Eines ist sicher: Nahrungsergänzungen sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung. Um gesund zu bleiben, ist eine tägliche Versorgung mit Vitaminen, Mineralien und Nährstoffen erforderlich.
Über die gesunde und abwechslungsreiche Nahrung kann in der Regel der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen gedeckt werden.
Bei erhöhter geistiger und körperlicher Beanspruchung können Nahrungsergänzungsmittel den Körper zusätzlich unterstützen. So zum Beispiel beim Sport, im Alter oder in besonderen Lebensumständen. Es kann vorkommen, dass Menschen, beispielsweise mit Magen-Beschwerden, die Vitamine und Mineralstoffe der Nahrung nicht optimal verwerten können. Nach einer künstlichen Ernährung im Spital oder auch während der Schwangerschaft und Stillzeit ist der Nährstoffbedarf erhöht. In diesen Fällen können zusätzliche Vitamine und Mineralien sinnvoll sein.
1. Höherer Bedarf im Alter
Ein erhöhter Bedarf besteht auch im Alter, wenn oftmals nicht mehr ausgewogen oder richtig gegessen werden kann, weil z. B. die Zähne schlecht geworden sind, der entsprechende Appetit fehlt oder das tägliche Kochen aus körperlichen Gründen sehr schwerfällt. Hier kann es leicht zu Unterversorgungen kommen.
Im Vergleich zu Jüngeren haben alte Menschen einen geringeren Kalorienbedarf und ernähren sich oft nicht mehr so gesund und vielseitig. Gerade bei ihnen wird häufig Mängel an Nährstoffen festgestellt. Verschiedene Studien zeigen, dass die gezielte Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen (nicht zuletzt durch gesunde, ausgewogene Ernährung) den Gesundheitszustand älterer Menschen deutlich verbessern kann.
2. Erhöhter Bedarf in der Schwangerschaft
Schwangerschaft und Stillzeit stellen an den Körper und die benötige Menge an Vitalstoffen besondere Anforderungen. Bei normaler gesunder Ernährung stellt der Körper genug Nährstoffe für Mutter und Kind her. Besteht allerdings schon eine Mangelernährung, dann werden insbesondere die B-Vitamine B1, B2, B6, B12 und Folsäure sowie bei Biotin, Eisen, Jod, Magnesium und Zink benötigt.
Auch eine vegane Ernährung (Verzicht auf alle tierischen Produkte) kann zu einer Unterversorgung mit bestimmten Vitaminen wie z. B. Vitamin D (wenn man sich nicht genügend lange dem Sonnenlicht aussetzt) oder Vitamin B12 führen.
3. Stress
Aber auch Stress und andere psychische Belastungen können beispielsweise den Status der Vitamine A, C und E oder der Mineralstoffe Kalzium, Kalium und Magnesium im Körper verschlechtern.
Wer darüber hinaus häufig Diäten macht, sollte unbedingt auf eine ausreichende Zufuhr (z. B. über Nahrungsergänzungsmittel) aller Vitamine und Mineralstoffe achten. Zu beachten ist auch, dass bei einigen Krankheiten die Einnahme bestimmter Vitamine, Mineralstoffe oder Spurenelemente nicht sinnvoll ist wie z. B. bei der Eisenspeicherkrankheit kein Eisen oder bei bestimmten Schilddrüsenerkrankungen kein Jod. In diesen Fällen sollte unbedingt der Arzt vor der Einnahme gefragt werden.
4. Beweglichkeit der Gelenke
Hier kommen eine Reihe von Nahrungsergänzungsmitteln zum Einsatz.
Glucosamin, etwa, das Bestandteil des Bindegewebes, der Bänder und der Gelenkknorpel ist. Es wird meist aus marinen Quellen gewonnen, aus Schalentieren wie Krebsen und Garnelen, denn das im Exoskelett enthaltene Chitin ist ein Polymer aus N-Acetyl-D-glucosamin. Es git biologisches Glucosamin, das nachhaltig durch einen spezifischen Mikroorganismus hergestellt wird und somit auch für Schalentierallergiker und Veganer gut geeignet ist.
Hyaluronsäure
Unsere Gelenkschmiere enthält unter anderem Hyaluronsäure. Diese gehört zur chemischen Gruppe der Glukosamine. Üblicherweise wird die Säure direkt in den Gelenkspalt gespritzt, um dort die Gelenkflüssigkeit anzureichern.
Grünlippmuschelextrakt
Die Grünlippmuschel kommt ausschliesslich in Neuseeland vor. Dort wird sie auch gezüchtet und als Delikatesse verspeist. Sie enthält spezielle Eiweisse (Glucosamine), zudem Kohlenhydrate und unter den Fetten vor allem die gesunden Omega-3-Fettsäuren. Auch Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium und Kalzium finden sich. Man vermutet, dass der gute Gesundheitszustand der neuseeländischen Bewohner, vor allem derjenigen, die an der Küste wohnen, auf den häufigen Genuss der Grünlippmuschel zurückgeht. Bei Untersuchungen der Muschel wurden bisher unbekannte Omega-3-Fettsäuren mit deutlich entzündungshemmenden Eigenschaften gefunden.
Man erhofft sich zudem eine gezielte Beeinflussung der Darmflora.
Hagebutte
Die Hagebutte (Früchte der Heckenrose, Rosa canina) enthält sogenannte Galaktolipide und wurde bereits mehrfach getestet. Hagebutten-Extrakte können sich positiv auf Verdauung und Stoffwechsel auswirken.
Kollagen-Hydrolysat
Das sogenannte „Kollagen-Hydrolysat" wird aus tierischem Kollagen gewonnen. Es handelt sich dabei um eine Gerüstsubstanz, ein Eiweiss, das für die Festigkeit und die Flexibilität des Bindegewebes in Mensch und Tier verantwortlich ist und auch dem Aufbau von Gelenkknorpeln dient. Sein Anteil am Körpereiweiss macht 25 bis 30 Prozent des menschlichen Eiweisses aus. Kollagen-Hydrolysate können die Knorpelzellen des Körpers anregen und vermehrt Knorpelgewebe bilden.
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren sind in der Ernährung wichtig. Sie gehören zu den lebensnotwendigen, also den sogenannten „essenziellen" Fettsäuren. Das heisst: Man muss sie genauso wie die Omega-6-Fettsäuren mit der Nahrung zuführen. Fettsäuren sind in der Lage, als Vorstufen verschiedener hormonähnlicher Stoffe, den so genannten Eikosanoiden, zu fungieren.
Diesen Eikosanoiden werden je nach der Fettsäure, aus der sie gebildet werden, entzündungshemmende oder entzündungsfördernde Wirkung zugesprochen. Nimmt man die Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure zu sich, entstehen aus ihr Substanzen mit entzündungsauslösender und -fördernder Wirkung. Tierische Lebensmittel sind reich daran. Besonders viel davon enthalten Eigelb, Schweineschmalz, Kalbs- und Schweineleber. Auch die Linolsäure, die in pflanzlichen Ölen wie z. B. Sonnenblumen-, Maiskeim-, Soja- und Distelöl überwiegt, gehört zu den Omega-6-Fettsäuren, die der Mensch grundsätzlich in Arachidonsäure umwandeln kann.
Omega-3-Fettsäuren kommen überwiegend in Raps-, Lein-, Walnuss- und Sojaöl vor. Der Körper braucht sie unter anderem für den Aufbau von Nervenzellen, vor allem in Auge und Gehirn.
Aus der Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure wird im menschlichen Stoffwechsel zu etwa 10-15 Prozent Eikosapentaensäure (EPA ) und ein noch geringerer Teil von etwa 4 Prozent DHA (Docosahexaensäure). Letztere ist ein wichtiger Baustein von Zellmembranen im Zentralen Nervensystem.
Sowohl EPA als auch DHA werden in entzündungshemmende Eikosanoide umgebaut. Beide können die Umwandlung der Arachidonsäure in entzündungsfördernde Substanzen hemmen.
Wichtig
Damit hilft man dem Körper, zusätzlich die Bildung von Arachidonsäure zu unterdrücken.
Wichtig ist, dass man Omega-3-reiche Pflanzenöle niemals erhitzt und rasch verbraucht.
Das fettlösliche Vitamin K2 (Menachinon) wird zusammen mit ähnlichen Vertretern dieser Gruppe gesamthaft als Vitamin K bezeichnet und ist u.a. wichtig für die Blutgerinnung und Knochenmineralisation. Zurzeit werden Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin K2 intensiv beworben. Ob Gefässe, Diabetes, Demenz oder Krebs, überall soll laut den Herstellern das Vitamin helfen. Allerdings fehlen bisher gesicherte Belege. Es existiert nicht einmal ein empfohlener Tagesbedarf für Menachinon, lediglich einer für Vitamin K: 70 Mikrogramm (μg). Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat Vitamin K2 eine unterstützende Funktion von Herz und Blutgefässen attestiert, d.h., wer keinen Mangel aufweist (der zudem sehr selten ist), profitiert nicht zusätzlich von einer Vitamin-K2-Einnahme. Bei gesunden Erwachsenen lässt sich der Vitamin-K-Bedarf ausreichend über die Nahrung decken. Vitamin K2 steckt in Poulet, Eigelb, in Milchprodukten sowie bestimmten Käsesorten. Es wird zusätzlich etwa zur Hälfte durch Darmbakterien gebildet.
Vitamin-K-Gehalt pro 100g Lebensmittel:
Grünkohl 817 μg
Portulak 381 μg
Schnittlauch 380 μg
Spinat 305 μg
Traubenkernöl 280 μg
Kichererbsen 264 μg
Brunnenkresse 250 μg
Rosenkohl 236 μg
Nahrungsergänzungsmittel stehen nicht im besten Ruf. In den letzten Jahren häuften sich die Berichte über schädliche Nebenwirkungen hoch dosierter, synthetisch hergestellter Vitamin- und Mineralstoffpräparate.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie zusätzliche Energielieferanten benötigen, dann sollten Sie bei einer Fachperson den Bedarf abklären. Die zuverlässigste Auskunft erhalten Sie durch eine Blutanalyse bei Ihrem Arzt.