Die meisten Erwachsenen lernen, mit unheilbaren Krankheiten wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn umzugehen, und führen ein fast normales Leben. Doch heute erkranken immer mehr Kinder; selbst Babys sind heute immer öfter von entzündlichen Darmerkrankungen betroffen. In den letzten Jahren wurde in den reichen Industrienationen ein so steiler Anstieg registriert, dass die Erkrankungen von Fachleuten als «Wohlstandskrankheiten» bezeichnet wurden.
Autorin: Judith Dominguez, 12-14
Die kleinen Patienten leiden unter den gleichen Symptomen wie die Erwachsenen. Sie haben Bauchkrämpfe und Durchfall. Sie nehmen dadurch an Gewicht ab, und die Entwicklung verzögert sich. Leider gibt es bis heute keine Studien zur Behandlung der Kleinen. Deshalb wenden die meisten Ärzte herkömmliche Therapien mit Kortikoiden an, oder mit Medikamenten, die das Immunsystem in seiner Funktion behindern. Das aber macht die kleinen Patienten anfällig für andere Infektionskrankheiten.
Nicht selten entscheidet man sich für die operative Entfernung der betroffenen Darmabschnitte. Damit kann für eine gewisse Zeit die Aufnahme der Nahrungsstoffe auf normalem Niveau gehalten werden. Doch die Entzündungen kommen wieder.
Die Kleinen sind auf viel Unterstützung angewiesen und müssen lernen, wie mit einer so schweren und beschwerlichen Krankheit trotzdem ein gutes Leben geführt werden kann. Auf jeden Fall ist den Eltern zu empfehlen, ihre kranken Sprösslinge von Spezialisten behandeln zu lassen.
Den wiederkehrenden Entzündungen kann man mit einem strikten Diätplan etwas vorbeugen. Ein solcher Plan kann zusammen mit einer Ernährungsberaterin erstellt werden.
Die Eltern können versuchen, die Kinder vor Ansteckung mit Infekten zu schützen, indem sie sie nicht mit Kameraden spielen lassen, die gerade eine Kinderkrankheit durchmachen oder an einer Erkältung leiden.
Es hilft auch, in Kinderkrippen, Kindergärten oder der Schule, Betreuer und Lehrer über die Krankheit aufzuklären, damit diese Rücksicht nehmen und eingreifen, wenn das kranke Kind von anderen seiner Symptome wegen gehänselt wird. Und weil die psychische Belastung nicht nur für das kranke Kind, sondern für die gesamte Familie enorm ist, wird eine kompetente familientherapeutische Begleitung empfohlen.
Viele hilfreiche Tipps Können Betroffene – jeden Alters – auch in Selbsthilfegruppen bekommen. Dort fühlt man sich weniger allein mit dem schweren Schicksal, und das bringt viel Erleichterung.