Sind Nitrate aus Pflanzen besser als Nitrate aus Wurst- und Fleischwaren? Und lässt sich mit nitratreichem Gemüse die körperliche Leistung steigern?
Nitrate in Wurst- und Fleischwaren gelten aufgrund der Umwandlung in Nitrosamine als krebserregend und sollten nur begrenzt konsumiert werden. Nitrate aus pflanzlichen Quellen dagegen sollen gesundheitsfördernd sein, denn aus ihnen bildet der Körper das gefässerweiternde Stickstoffmonoxid (NO), das blutdrucksenkend sowie regulierend auf Nerven- und Immunsystem wirkt.
Einem internationalen Forscherteam zufolge ist es unwahrscheinlich, dass Nitrate aus Pflanzen ebenfalls krebserregend wirken. Das über die Nahrung aufgenommene Nitrat stammt zu über 80 Prozent aus pflanzlichen Quellen und nur maximal 10 Prozent aus verarbeitetem Fleisch. Ob allein die Wurst-Nitrate nachteilig wirken oder andere Stoffe im Fleisch respektive ob bestimmte Pflanzenstoffe eine schützende Funktion haben, müssten weitere, detailliertere Studien zeigen.
Sportler dürften diese Meldung mit grossem Interesse verfolgt haben. David Weir, ein 33-jähriger Brite und vierfacher Goldmedaillengewinner der Paralympics 2012, verriet kürzlich sein Erfolgsrezept: Randensaft (Rote Bete). Er habe während des Marathons konzentrierten Randensaft zu sich genommen und nur so das Rennen gewinnen können. In der Tat bestätigen medizinische Studien die Wirksamkeit der Rübe. So enthält der Saft der Roten Bete viel Vitamin B, Kalium, Eisen und Folsäure, wirkt blutdrucksenkend und antioxidativ. Eine Studie der britischen Universität Exeter (2009) stellte fest, dass 500 Milliliter Randensaft vor dem Training die Ausdauer von Rennradfahrern steigern kann. Ein Jahr zuvor bestätigte sich dies in einer zweiten Untersuchung derselben Universität sowie bei Läufern in einer US-Studie. auch bei COPD soll der rote Saft hilfreich sein. Verantwortlich ist das im Randensaft enthaltene Nitrat, das für die Herstellung von Proteinen wichtig ist und im Körper zu Stickoxid umgewandelt wird. Die Folge: erweiterte Blutgefässe, erhöhter Blutfluss und mehr Sauerstoff für die Muskeln. Im Gegensatz zum Abbauprodukt Nitrit ist Nitrat im Rahmen der Lebensmittelgrenzwerte auch nicht schädlich.
Am meisten Nitrat steckt in Rucola (4500 mg pro Kilogramm Blattgewicht). Aber auch Kopfsalat, Chinakohl und Portulak sowie Spinat, Mangold, Sellerie, Kresse und Rote Bete enthalten über 1000 mg davon.
Rotes Fleisch, die meisten verarbeiteten Fleischprodukte und Geflügel enthalten unter 50 mg pro kg Nitrat. Verarbeitete Fleischprodukte können aber auch höhere Mengen enthalten, da Natrium- (E 251) und Kaliumnitrat (E 252) zulässige Lebensmittelzusatzstoffe sind.
Laut WHO beträgt die maximale Aufnahmemenge 3,7 mg pro kg Körpergewicht.
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