Wenn es um den menschlichen Schlaf-Wach-Zyklus respektive die Schlafqualität geht, ist L-Tryptophan von Bedeutung. Dies ist eine essentielle Aminosäure, die vom Körper nicht selbst synthetisiert werden kann. Sie muss folglich über die Nahrung aufgenommen werden.
Autorin: Andrea Pauli
Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure, die
Geschätzter Tagesbedarf für gesunde Erwachsene: 3,5 bis 6 mg Tryptophan pro Kilogramm Körpergewicht. De Bedarf kann aber sehr verschieden ausfallen.
L-Tryptophan ist die direkte Vorstufe des Glückshormons Serotonin. Aus dem wiederum wird das Schlafhormon Melatonin gebildet. L-Tryptophan ermöglicht also erholsamen Schlaf; zudem schützt die Aminosäure Augen und Nervenzellen. Ein verbesserter Tryptophan-Spiegel steht Forschern zufolge mit einer Verbesserung der Stimmung in Verbindung. Eine Supplementierung kann die emotionale Verarbeitungsfähigkeit stärken und die Grundstimmung heben.
Entscheidend ist die Wirkung von L-Tryptophan auf die Qualität des Schlafes. Denn Schlafstörungen, erst recht, wenn sie chronisch werden, führen dazu, dass man bei Tag nicht leistungsfähig ist. Gutes Ein- und wohliges Durchschlafen sind entscheidend für unsere Gesundheit, denn im Schlaf führt der Organismus wichtige Reparaturmechanismen durch.
Aminosäuren dienen dem Körper übrigens dazu, neue Proteine zu bauen. Sie wetteifern an der Blut-Hirn-Schranke um den Eintritt. Mit der richtigen Ernährung kann man dafür sorgen, dass L-Tryptophan den Vortritt erhält:
Eine tryptophanreiche Ernährung kann die Stimmung verbessern. Diese Nahrungsmittel enthalten Tryptophan:
Beispiele mit hohem Gehalt (Lebensmittel 100 g/Menge Tryptophan)
Die Aminosäure L-Tryptophan kann nicht nur in Serotonin und Melatonin umgewandelt werden, sondern auch in zahlreiche weitere Stoffe. Man kann also nicht immer sagen, welche Wirkung sie später haben wird. Bei der Einnahme eines Tryptophan-Präparates besteht ein Risiko für folgende Nebenwirkungen:
Beeinträchtigt werden kann auch die Wirkung diverser Medikamente, z.B. Antidepressiva, Migränemittel oder Arzneien gegen Reizhusten. Eine Tryptophan-Supplementierung bespricht man darum am besten mit seinem Arzt. Daten zur Einnahme von L-Tryptophan während Schwangerschaft und Stillzeit liegen nicht in hinreichendem Masse vor; es empfiehlt sich, dann darauf zu verzichten. Aufgrund der schlaffördernden Wirkung sollte man nach der Einnahme weder Autofahren noch Maschinen bedienen, da das Reaktionsvermögen eingeschränkt ist.
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Im Fachblatt «eBioMedicine» berichten deutsche Forscher, dass sich einige entzündliche Erkrankungen anhand eines niedrigeren Tryptophan-Spiegels nachweisen lassen. Der niedrige Tryptophan-Spiegel zeigte sich bei Colitis ulcerosa, Morbus Crohn sowie bei einigen rheumatischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis und dem Sjögren-Syndrom. Interessant war den Forschern zufolge, dass das üblicherweise als Entzündungsmarker genutzte C-reaktive Protein im Gegensatz zu Tryptophan nicht anschlug. Die Wissenschaftler hoffen darum, Tryptophan als weiteren Entzündungsmarker etablieren zu können.
Der Einnahmezeitpunkt ist entscheidend, da L-Tryptophan rund zwei Stunden vor oder nach einer (kohlenhydrathaltigen!) Mahlzeit eingenommen werden sollte. Das ist wichtig, da zu diesem Zeitpunkt der Insulinspiegel sowie der Blutzuckerspiegel noch relativ hoch sind. Das bedeutet, dass es leichter ins Gehirn gelangt. Für einen wohligeren Schlaf ist die Einnahme etwa eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen ratsam.
Die essenzielle Aminosäure ist in vielen Lebensmitteln enthalten. Spitzenreiter sind getrocknete Sojabohnen: 100 g davon enthalten 450 mg Tryptophan.
Kontraindiziert ist die Einnahme von L-Tryptophan bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff, schweren Herz-, Leber oder Nierenerkrankungen und Einnahme diverser Medikamente, z.B. MAO-Hemmern, SSRI, Phenothiazinen und Benzodiazepinen.
Über die Langzeitanwendung von Tryptophan liegen keine Erfahrungen vor. Am besten, man bespricht sich mit seinem Hausarzt.
Generell ist die Einnahme von L-Tryptophan nicht gefährlich. Hält man sich an die beschriebene Dosierung, sind Nebenwirkungen eher unwahrscheinlich.
Magnesium trägt zur normalen Funktion des Nervensystems und normalen psychischen Funktion bei.