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Verstimmte Väter

Bis vor wenigen Jahren galt der Baby-Blues von Vätern als ein von den Medien aufgebauschtes Thema ohne grosse Bedeutung. Ab dem Millennium haben sich verschiedene Studien diesem Thema gewidmet. Fazit: Bei den Depressionen von Männern nach einer Geburt handelt es sich um eine nicht zu unterschätzende Gesundheitsstörung. Das psychische Tief kann sich ungünstig auf die Entwicklung des Kindes auswirken.

Er könne das Leben nicht mehr so leicht nehmen wie früher, klagt ein 35-jähriger IT-Experte. «Ich fühle mich niedergeschlagen, schlafe schlecht, bin einsilbig geworden und reagiere oft ungeduldig und gereizt auf meine Frau und mein Kind.» Stimmungs- und Verhaltensveränderungen, wie sie Klaus W. bei sich feststellte, betreffen laut Studien zehn Prozent der Väter. Bei ihnen herrschen nicht Freude und Stolz über den neuen Erdenbürger – sie zeigen Anzeichen einer Depression.

Dazu zählen gehäufte Wutreaktionen, Gereiztheit, verstärkte Neigung zu Konflikten und sogar zu Gewalt, missbräuchlicher Konsum von Alkohol und von Drogen, ständige Müdigkeit oder Schlafstörungen, Antriebsschwäche, Konzentrationsstörungen, Pessimismus, Hoffnungslosigkeit, sozialer Rückzug sowie das Gefühl, den Aufgaben des Alltags nicht gewachsen zu sein. Auch wenn sich das Körpergewicht auffällig verändert, kann dies ein warnender Hinweis sein.

Nicht immer steht bei depressiven Erkrankungen ein negativ verändertes Gefühlsleben im Vordergrund. Auch gehäufte körperliche Beschwerden sind ein mögliches Anzeichen: Schwindel, Kopfwehattacken, Herzrasen, Verdauungsstörungen, hartnäckige Verspannungen im Nacken, in den Schultern und im Rücken.

Autor: Adrian Zeller

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