Ein Safttag pro Woche steigert das Wohlbefinden, macht schön und ist gesund. Schon die alten Ägypter, Perser und Inder kannten Fastenkuren, und das sicher nicht nur aus religiösen Gründen, sondern um den Körper von innen zu reinigen.
Fastenkuren gibt es viele, aber kaum eine ist nach Ansicht von Ärzten, Naturheilkundigen und Patienten so bekömmlich und wenig beschwerlich wie das Saftfasten. Dem Gesunden hilft es, Giftstoffe auszuscheiden und damit den Körper zu entlasten. Dem Kranken dient es zusätzlich als Massnahme, um gesund zu werden. Denn wie schon Hippokrates sagte: «Je mehr ihr einen Kranken ernährt, desto mehr schadet ihr ihm.»
Es gibt ein ganz einfaches Mittel, um den Körper bei der heutigen Viel- und Fast-food-Esserei zu schonen und die erhöhte Zufuhr von Eiweissstoffen, Zellgiften oder Fett teilweise aufzufangen: einen Tag Saftfasten pro Woche.
Frucht- und Gemüsesäfte enthalten viele Vitamine und Nährsalze. Die Verdauungsorgane werden durch die flüssige Nahrung nicht belastet, ebensowenig die Leber, da sie weder durch Fette noch durch Eiweiss in Anspruch genomme wird. Vielmehr können sich Leber und Nieren an diesem Tag erholen, weil durch die reichliche Zufuhr von basenreichen Frucht- oder Gemüsesäften überschüssige Säuren (Harn- und Phosphorsäure) abgeführt werden.
Ausserdem ist das Saftfasten, das man natürlich auch über einen längeren Zeitraum unter ärztlicher Aufsicht durchführen kann, bei einigen Krankheiten regelrecht als therapeutische Massnahme angezeigt. Nur bei wenigen Krankheiten ist eine Fastenkur nicht zu empfehlen, wie zum Beispiel bei Tuberkulose oder Basedow.
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Während des Saftfastens trinkt man ausschliesslich Säfte, Mineralwasser und Kräutertee, nimmt also keine feste Nahrung zu sich. Eine Kur kann zwischen einer bis sechs Wochen dauern, ohne dass dem Körper etwas fehlt oder man Hunger leiden muss.
Wer zum ersten Mal fastet, sollte sich eine Frist zwischen acht und vierzehn Tagen setzen. Wichtig ist, den Saft auf keinen Fall Glas für Glas herunterzuschütten, sondern ihn langsam und schluckweise zu trinken oder, besser gesagt, einzuspeicheln und zu «essen». Eine bewährte Methode besteht darin, anstelle der gewohnten Mahlzeiten, ruhig und gelassen eine entsprechende Portion Gemüsesaft zu «essen». Je nach Körpergewicht beträgt die Menge bis gut einen Liter pro Tag.
Den Saft können Sie auch bis maximal zur Hälfte mit kohlensäurefreiem Mineralwasser verdünnen. Wenn Ihnen das Saftfasten «sauer aufstösst», hilft ein Teelöffel Haferflocken, der das Sodbrennen neutralisiert.
Gemüse- und Fruchtsäfte sollte man nicht mischen, denn dies kann leicht zu Gärungen führen. Am günstigsten ist es, einen Saft ungemischt einzunehmen, man kann aber auch Gemüse- beziehungsweise Obstsäfte jeweils mit ihresgleichen kombinieren.
Ideale Fastensäfte sind Karottensaft, Randensaft (Rote Beete), Selleriesaft oder Mischsäfte aus Randen, Karotten, Sellerie, Kartoffeln und Rettichen, die man entweder fertig kauft oder aus biologisch angebautem Gemüse selbst herstellt. Fruchtsäfte eignen sich nicht, da die meisten Früchte zu sauer sind. Industriell hergestellte Säfte sind oft gezuckert und reich an Ballaststoffen, die während einer Fastenkur unerwünscht sind.
Gemüse-Abkochungen bzw. fettfreie Bouillons wirken sich neben den praktisch rohen Säften eher nachteilig aus. Eine Brühe hat, da sie warm verzehrt wird, den ungünstigen psychologischen Nebeneffekt eines Essensersatzes.
Ganz entscheidend ist, dass täglich mindestens zwei Liter Mineralwasser, ungesüsster Kräutertee und allenfalls täglich eine bis drei Tassen sehr schwach dosierter Nieren-Tee und Leber-Gallen-Tee getrunken werden. Am besten trinkt man diese sehr schwachen Medizinaltees abwechselnd, d.h. an einem Tag Nieren-Tee, anderentags Leber-Gallen-Tee, und verteilt die Menge jeweils auf einen Tag.
Auch die Kräutertees (Lindenblüten, Eisenkraut/Verveine, Pfefferminz, Brennnessel, verschiedene Genussteemischungen) sollten sehr schwach zubereitet und langsam schluckweise getrunken werden. Damit lässt man kein Durstgefühl aufkommen. Jeder Tag beginnt mit einer Tasse Tee und anschliessend etwas Gemüsesaft «zum Frühstück». Die weiteren «Mahlzeiten» gestalten, wie oben beschrieben. Dazwischen viel Mineralwasser.
Für Fruchtsäfte ist nur hochwertiges und reifes Obst zu verwenden. Vor dem Auspressen, Entsaften oder Mixen sollte man die Früchte waschen und gegebenenfalls schälen.
Am besten trinken Sie die Säfte sofort nach dem Pressen.
Je nach Jahreszeit können Sie Orangen- und Mandarinensaft, Grapefruitsaft, Beerensäfte, Traubensaft, Zwetschgen- und Pflaumensaft usw. verwenden. Beerensäfte lassen sich gut mit Pfirsich- oder Aprikosensaft mischen, Apfel- mit Birnensaft, Aprikosen- mit Orangensaft, Ihrer Kompositionsfreude sind keine Grenzen gesetzt.
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