Vor einem Herbstblues ist keiner gefeit, der kommt gerne mal im Gefolge von grau-feuchten Novembertagen. Doch mit fünf einfachen Tipps wird das Leben deutlich heller, bunter und erfüllter. Probieren Sie´s aus!
Heike Mühldorfer
Wer sich bewegt, wird mit guter Laune und Ausgeglichenheit belohnt – verantwortlich dafür sind Endorphine, die dann ausgeschüttet werden. Diese Glückshormone lassen uns mit Stress besser umgehen und machen gute Laune. Bewegung lässt sich ganz leicht in den Alltag integrieren: z.B. auf dem Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad, mit Treppensteigen statt Aufzug fahren und wer morgens eine Tram oder einen Bus früher nimmt, kann ein, zwei Stationen zu Fuss gehen. Wichtig ist aber auch, den Körper auf Hochtouren zu bringen und in den „Flow“ zu kommen. Wer mehrmals pro Woche intensiv Ausdauersport betreibt oder stramm spazieren geht, der läuft, radelt oder schwimmt dem Herbst-Blues einfach davon. Wer das mit anderen zusammen tut, dem fällt gerade die Regelmässigkeit leichter!
Sonnenstrahlen und UV-Licht wirken Wunder! Wer rausgeht, kurbelt den Hormonstoffwechsel an und sorgt so für gute Laune. Zum einen wird durch den Licht-Effekt das Hormon Melatonin abgebaut, das abends und nachts produziert wird und uns schläfrig macht. Zum anderen wird Serotonin, der natürliche Stimmungsaufheller produziert. Das klappt auch an trüben Tagen, denn selbst dann erreichen wir in Europa Lichtstärken von etwa 1.000 bis 3.000 Lux, im Innenraum dagegen gibt es nur Werte zwischen 100 und 300 Lux. Und ehrlich: Nach einem langen Spaziergang fühlen wir uns doch wirklich besser!
Die Ernährungs-Formel gegen Herbstblues heisst: ausgewogen, vollwertig und vielfältig. Viel Obst und Gemüse, reichlich Vollkornbrot und -reis, Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte sowie Haferflocken bringen die entscheidenden Vitalstoffe ins Spiel. Vitamin C und Antioxidantien stärken das Immunsystem (auch ein Schnupfen verhagelt einem gerne mal die Laune), Vitamin B12 und Folsäure wirken positiv aufs Nervengerüst, Selen hellt die Stimmung auf. Auf der Einkaufsliste sollten deshalb immer Vollkornprodukte, Brokkoli, Spinat, Ananas, Soja, Nüsse und Samen, Fisch und Eier stehen. Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt halten den Blutzuckerspiegel stabil, schlechte Laune hat so keine Chance. Nüsse und Trockenfrüchte (massvoll) als kleiner Snack helfen über kleine Stimmungstiefs hinweg.
Der Geruch ist der wohl am meisten unterschätzte Sinn des Menschen, dabei wirken bestimmte Aromen direkt auf die Regionen im Gehirn, die zur Entspannung beitragen und der Seele schmeicheln. Wenn es draussen grau und kalt ist, sorgen drinnen Aromaöl für anregenden oder beruhigenden Duft. Mandarine, Melisse, Jasmin, Rose, Ylang-Ylang, Bergamotte, Lavendel und Sandelholz entspannen und kurbeln die Produktion von Glückshormonen an. Auch Wintergewürze wie Zimt, Pfeffer oder Kardamom wirken sich positiv auf die Stimmung aus. Kein Wunder, dass uns jetzt der Sinn nach Lebkuchen & Co. steht!
Das mag klingen wie eine Binsenweisheit, es funktioniert aber auf jeden Fall: Wohlfühlzeit ist die beste Kur gegen den Herbstblues. Ob das nun ein Nachmittag in der Sauna, eine Massage, ein Vollbad oder Frühstück im Bett, ein gutes Buch bei einer schönen Tasse Kräutertee oder Getreidekaffee oder ein gemütlicher Abend vor dem Kamin ist. Planen Sie diese Zeit bewusst in den Tag ein. Und schlafen Sie ausreichend, ausgeruht zeigt sich ein typischer Herbsttag nur halb so grau.