Die Tage werden kürzer und statt vor die Haustüre zu gehen, möchte man sich am liebsten in die Wolldecke einkuscheln und bei warmem Tee auf der Couch relaxen. Fitness-Studios sind nun mal nicht jedermanns Sache. Und Sport in der nass-kalten Natur? Erkältung oder gar Grippe lassen grüssen, das kann doch nicht gesund sein. Oder etwa doch?
Autor: Axel Ringewaldt
Genau! Ob Joggen oder Radfahren, Langlauf oder Walking – Sport an der frischen Luft ist auch zwischen Oktober und April durchaus gesund, fördert die körperliche Belastbarkeit und das Wohlbefinden. Wer sich im Herbst viel bewegt, hält sich selbst fit sowie Erkältung und Grippe auch noch im Winter auf Distanz.
Ganz unabhängig von Jahreszeit und Temperatur stärkt Bewegung das Herz-Kreislauf-System und die Immunabwehr. Zusätzliches Argument für die Outdoor-Variante gerade jetzt: „Von November bis März, wenn es spät hell und früh dunkel wird, mangelt es unserem Körper hier in Europa meist an Vitamin D. Regelmässiger Ausdauersport bei Tageslicht, auch Spazierengehen, schafft Abhilfe“, weiss Dr. Karsten Königstein vom Department für Sport, Bewegung und Gesundheit an der Universität Basel. Ganz zu schweigen davon, dass die tägliche Dosis Sonnenlicht auch noch Balsam für unser Seelenleben ist. So sind wir weniger empfänglich für saisonal-depressive Verstimmungen, oft auch als Herbst- oder Winter-Blues bezeichnet.
Gerade in der kalten Jahreszeit ist ausgiebiges Aufwärmen das A und O, um das Risiko muskulärer Verletzungen zu reduzieren. Für Jogger heisst das beispielsweise: Laufen Sie langsam los, steigern Sie das Tempo erst nach rund 15 Minuten. Wählen Sie bevorzugt eine Laufstrecke, die Sie gut kennen. Bei früh einbrechender Dunkelheit über Stock und Stein laufen, noch dazu auf unbekanntem Terrain? Eher nicht zu empfehlen.
Ist es draussen trocken, läuft es sich am besten im Wald. Die Gelenke werden geschont, Sie sind vor kaltem Wind einigermassen geschützt. Und das bunte Laub knistert unter Ihren Füssen sogar gratis und nur für Sie. Bei Nässe dagegen empfiehlt es sich, auf asphaltierte Wege auszuweichen, um die Rutschgefahr zu minimieren. Ergänzen Sie Ihr Aktivprogramm mit Saunabesuchen, Kneippanwendungen, Wechselduschen und mehr, ihr Körper dankt es Ihnen.
Zum Schluss noch ein Tipp, mit dem sich der innere Schweinehund überlisten lässt: Um sich selbst zu mehr Bewegung zu motivieren, suchen Sie sich doch einen Trainingspartner. Oder schliessen Sie sich einer Laufgruppe an – geteiltes Leid ist schliesslich halbes Leid.
Also, worauf noch warten? Rein in die Sportklamotten und ab nach draussen!