Das Leben neu sortieren: Im Alter zwischen 40 und 50 Jahren stellen viele Männer ihr Dasein teilweise oder komplett auf den Prüfstand. Gemeinhin als „Midlife Crisis“ bezeichnet wird dies die Phase, in der erstmals wirklich bilanziert wird – das bislang Erreichte, die langjährige Beziehung und oft auch Job und Karriere. Oftmals werden zuvor nie dagewesene Sehnsüchte geweckt, auch und vor allem hinsichtlich der beruflichen Situation.
Text: Axel Ringewaldt
„Wie ist mein Leben bis jetzt gelaufen? Soll es die nächsten 30 Jahre so weitergehen? Was wäre die Alternative, was ist ab jetzt noch möglich?“ Je mehr wir Männer dazu neigen, das bislang Erreichte infrage zu stellen, umso mehr kann uns dies verunsichern. Schliesslich werden wir uns unseres fortschreitenden Alters zunehmend bewusster. Und in solch einer Situation beruflich noch einmal neu anfangen? Oder was wäre, wenn wir sogar ungewollt den Job verlieren? Mit rund 50 Jahren zählen wir nicht mehr zu den attraktivsten auf dem Arbeitsmarkt. Ein Statusverlust droht, dieser kann sich zu einer existenziellen Krise auswachsen. Was also tun?
Dass wir in solch einer Situation Existenzängste entwickeln, sei völlig normal, sagt der Chamer Paarcoach Charles Meyer. „Wir sind es gewohnt, dass wir unser Leben selbst in den Griff bekommen. Aber abnehmende Leistungsfähigkeit, hormonelle Veränderungen usw. können wir nicht beeinflussen. Uns das bewusst zu machen, ist ein erster Weg aus der Krise“, so Meyer.
Er hat einen Tipp für die Männer, die ihren beruflichen Status Quo im Zuge der Midlife Crisis infrage stellen: „Hören Sie in sich hinein, intensiv und immer wieder. Was möchte ich denn beruflich noch erreichen?“ Er empfiehlt, diese auch existenzielle Sinnfrage stets virulent zu halten. „Wozu? Was erwarte ich mir von einer Veränderung?“ ist die Frage, mit der Mann sich intensiv auseinandersetzen solle, natürlich auch gemeinsam mit der Partnerin. „Sehen Sie es als Geschenk an, dass Sie sich selbst genau diese Frage stellen“, so Meyer. Denn letztendlich heisse dies, dass wir uns aktiv mit unserer derzeitigen Krisensituation beschäftigen und selbst einen Weg heraussuchen. Wer im Zuge dessen tatsächlich den Entschluss fasst, sich beruflich noch einmal zu verändern, solle sich nicht verunsichern lassen. „Was kann ich tun, um meine zukünftige berufliche Situation meinen jetzigen Bedürfnissen anzupassen“, ist die Schlüsselfrage, die wir für uns selbst beantworten müssen.
Aktiv einen Weg zu suchen, unserem (Berufs)-Leben wieder mehr Sinn zu geben, ist der direkte Weg aus der Midlife Crisis. „Wir müssen das Vertrauen in uns selbst haben, dass wir das Richtige tun, um unsere berufliche Neuorientierung zu meistern“, macht Meyer betroffenen Männern Mut. Das ist nicht verantwortungslos. Im Gegenteil, es wird uns stärken und zufriedener machen. Und damit unser Leben in jeder Hinsicht verbessern!“
Das Buch „Die faire Kündigung" von Charles Meyer behandelt die psychischen Prozesse, die eine Kündigung auslöst. Das Taschenbuch ist derzeit noch vergriffen, wird aber in Kürze neu aufgelegt. Das E-Book ist bei Amazon erhältlich. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.meyermeyer.ch.