Autorin: Dr. Silke Kerscher-Hack
Bei Halsschmerzen handelt es sich um Schmerzen im Bereich des Halses und des Rachens. Sie sind keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom, das auf verschiedene Erkrankungen hinweisen, aber auch nach Überbeanspruchung der Stimme oder durch Reizung auftreten kann. Abhängig von ihrer Dauer, lassen sich Halsschmerzen einteilen in
Halsschmerzen beginnen in der Regel mit einem leichten Kribbeln im Hals, dem ein Kratzen folgt. Der Hals ist rau sowie gerötet, die Schleimhäute im Hals- und Rachenbereich schwellen an, das Schlucken und manchmal auch das Reden schmerzt.
Ursache akuter Halsschmerzen sind in den meisten Fällen Infekte mit Viren, allen voran Erkältungsviren (z.B. Rhinoviren). Das Immunsystem reagiert auf die Krankheitserreger in den oberen Atemwegen mit einer Entzündungsreaktion. Die Folge sind gerötete, angeschwollene Schleimhäute und Schluckbeschwerden. Je nachdem, welche Stelle von der Entzündung betroffen ist, unterscheiden Ärzte zwischen
Manchmal stecken aber auch potenziell schwerwiegende Erkrankungen hinter den Halsschmerzen wie z. B.
Auslöser chronischer Halsschmerzen oder Schmerzen beim Schlucken sind beispielsweise:
Hinter den meisten Halsschmerzen steckt eine Virusinfektion, die nicht ursächlich behandelt werden kann. Welche Arzneimittel zum Einsatz kommen, richtet sich vielmehr nach den vorhandenen Beschwerden (symptomatische Therapie). Möglich sind:
Halsschmerzen aufgrund von bakteriellen Infektionen werden mit Antibiotika behandelt. Bei Pilzerkrankungen helfen Antipilzmittel (Antimykotika).
Doch nicht nur der Wirkstoff, auch die Form des Arzneimittels (Darreichungsform) spielt eine wichtige Rolle:
Viele pflanzliche Arzneimittel wirken auf mehrere Arten. Sie werden in Form von Teemischungen, zur Herstellung von Gurgellösungen, als Halstabletten, Tropfen oder Saft angeboten (eine Auswahl):
Folgende Hausmittel kommen bei Halsschmerzen zum Einsatz:
Halsschmerzen heilen in der Regel von alleine wieder ab. Komplikationen treten nur selten und infolge einer bakteriellen Infektion auf:
Weitere Komplikationen sind möglich, wenn hinter den Halsschmerzen Erkrankungen wie Pfeiffersches Drüsenfieber, Scharlach etc. stecken oder wenn sie Folge einer Grunderkrankung, wie z.B. dem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom, sind.
Ursache der meisten Halsschmerzen ist eine durch Viren ausgelöste, grippale Erkrankung. Die Beschwerden treten dann nur wenige Tage auf. Ein Arztbesuch ist in diesen Fällen nicht notwendig. Sinnvoll wird ein Arztbesuch immer dann, wenn die Halsschmerzen
Ein sofortiger Arztbesuch wird notwendig bei Halsschmerzen
Alle Tätigkeiten, die die Mund- und Rachenschleimhaut schädigen, erhöhen das Risiko für Halsschmerzen, da sich dann Krankheitserreger leichter ausbreiten können. So können beispielsweise Rauchen und Passivrauchen oder ungewohnt lautes, anstrengendes Reden Entzündungen im Hals- und Rachenbereich verursachen. Das gleiche gilt für trockene Luft, Staub und Chemikalien oder eine nicht bzw. unzureichend behandelte Allergie.
Halsschmerzen lassen sich mit folgenden Massnahmen vorbeugen:
Kleinkinder können den Schmerz noch nicht genau zuordnen. Schmerzen im Rachenbereich werden manchmal sogar als Bauchweh angegeben. Aber eine gerötete Rachenschleimhaut, Schluckbeschwerden oder das Ablehnen von Essen und Trinken deuten auf eine Halsentzündung hin.
Behandlung der Halsschmerzen:
Selbstbehandlung kommt nur bei Kindern ab sechs Monaten infrage und auch nur dann, wenn die Beschwerden leicht sind. Bei Fieber, stark geröteten oder geschwollenen Schleimhäuten, belegten Mandeln, Atemnot, einem typisch bellend-pfeifenden Husten oder bei Unsicherheit der Eltern ist ein Arztbesuch zu empfehlen.
Halsschmerzen sind während der Schwangerschaft keine Seltenheit und stellen für das Ungeborene keine Gefahr dar. Da das Immunsystem während dieser Zeit anfälliger für Erkältungsviren sind, leiden Schwangere sogar etwas häufiger unter ihnen. Bei Halsentzündungen helfen Lutschpastillen, Bonbons und Tees oder Gurgellösungen. Ziel ist, die Schleimhäute feucht zu halten und ausreichend zu schlucken. Arzneimittel, die die Schmerzen im Rachenraum betäuben oder den Hals desinfizieren, sind nicht notwendig. Vorsicht ist auch bei Salbei angezeigt, da diese Heilpflanze den Milchfluss hemmt und daher während der Stillzeit nicht ratsam ist.
Eine der häufigsten derzeit gestellten Fragen lautet, ob man bei Halsschmerzen lieber daheimbleiben sollte. In den vergangenen Jahren ist es fast schon zur Normalität geworden, trotz eines grippalen Infekts mit Halsschmerzen oder Schnupfen weiter zur Arbeit, in die Schule etc. zu gehen. Doch es ist sinnvoll, sich bei leichten Beschwerden mit dem Arbeitgeber abzustimmen, ob das Erscheinen im Büro gewünscht ist. Menschen mit schwereren Symptomen wie Fieber, Atemnot usw. sollten auf jeden Fall zu Hause bleiben und gegebenenfalls einen Arzt aufsuchen.
Internet:
https://flexikon.doccheck.com/de/Halsschmerz (Abruf: 14.11.2021)
https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/halsschmerzen/ (Abruf: 14.11.2021)
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2017/10/01/hilfe-fuer-den-hals (Abruf: 14.11.2021)
https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/infektionskrankheiten/erkaeltung/erkaeltung-das-hilft-gegen-halsschmerzen-716321.html (Abruf: 14.11.2021)
https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/nsar.html (Abruf: 14.11.2021)
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2016/daz-42-2016/halsschmerzen-loswerden (Abruf: 14.11.2021)
https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/infektionskrankheiten/fuenf-tipps-gegen-halsweh-709881.html (Abruf: 14.11.2021)
https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/symptome/halsschmerzen-was-dahintersteckt-was-hilft-738997-mehrseiter-4-halsschmerzen-komplikationen.html (Abruf: 14.11.2021)
https://www.abda.de/aktuelles-und-presse/pressemitteilungen/detail/bei-halsschmerzen-helfen-heilpflanzen-und-hausmittel/ (Abruf: 14.11.2021)
https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/halsschmerzen-mandelentzuendung-angina/therapie/ (Abruf: 14.11.2021)
https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/kinderkrankheiten/das-hilft-bei-halsschmerzen-791755.html (Abruf: 14.11.2021)
https://www.patientenbeauftragte.de/2020/11/05/bei-erkaeltungssymptomen-gilt-zu-hause-bleiben-und-telefonisch-medizinischen-rat-einholen/ (Abruf: 14.11.2021)
https://www.essen.ihk24.de/recht-und-steuern/steuerrecht/downloads/beitraege/mit-leichten-krankheitssymptomen-zur-arbeit--4872266 (Abruf: 14.11.2021)
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https://www.merkur.de/leben/karriere/corona-buero-erkaeltung-arbeit-krankheit-symptome-covid-19-schnupfen-symptome-zr-90133489.html (Abruf: 14.11.2021)
https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/halsschmerzen/allgemeines.html (Abruf: 14.11.2021)
https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/symptome/halsschmerzen-was-dahintersteckt-was-hilft-738997.html (Abruf: 14.11.2021)
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/der-frosch-im-hals/ (Abruf: 14.11.2021)
PDF:
https://www.dgkj.de/fileadmin/user_upload/images/Elternseite/Elterninformationen/DGKJ_HALSSCHMERZEN_19.pdf
https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/053-010.html
Bücher:
Buchta, Höper, Sönnichsen: Das Hammerexamen, Elsevier, 2. Auflage (2008)
Gebler,Kindl: Pharmazie für die Praxis, Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart, 5. Auflage (2005)
Wichtl: Teedrogen und Phytopharmaka, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 4. Auflage (2002)
Zuletzt aktualisiert: 28-11-2024