Urin ist ein Ausscheidungsprodukt unseres Körpers. An Farbe und Geruch des Urins kann man viele Erkrankungen erkennen. Darum lohnt sich gelegentlich ein Blick auf unser "Pipi".
Urin (lat. Urina), auch Harn genannt, besteht zu 95 Prozent aus Wasser. Der Rest setzt sich aus Harnstoff, Salzen, Hormonen und Farbstoffen zusammen. In geringen Mengen kommen auch Proteine im Urin vor.
Urin ist ein Ausscheidungsprodukt unseres Körpers, das in den Nieren produziert wird. Über die beiden Harnleiter wird er zur Harnblase geleitet, dort gesammelt und bei Entleerung der Harnblase über die Harnröhre abgegeben (Miktion/Wasserlassen).
Über den Urin werden Stoffwechselendprodukte entsorgt, zudem wird überschüssige Körperflüssigkeit, also Wasser, ausgeschieden – eine Menge zwischen 1,5 und 2 Litern täglich!
Für die Farbe sorgt der Gallenfarbstoff Bilirubin. Dieser ist ein Abbauprodukt des Blutfarbstoffs.
Erkrankungen kann man am Harn erkennen – darum lohnt sich gelegentlich ein Blick auf unser «Pipi». Schon in der Antike betrieb man eine «Harnschau» und teste Farbe, Trübung, Geruch und sogar Geschmack des Ausscheidungsprodukts.
Die Urinfarbe wird durch die Trinkmenge beeinflusst, aber auch durch den Verzehr bestimmter Lebensmittel und die Einnahme von Medikamenten.
Das konnte jeder schon mal feststellen: Wenn man ausreichend oder viel trinkt, wird der Urin hellgelb bis durchsichtig. Stellt man allerdings ständig starken Durst und dadurch eine erhöhte Trinkmenge bei sich fest, könnte das ein Hinweis auf Diabetes mellitus sein.
Normalerweise ist unser Harn klar. Zeigen sich Flocken oder ist er trüb, kann das auf eine Infektion oder Erkrankung der Harnwege hindeuten. Hier erfahren Sie mehr zum Thema Blasenentzündung
Daran kann eine zu geringe Trinkmenge schuld sein. Ursache für die vermehrte Ausscheidung des Gallenfarbstoffs Bilirubin können auch Erkrankungen von Leber und Gallenwegen sein oder die Einnahme eines bestimmten Antibiotikums.
Eine Rotfärbung kann auf Blut im Urin hinweisen. Harmlosere Erklärung: Der übermässige Verzehr von Randen (Rote Bete) oder Brombeeren. Weitere denkbare Ursachen: eine Muskelschädigung, der zufolge das Muskelprotein Myoglobin den Harn färbt, die Einnahme von Antibiotika oder Stoffwechselerkrankungen.
Bestimmte Medikamente bzw. deren Wirkstoffe können den Urin dunkel färben; selten steckt eine Stoffwechselerkrankung oder Hautkrebs im fortgeschrittenen Stadium dahinter.
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Frischer Urin riecht in der Regel nicht; der typische Geruch entsteht erst durch die Zersetzung mit Bakterien. Vorübergehende Veränderungen des Geruchs hat jeder schon mal erlebt, etwa durch den Verzehr von Spargel.
Riecht der Harn über längere Zeit seltsam, sollte man das ärztlich abklären lassen.
Kann durch gewisse Bakterien entstehen.
Könnte ein Hinweis auf eine unbehandelte Diabetes-Erkrankung sein.
Tritt (allerdings nicht bei allen Menschen) nach dem Verzehr von Spargel auf; Grund ist ein Enzym, das die im Spargel enthaltene Asparaginsäure in schwefelhaltige Stoffe zersetzt. Knoblauch oder Zwiebeln können eine ähnliche «Duftmarke» entfalten.
Bei Frauen ist häufig eine Infektion im Genitalbereich die Ursache.