Offenbar sind Männer öfter als Frauen von Darmkrebs betroffen. Dies stellten Ärzte der Universität München fest, als sie die Ergebnisse von 626 000 Darmspiegelungen auswerteten. Bei einer Darmspiegelung können Ärzte z.B. Darmpolypen feststellen und gleich entfernen, da diese Polypen später zu Darmkrebs führen können.
Das Ergebnis der Studie zeigte, dass einer von 12 Männern, aber nur eine von 22 Frauen solche Polypen aufwies. Die Autoren der Studie empfehlen deshalb, dass sich Männer früher auf Darmkrebs untersuchen lassen sollen. Die Krebsliga empfiehlt dies ab 50 Jahren für beide Geschlechter. Als Risikofaktoren für Darmkrebs gelten neben erblichen Belastungen und chronischen Darmentzündungen, Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel sowie fett- und fleischreiche Ernährung.
Darmspiegelungen haben sich bei der Früherkennung von kolorektalen Karzinomen (Darmkrebs) bewährt. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass wenige Jahre nach der Darmspiegelung ohne auffälligen Befund eine Krebsdiagnose folgt. Warum das so ist, haben US-Forscher herausgefunden. Die meisten Karzinome entstehen innerhalb von vier Jahren nach der Vorsorgekoloskopie aus übersehenen Läsionen (krankhafte Stellen), schreiben die Autoren. Bei weniger als vier Jahren sind entweder die Nicht-Entfernung, die unvollständige Entfernung oder das Übersehen der Läsionen Hauptursache für die Krebsdiagnose. Präzisere Ergebnisse dürften sich zum einen durch bessere Technik erreichen lassen, zum anderen durch mehr Ausbildung und Training.
Die langfristige tägliche Einnahme von Aspirin kann dazu beitragen, die Entwicklung und das Fortschreiten von Darmkrebs zu verhindern. Welche Mechanismen dahinterstecken, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der American Cancer Society in einer Studie veröffentlicht. Aspirin wirke nicht nur entzündungshemmend, sondern verstärke auch bestimmte Aspekte der Immunantwort des Körpers gegen Krebszellen. Hierfür standen Gewebeproben von 238 Betroffenen zur Verfügung, die sich in den Jahren 2015 und 2019 einer Darmkrebsoperation unterzogen hatten. Davon hatten 12 Prozent regelmässig niedrig dosiertes Aspirin (100–150 mg) eingenommen. Im Vergleich zu Erkrankten, die kein Aspirin einnahmen, zeigten die Proben von Menschen mit Aspirin-Medikation eine geringere Ausbreitung des Krebses in die Lymphknoten und eine höhere Infiltration von Immunzellen in Tumore.
Brustkrebspatientinnen, die Aspirin einnahmen, hatten offenbar keine verbesserte Überlebensrate, so eine weitere US-Studie. Wie sich der Unterschied zu den Darmkrebs-Erkenntnissen erklären lässt, ist bislang offen.