Schmerzmittel sollen aufgrund ihrer möglichen unerwünschten Wirkungen nicht unkritisch konsumiert werden.
(WIF)
Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR stehen mit erhöhten Risiken für Herzerkrankungen wie Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und für einen plötzlichen Herztod in Verbindung. Aber auch andere nebenwirkungen treten auf. Beispielsweise kann eine Überdosierung mit Paracetamol die Leber schädigen. Die häufigsten unerwünschten Wirkungen sind Verdauungsbeschwerden sowie zentralnervöse Störungen. Nebenwirkungen von Opioiden sind Verstopfung, Übelkeit und Müdigkeit.
2011 machten mehrere Artikel auf die Gefahren und Nebenwirkungen synthetischer Schmerzmittel aufmerksam. Diese bezogen sich meist auf den im Biomedical Journal vom 11. Januar 2011 veröffentlichten Artikel „Cardiovascular safety of non-steroidal anti-inflammatory drugs: network metaanalysis". In sehr umfassenden statistischen Analysen wurden dabei 31 Studien mit gesamthaft 116'429 Patienten ausgewertet. Die Patienten, meist ältere Personen mit Alzheimer Erkrankung, rheumatischen Erkrankungen oder Herzkreislauferkrankungen, nahmen die Substanzen zur Behandlung von unterschiedlichen chronischen Schmerzerkrankungen ein.
Gerne fassen wir für Sie die wichtigsten Erkenntnisse zusammen:
Es zeigte sich, dass alle untersuchten synthetischen Substanzen (Naproxen, Ibuprofen, Celecoxib, Etoricoxib, Rofecoxib und Lumiracoxib) ein erhöhtes Risiko für Herz- oder Hirninfarkte darstellen. Das höchste Risikoprofil hatten die Substanzen Diclofenac und das seit letztem Jahr in der Liste B zugelassene Etoricoxib. Das günstigste Risikoprofil zeigte Naproxen, das aber mit erheblichen Nebenwirkungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes verbunden war.
Unbedingt beachtet werden müssen folgende Tatsachen:
Schlussfolgerung
Um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht zu erhöhen sollten synthetische Schmerzmittel vorschriftgemäss eingenommen werden. Wichtig ist, dass die vorgeschriebene Dosierung eingehalten und die maximale Einnahmezeit nicht überschritten werden. Die Resultate der neuen Studie zeigen jedoch, dass sich jeder der Risiken bei einer Schmerzbehandlung mit synthetischen Wirkstoffen bewusst sein muss.
Quelle: Diesem Artikel liegt die Stellungnahme des Schweizerischen Drogistenverbandes vom 03.02.2011 zugrunde.
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Das Schmerzmittel Ibuprofen kann zu einer Deformation roter Blutkörperchen führen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa. Rote Blutkörperchen sind napfförmige, wenige Mikrometer kleine Zellen (Erythrozyten), die das für den Sauerstoff- und Kohlendioxidtransport wichtige Hämoglobin enthalten. Ibuprofen stört die Membranlipide und zieht die Zellmembran auseinander, wodurch sich die Blutzelle kugelförmig zusammenzieht und spitze Ausläufer, sogenannte Stechapfelzellen (Echinozyten) bildet. Diese entstehen auch, wenn Blutkonserven falsch gelagert werden, Blut in Kontakt mit bestimmten Arzneimitteln kommt oder Leberschäden und Lebererkrankungen vorliegen. Bei niedrigen Ibuprofen-Dosen ist dieser Vorgang noch umkehrbar. Bei Dosierungen von mehr als 800 Milligramm Ibuprofen auf einmal bleiben die Zellen deformiert. Die Stechapfelzellen können Engstellen schlechter passieren und auch weniger Sauerstoff transportieren, ergaben In-vitro-Studien.
Wer auf synthetische Medikamente eher verzichten möchte, findet in der Phytotherapie (Pflanzenheikunde) geeignete alternative und ergänzende Arzneimittel.
Teufelskralle
Das Extrakt der Teufelskralle wirkt sanft gegen Entzündung und Schmerz, ist gut verträglich und hat kaum Nebenwirkungen. Teufelskrallenextrakt kann deshalb über längere Zeit eingenommen werden und eignet sich vor allem bei chronischen Beschwerden wie Rheuma (v.a. Arthrose).
Wer Teufelskrallentabletten einnimmt, kann die Dosis von synthetischen Schmerzmitteln häufig vermindern oder diese ganz absetzten. Die bekannten Nebenwirkungen der klassischen Antirheumatika können so reduziert und die Lebensqualität gesteigert werden.
Arnika montana
Arnika ist für viele eine eigentliche „Nothelferpflanze“, die überall dort eingesetzt wird, wo es weh tut. Heute sind sich alle Experten einig: In der Therapie von rheumatischen Muskel- und Gelenkbeschwerden nimmt die Arnika einen unverzichtbaren Platz ein. Hochkonzentrierter Gel aus Arnica montana, lindert Schmerzen, wirkt entzündungshemmend und abschwellend. Arnica montana wird äusserlich angewendet und kann überall dort eingesetzt werden, wo es gilt, das Entzündungsgeschehen und damit die Schmerzen zu bekämpfen. Weitere Informationen zur Arnika:
Hören Sie einen kurzen Radiobeitrag aus dem Jahr 2011 auf Radio DRS zum Thema „Schmerzmittel erhöhen Herzinfarkt-Risiko“.