Lein oder Flachs gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Hinweise auf den Lein-Anbau gibt es aus allen Epochen.
Der Lein (auch Flachs genannt) erhielt seinen Namen vom griechischen Wortteil "li", welcher "bläulich", "bleifarben" bedeutet. Der Lein wird auch gerne als die "blaue Blume der Romantik" bezeichnet.
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Leinsamen enthalten viele wichtige und gesunde Nährstoffe wie Omega-3-, Omega-6-Fettsäuren, die Vitamine B1 und B2, Kalzium, Magnesium, Zink und Kalium. Eine tägliche Portion Leinsamen stellt sicher, dass alle essentiellen Fettsäuren aufgenommen werden.
Die Pflanze kommt heute nicht mehr wild vor, sondern wird in Kulturen gepflanzt und für die vielfältigsten Verwendungszwecke, z.B. die Herstellung von Farben, Lacken oder Bodenbelägen (Linoleum!), genutzt. Aus Lein- oder Flachsfasern werden die unterschiedlichsten Stoffe gefertigt, von Drillich und Zwillich über Batist bis zum Lein- und Segeltuch, und aus Leinenlumpen macht man die besten Papiersorten.
Heute ist der Naturstoff wieder gross in Mode und als Nahrungs- wie als Heilmittel so aktuell wie eh und je. Aus den fünf blass-blauen Blütenblättern entwickeln sich die Kapseln mit den bis zu zehn braun glänzenden Samen, die jedem, der unter chronischer Darmträgheit leidet, ein Begriff sind. Man sammelt sie im August/September.
Hauptursache von Verstopfungen sind ein Mangel an Ballaststoffen und eine unausgewogene Ernährung. Die in den Leinsamen enthaltenen Schleimstoffe sowie der hohe Anteil an Öl sind die besten Mittel gegen Verstopfung und Durchfall. Dadurch, dass die ballaststoffreichen Samen im Darm aufquellen, regen sie die Darmtätigkeit (Peristaltik) an.
Die Reinigungswirkung von Leinsamen beruht auf seiner einzigartigen Zusammensetzung, denn sie bilden einen Schleim, der sich auf die Darmwände legt an die sich andere Substanzen anbinden können. Dadurch entsteht ein grösseres Volumen, das bewirkt, dass sich die Darmwand ausdehnt und damit die Darmperistaltik anregt. Der glatte Schleim erleichtert darüber hinaus auch den Abtransport des Darminhalts.
Bei Verstopfung zwei- bis dreimal täglich einen Esslöffel Leinsamen zusammen mit einem Glas Wasser (ca. 150 ml) einnehmen.
Lein, die blaue Blume der Romantik, ist eine der wichtigsten Nutzpflanzen überhaupt. Für die Heilkunde sind nicht die Fasern der über einen Meter hohen Pflanze interessant, sondern die länglichen, eiförmigen Samen, die man ganz, geschrotet oder gemahlen verwendet. Da sie schnell ranzig werden, sollte man sie erst kurz vor dem Gebrauch verarbeiten.
Leinsamen sind eines der besten natürlichen «Schmiermittel» für den Darm. Auch äusserlich, als Öl, Wickel oder Kompresse, besitzt der Flachs eine lange Tradition. Warme Breiumschläge fördern den Heilungsprozess bei Entzündungen, z.B. in der Kiefer- und Nasennebenhöhle. Heil- und Nahrungsmittel zugleich sind die Leinsamen, wenn man sie frisch gemahlen über Quark, Müesli oder Salate streut.
Das Leinöl schliesslich, das durch Pressung oder Extraktion aus den Samen gewonnen wird, ist ein äusserst hochwertiges, dünnflüssiges Öl, das einen viel höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren besitzt als beispielsweise Sonnenblumen- oder Maiskeimöl.
Leinsamen sollten immer in einem gut verschlossenen Behälter an einem kühlen und trockenen Ort aufbewahrt werden. Leinöl wird am besten in den Kühlschrank gestellt. Die Samen können in einem Smoothie verarbeitet werden oder über Joghurt oder Salat gestreut werden.
Leinsamen-Kompressen
Ein sehr gutes Hausmittel bei Nasennebenhöhlen-, Stirn- und Kieferhöhlenentzündung, Bronchitis, Husten und oberflächlichen Furunkeln sind Leinsamenkompressen.
150 g gemahlene Leinsamen ergeben 4 Kompressen. Leinsamen mit kaltem Wasser im Verhältnis 1:2 verrühren und zum Kochen bringen. Den heissen Brei fingerdick auf ein Gazetuch streichen, die Ränder so umlegen, dass ein Päckchen entsteht.
Die Kompresse mit der Unterseite so warm wie möglich auf die betroffene, schmerzhafte Stelle legen. Sobald sie auskühlt, eine neue, warme Kompresse auflegen. Diesen Vorgang sollte man 3–4 Mal wiederholen und sich dabei keiner Zugluft aussetzen. Die Kompressen hält man zwischen 2 Wärmflaschen oder in einem Sieb über heissem Wasserdampf warm.
Muntermacher
Müeslis am Morgen sind die besten Muntermacher. Besser als gekauft, ist frisch und selbstgemacht, z.B.:
Trockene Zutaten mischen, Dickmilch darübergeben, ziehen lassen und zuletzt Buttermilch unterrühren. Für eine ausreichende Ballaststoff-Versorgung ist dann gesorgt!
Für Eilige ist das fertige A.Vogel Müesli (mit Weizen-, Hafer-, Roggen- Gersten-, Naturreisflocken, Rosinen, Apfelstücken, gerösteten Mandeln und Durian- Milchzucker-Granulat) eine gute Alternative. Leinsamen, Joghurt oder Milch dazugeben.
Leinsamen-Schleim
2 TL Leinsamen abends in 1Tasse Wasser einlegen. Am Morgen entweder Wasser und Samen auf nüchternen Magen einnehmen oder nur das Wasser trinken und die aufgequollenen Samen in ein Müesli mischen. Wirkt als mildes Abführmittel und hilft bei Magenschleimhaut- Katarrh.
Unser A.Vogel Rezept-Tipp:
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