Haben Sie nicht mit so viel Sonne gerechnet und sich nicht genügend geschützt? Oder sind Sie ans Feuer, die glühende Kochstelle oder in heisses Wasser geraten? Wie schnell hat man einen Sonnenbrand erwischt oder sich eine kleine Verbrennung zugezogen! Kaum zu glauben, dass Pflanzen dann helfen können – doch es stimmt tatsächlich.
Die folgenden Pflanzentipps stammen aus unserem Erfolgsbuch die «Kleinen Outdoor-Apotheke».
Brandblasen lassen Sie am besten geschlossen. Nur dann anstechen, wenn die Spannung zu stark wird und dies unter sterilen Bedingungen erfolgen kann. Dazu nur ein kleines Loch machen, damit die Flüssigkeit ausfliessen kann. Blasenhaut nicht entfernen. Vor Infektion schützen!
Erste und wichtigste Massnahme ist das Kühlen. Es bewirkt, dass die Haut nicht weiter «brutzelt» und der Schmerz weniger intensiv empfunden wird. Halten Sie die verletzte Hautstelle mindestens 15 Minuten lang unter fliessendes Wasser, so kalt wie Sie es ertragen. Eis ist zur Kühlung nicht geeignet, weil zu starke Kälte weitere Gewebeschäden verursacht und die Schmerzen verstärkt.
Die Blätter des Schwarzen Holunders, zerquetscht aufgelegt, lindern Sonnenbrand und andere leichte Verbrennungen. Man kann den Pflanzenbrei auch mit Milch verrühren und dann auf die Haut auftragen.
Zerquetschen Sie frische Lavendelblüten und tragen Sie den Saft mit den ätherischen Ölen auf die verbrannten Hautstellen auf. Lavendelöl ist nicht reizend und wird deswegen selbst in konzentrierter Form zur Linderung von Brandwunden und zur Vermeidung von Brandblasen eingesetzt.
Blüten der Wilden Malve finden Sie zwischen Mai und September. Die zerriebenen, frischen Blüten (ohne Stiel) enthalten viel Pflanzenschleim, der bei leichten Verbrennungen einhüllend und reizmildernd wirkt.
Unter einigermassen günstigen Bedingungen blühen Ringelblumen bis in den November hinein. Zupfen Sie die farbigen Zungenblüten heraus und zerreiben Sie sie. Der Pflanzensaft lindert bei Verbrennungen die Schmerzen und wirkt hautheilend, desinfizierend sowie abschwellend. Haben Sie die Möglichkeit, einen Tee zuzubereiten, können Sie auch Kompressen mit starkem Tee verwenden. Übergiessen Sie zwei gehäufte Teelöffel Zungenblüten mit einer Tasse (150 ml) heissem Wasser. Nach 10 Minuten durch ein Teesieb geben. Zur Behandlung von Sonnenbrand und leichten Verbrennungen werden Kompressen mit dem Tee durchtränkt, auf die Wunden gelegt und mehrmals täglich gewechselt.
Vielversprechend bei Verbrennungen und Sonnenbrand: Tauchen Sie Spitz- oder Breitwegerichblätter eine Minute lang in kochendes Wasser und legen Sie sie abgekühlt auf die wehe Verbrennung. Eventuell mit einem Verband fixieren.
Der grosse Wiesenknopf hat rot-bräunliche Blüten, der Kleine Wiesenknopf eher günliche. Beide enthalten Gerbstoffe, Flavonoide und Vitamin C. Die Kräuter wirken blutstillend, antiseptisch und zusammenziehend. Bei Sonnenbrand oder Hautproblemen frische, zerquetschte Blätter auftragen oder in Tee getauchte Kompressen auflegen. Nehmen Sie einen Teelöffel Kraut auf eine Tasse Wasser. Setzen Sie den Tee mit kaltem Wasser an und erhitzen sie ihn zugedeckt möglichst langsam bis zum Sieden. Absieben und für die Verwendung bei Sonnenbrand abkühlen lassen. Sollten Sie sich den Sonnenbrand beim Wintersport oder einem Winterspaziergang zugezogen haben, können Sie immer noch auf die Blätter des Kleinen Wiesenknopfs zurückgreifen, denn er bleibt vielfach noch im Winter grün und kann geerntet werden.