Ansteigende Bäder führen dem Körper Wärme zu und wirken krampflösend auf die Herzkranzgefässe. Wassertreten wirkt durchblutungsfördernd und stärkt das Immunsystem.
Ob ansteigendes Arm-, Fuss- oder Vollbad das Prinzip ist immer das gleiche: Beginnend bei 35 bis 36 Grad lässt man nach und nach heisses Wasser zu, bis es angenehm heiss ist.
Das warme Armbad können Sie im Waschbecken oder in einer geeigneten Gefäss vornehmen. Setzen Sie sich auf einen Stuhl, damit eine bequeme und entspannte Haltung möglich ist.
Füllen Sie warmes Wasser zwischen 34°C und 36°C ein und füllen Sie nach und nach heisses Wasser zu bis die Temperatur 39°C erreicht hat. Das Wasser sollte bis zur Hälfte des Oberarmes reichen. Danach abtrocknen und im Bett ruhen.
Das ansteigende Fussbad führt dem Körper intensiv Wärme zu. Je nach gewünschter Wirkung können dem Fussbad Kräuterzusätze beigegeben werden.
Der Oberkörper muss warm zugedeckt sein. Stellen Sie die Füsse in eine bequeme Wanne. Man beginnt mit 35°C, innerhalb von ca. 12 Minuten wird heisses Wasser zugegossen. Je nach Verträglichkeit die Temperatur bis 39–41°C steigern. Bei der Endtemperatur einige Minuten verweilen, evtl. bis zum Schweissausbruch abwarten. Gut abtrocknen und mindestens 15–30 Minuten ins Bett legen und äusruhen.
Beginnende Infekte der Atemwege lassen sich damit abfangen. Auch bei bestehenden Infekten wirkt das ansteigende Fussbad erleichternd. Bei Krampfadern (Varizen) ist diese Anwendung strengstens verboten, auch bei schweren arteriellen Durchblutungsstörungen.
Nicht baden sollte man bei hohem Fieber, starker Herzinsuffizienz, schweren Lungenkrankheiten oder bei offenen Hautstellen.
Man unterscheidet: Oberkörper-, Unterkörper, Ganz-, Bauch- und Serienwaschungen. Die Waschungen können bei Gesunden zur Immunstärkung beitragen, dem Kranken einen milderen Krankheitsverlauf bieten. Sie stabilisieren den Wärmehaushalt, regen Stoffwechsel und Ausscheidung an und wirken harmonisierend auf das vegetative Nervensystem. Kalte Waschungen nur auf warmer Haut durchführen. Den Körper nur soweit entkleiden wie nötig. Die Raumtemperatur soll angenehm warm sein. Bei kälteempfindlichen Personen wird die Wassertemperatur ca. 18 Grad betragen, ansonsten kann kälteres Wasser verwendet werden.
Ein Leinentuch oder einen Frottee-Waschlappen ins kalte Wasser tauchen und auswringen. Mit leichtem Druck einen Wassermantel über die Haut ziehen. Das Leinentuch bzw. den Waschlappen öfter wenden oder nochmals in kaltes Wasser tauchen. Die Waschung wird zügig durchgeführt, damit sich kein Frösteln einstellt und sollte spätestens nach 2 Minuten beendet sein. Danach ohne abzutrocknen bekleiden und für Wiedererwärmung sorgen (ins Bett legen oder kräftig bewegen)
Oberkörperwaschungen
Ganzkörperwaschungen
Das Wassertreten hat morgens eine erfrischende und am Abend eine beruhigende Wirkung. Es regt den Kreislauf und den Stoffwechsel an, und es hilft gegen Hitzewallungen. Ein Kneipp-Parcours ist optimal, ein Becken, in dem beide Füsse gut Platz haben, tut es zur Not auch. Darauf achten, dass die Füsse warm sind. Das kühle Wasser soll bis Mitte Unterschenkel reichen. Im Storchenschritt wird abwechselnd ein Fuss nach dem anderen ganz aus dem Wasser gezogen, wobei die Zehen nach unten zeigen. Die Dauer sollte ein paar Sekunden maximal 1 Minute betragen. Danach das Wasser abstreifen, warme Socken anziehen und bewegen (morgens) oder ins Bett gehen (abends).