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Gefährliche Chlamydien

Eine Infektion mit Chlamydien-Bakterien gilt als Geschlechtskrankheit und ist sexuell übertragbar.

In der Schweiz nimmt, wie in Deutschland auch, die Zahl der Chlamydien-Infektionen seit Jahren kontinuierlich zu – 2016 wurden mehr als 12 000 Fälle gemeldet. Eine deutsche Gynäkologin sah «vor zehn oder fünfzehn Jahren vielleicht ein paar Fälle im Jahr. Heute kommen fast jeden Tag ein, zwei infizierte Frauen zu mir.»

Nach aktuellen Schätzungen sind weltweit je nach Altersgruppe bis zu zehn Prozent der Bevölkerung mit Chlamydien infiziert; 70 Prozent davon sind Frauen. Die Infektion ist besonders bei Jugendlichen und jungen Frauen unter 24 Jahren verbreitet; Männer sind (laut Schweizer BAG) zum Zeitpunkt der Diagnose im Durchschnitt etwas älter. Bereits vor mehr als zehn Jahren ergab eine Beobachtungsstudie an Berliner Schülerinnen eine Erkrankungsrate von 3,6 Prozent bei den bis 15-jährigen Mädchen, 10 Prozent bei den 17-Jährigen und 8 Prozent bei den 19- bis 20-Jährigen (Deutsches Ärzteblatt 2005/102). Zwar ist die Zunahme bei den Chlamydien-Infektionen sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass in den letzten Jahren häufiger auf diese Erreger getestet wird. Dennoch sprechen Experten von einem absoluten Zuwachs an Fällen – vor allem aufgrund einer immer früher eintretenden Pubertät und eines veränderten Sexualverhaltens gerade unter sehr jungen Menschen.

Vorbeugen ist besser als heilen