Süsser Duft, saftig und zart auf der Zunge, sparsam bei den Kalorien und grosszügig bei den Mineralstoffen – Melonen löschen den Durst und liegen leicht im Magen.
Autorin: Dr. Claudia Rawer
Melonen gehören wie Gurken und Zucchini zur Familie der Kürbisgewächse. Ihr Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet «grosser Apfel». Wichtige Melonen-Arten sind Zucker-, Wasser- und Nara-Melonen.
Die kugelrunden, grünen Wassermelonen (Citrullus lanatus) sind die idealen Durststiller. Sie haben rotes oder lachsrosa gefärbtes, sehr saftiges Fruchtfleisch, das mit kleinen schwarzen Kernen durchsetzt ist. Diese kann man übrigens ohne Bedenken mitessen. «Kernlose» Züchtungen haben weniger oder kleinere weisse Kerne. Da die Pflanzen relativ trockenresistent sind, wurden sie beispielsweise in der Kalahari jahrhundertelang als wichtige Wasserquelle genutzt.
Der Reifetest für Wassermelonen ist ganz einfach: Klopft man mit dem Fingerknöchel an die Frucht, sollte es dumpf und hohl klingen. Weltweit werden über 1200 Sorten genutzt, dabei soll es über 3000 heute nicht mehr genutzte Sorten geben.
Mineralstoffe
Vitamine
Zuckermelonen (Cucumis melo, mit etwa 500 Sorten vertreten), werden in drei Untergruppen aufgeteilt: Netzmelonen, Honigmelonen und Kantalupen. Zu ersteren, mit einer Netzstruktur auf der Schale, gehören die aromatischen Galia-Melonen, die vor allem aus Israel kommen, oder die Ananasmelone mit ihrem feinen Duft. Ihr Fruchtfleisch ist blassgrün, bei anderen Netzmelonen-Sorten auch orangerosa.
Honigmelonen sind oval und haben eine kräftig gelbe oder grüne Schale. Das Fruchtfleisch ist weisslich bis blassgelb, saftig, aber wenig aromatisch. Kantalupen oder Cantaloup-Melonen sind die kleinsten und wohlschmeckendsten Melonen. Die Bezeichnung leitet sich vom italienischen Städtchen Cantalupo ab. Dort, in der Nähe von Rom und auf päpstlichem Boden, wurde diese Melonensorte zum ersten Mal angebaut. Vertreter dieser Gruppe sind die Cavaillon-Melone, benannt nach ihrem Hauptanbaugebiet bei der südfranzösischen Stadt Cavaillon, oder die aus Israel stammende Ogen-Melone.
Die Schale der Kantalupen ist weissgrün, hellgelb oder sandgelb, meist durchzogen von dunkleren Streifen. Intensiver Duft und süss-aromatisches, orangefarbenes Fruchtfleisch machen sie zu den köstlichsten Melonen überhaupt.
Reifetest: Reife Netz- und Cantaloup-Melonen duften am Stielende süsslich. Auf Druck sollte die Schale an dieser Stelle leicht nachgeben. Die Schale von Honigmelonen verströmt aber weder einen Duft noch gibt sie auf Druck nach. Hier ist es also recht schwierig festzustellen, ob die Frucht reif ist. Ein äusseres Merkmal reif geernteter Früchte sind verkorkte Schalenrisse. Zuckermelonen sollte man nicht zu lange aufheben. Reife Früchte verderben rasch, Kühlschrankatmosphäre bekommt ihnen auf Dauer aber auch nicht, sie verlieren an Aroma. Daher sollte man Melonen nur einige Stunden vor dem Servieren in den Kühlschrank legen – leicht gekühlt schmecken sie am besten.
Inhaltsstoffe je 100g:
Lange bevor gesunde Ernährung zum Trendthema wurde, war Alfred Vogel der Meinung, dass die Ernährung die Basis für unsere Gesundheit bildet – und dass, ohne dabei auf den Genuss zu verzichten.
Die Rezeptideen von Assata Walter sind deshalb nicht nur saisonal, frisch und leicht umzusetzen, sie enhalten auch immer einen Ernährungstipp, der Ihnen hilft, sich natürlich und gesund zu ernähren.
Melonen machen es uns einfach: Komplizierte Rezepte und grosse Zubereitung sind unnötig. Einfach aufschneiden, Kerne entfernen, auslöffeln. Wem das zu simpel ist, wählt die Luxusvariante: Melonenfleisch aus den Schalen lösen, würfeln, mit anderen Sommerfrüchten – z.B. Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Kirschen, Johannis- oder Stachelbeeren – mischen, etwas Zitronensaft dazugeben, wieder in die Melonenschale füllen. Wer mag, kann noch einen Tupfer Schlagsahne darauf tun. Und wieder heisst es: Auslöffeln – mit grossem Genuss!
In Afrika werden Melonen manchmal auch gekocht, die Rinde kann eingelegt oder kandiert werden. In Indien werden die Samen gemahlen und zu Brot gebacken, während man sie im Nahen und Mittleren Osten röstet. Sorten mit extragrossen Samen wurden beispielsweise in China gezüchtet, um daraus Kosmetikzusätze und Salat- und Lampenöl herzustellen. In der europäischen Medizin des Mittelalters wurden die Samen als abführendes Mittel eingesetzt.
Vorsicht ist bei aufgeschnittenen Melonen geboten. Laut dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) aufgeschnittene melonen, die längere Zeit gelagert werden gefährliche Krankheitserreger wie Salmonellen, Listerien oder EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli) enthalten. Vorgeschnittene Melonen sollten deshalb rasch verzehrt oder gekühlt werden.