Den sehr widerstandsfähigen und trittfesten Breitwegerich findet man fast überall, auf Weiden, Wiesen, Rasen, Plätzen, an Weg-, Strassen- und Feldrändern, von der Ebene bis ins Hochgebirge, und sogar in Pflasterritzen und auf häufig betretenen Rasenflächen.
Volkstümlich wird er auch genannt: Wegebreit, Wegtritt, Rippenblatt, Saurüssel, Mausöhrle, Arnoglosse oder Ackerkraut.
Er gedeiht gut auf schweren Lehmböden, in der Sonne wie im Halbschatten. Der Breitwegerich wächst als Rosette mit deutlich gestielten, löffelförmigen, meist ganzrandigen Laubblättern, die fünf bis neun parallele, derbe Blattnerven aufweisen. Unten werden die Blätter schmaler und gehen in den breiten Blattstiel über.
Aus der Mitte der Blattrosette wachsen die blattlosen, langgestielten Blütenstände. Ab Mai erscheinen die bis zu 20 cm hohen Blütenstände, an denen rund 5000 Samen heranreifen, welche bis zu 40 Jahre keimfähig sind. Die Blütenstände können vor der Blüte als Gemüse gegessen werden. Die kleinen Blüten, zunächst weiss oder blasslila, später grün-bräunlich (Blütezeit Juni bis Oktober), stehen erst in kugelförmigen, später walzenförmigen Ähren auf einem Stiel mit fünf Furchen.
Breitwegerich kam einst mit den europäischen Siedlern nach Nordamerika und wurde von den Ureinwohnern «Fussstapfen des weissen Mannes» genannt.
Der Pflanzensaft von Breitwegerich ist reich an Vitaminen und Vitalstoffen. Charakteristisch sind sein hoher Gehalt an Glykosiden, Gerbstoffen, Kieselsäure, Provitamin A, Vitamin C und B, Vitamin K, Kalium und Zink. Die Samen sind reich an Schleimstoffen. Breitwegerich wirkt antibakteriell, antiseptisch, abschwellend, blutreinigend, blutstillend, desinfizierend, entzündungshemmend, harntreibend, schleimhautschützend, wundheilend und zusammenziehend.
Anwendung 1: Der Breitwegerich hilft bei Prellungen und Verstauchungen, wenn man mit zerquetschten Blättern Umschläge für die verletzten Stellen macht.
Anwendung 2: Gut wirkt er auch gegen Blasenbildung, z.B. beim Wandern. Dazu ein Breitwegerichblatt pflücken, den Stiel entfernen, platt walzen (mit einem Fläschchen, einem Kiesel o.ä.) und direkt als kühlendes und schmerzlinderndes Pflaster auf die Fussblase legen. Mit der Socke oder gegebenenfalls mit einem Heftpflaster befestigen.
Anwendung 3: Gut gegen Sonnenbrand! Die Breitwegerichblätter eine Minute lang in kochendes Wasser tauchen und abgekühlt auf die wehe Verbrennung legen. Eventuell mit einem Verband fixieren.
Regelmässig als Tee konsumiert, unterstützt die Pflanze die Raucher-Entwöhnung, lindert Zahnschmerzen oder Kopfschmerzen. Er kann dank seiner schleimlösenden Wirkung auch bei Husten und Halsschmerzen eingesetzt werden. In der Volksheilkunde wird er auch bei Beschwerden der Verdauungsorgane empfohlen.
Dazu 2 EL frische Blätter mit einem halben Liter Wasser aufbrühen, einige Minuten ziehen lassen und warm trinken.
Die Blütenstände können vor der Blüte als Gemüse gegessen werden, z.B. in Butter gedünstet und mit Semmelbröseln verfeinert. Die zarten Blätter im Frühling sind eine feine Salatbeigabe. Die Samen (Erntezeit August bis Oktober) lassen sich, frisch oder getrocknet, ebenfalls in der Küche verwenden – am besten angeröstet. Gemischt mit Butter und Salz, ergibt sich ein delikater Aufstrich. Man kann Wegerich-Samen aber auch als Zugabe beim Brotbacken verwenden.