipp: Wer Leinöl in seine tägliche Ernährung integrieren möchte, sollte beachten, dass es schnell oxidiert und damit ungeniessbar wird. Deshalb muss Leinöl möglichst dunkel und kühl gelagert und schnell aufgebraucht werden.
Forscher der Linköping-Universität berichten im Fachblatt «Atherosclerosis», dass der sekundäre Pflanzenstoff Lutein hemmend auf Entzündungsprozesse wirkt. Das zu den Carotinoiden zählende Pigment ist bereits als Antioxidans bekannt, welches Zellen vor freien Radikalen schützt. Frühere Untersuchungen konnten bereits einen Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein von Carotinoiden im Blut und dem Auftauchen von Entzündungsmarkern belegen.
Entzündungen sind ein Schlüsselfaktor bei Herzinfarkt und Angina pectoris (Schmerz in der Brust durch vorübergehende Durchblutungsstörung). Die schwedischen Wissenschaftler untersuchten deshalb das Blut von Patienten mit diesen koronaren Herzkrankheiten nach den sechs häufigsten Pflanzenstoffen aus der Gruppe dieser pflanzlichen Farbstoffe. Lutein fand sich nicht nur seltener im Blut dieser Personen, es war auch der einzige Stoff, der lang anhaltende Entzündungen bei Patienten mit koronaren Herzkrankheiten unterdrücken konnte. Dabei wird Lutein von Immunzellen im Blut aufgenommen und gespeichert: Je höher das Level an Lutein, desto weniger Entzündungsmarker lassen sich finden.
Noch ist aber nicht klar, ob eine luteinreiche Ernährung, beispielsweise aus grünen Blattgemüsen wie Grünkohl oder Spinat, einen positiven Effekt auf das Immunsystem hat. Ein sehr hoher Gehalt an Lutein findet sich in den Blütenblättern der Tagetes (im Bild). Zur Gewinnung von reinem Lutein werden die Blüten gepflückt, fermentiert, getrocknet und weiterverarbeitet.