Sanddorn ist reich an Vitamin C und eine gute Quelle für Vitamin B12. Aber auch einige ungesättigte Fettsäuren machen die Frucht zu einer Wohltat für Haut und Immunsystem.
Der Sanddorn, manchmal auch Sandbeere genannt, hat seinen Namen wohl von den Sanddünen an der Nord- und Ostsee, auf denen der Strauch gerne wächst. Und weil er auf kargem Untergrund steht, muss er auch kräftig verwurzelt sein. Diese Kraft gibt er seinen orangefarbenen Früchten mit, die botanisch mehr Nüsse als Beeren sind und ein Kraftpaket an gesunden Inhaltsstoffen darstellen.
Die kleinen Sanddornbeeren haben grosse Wirkung auf die Abwehrkräfte Besonders ihr Reichtum an natürlichem Vitamin C hat die kleinen Sanddornfrüchte bekannt gemacht - der Gehalt liegt mit 260 Milligramm pro 100 Gramm Frucht weit höher als z.B. bei der Zitrone; nur Hagebutten können hier noch mithalten. Als natürliche Vitamin-C-Quelle stärkt Sanddorn die Immunabwehr und fördert die Leistungsfähigkeit vor allem in Zeiten erhöhter körperlicher und geistiger Belastungen. Dabei genügen täglich einige Teelöffel Sanddornmarkpulver oder eines sanddornhaltigen Nahrungsergänzungsmittels, um die Widerstandskraft in der kalten Jahreszeit zu erhöhen.
Die rotgoldenen Beeren besitzen ausserdem zahlreiche Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente wie Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen oder Zink, das Provitamin A (Beta-Carotin) und die Vitamine B1, B2, E und K.
Der natürliche Gehalt an ungesättigten Fettsäuren sorgt dafür, dass die fettlöslichen Vitamine optimal vom Körper aufgenommen werden können.Neben der antioxidativen Wirkung (Neutralisierung freier Radikale) durch die enthaltenen Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe schreibt man dem Sanddorn stärkende Wirkungen auf das Immunsystem aufgrund seiner Flavonoide zu. Klinische Studien mit Flavonoid-Extrakten aus Sanddorn zeigten auch eine verbesserte Fähigkeit der Blutgefässe, sich zusammenzuziehen, was sich positiv bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkt.
In der Naturheilkunde wird Sanddorn vor allem zur Behandlung von Lungenkrankheiten, Störungen von Magen, Darm, Leber und Milz, Frauenleiden, Rheumatischen Beschwerden und Ödemen an den Gelenken sowie zur Unterstützung bei Chemo- und Strahlentherapien verwendet.
Schliesslich zeigt Sanddorn noch einen angenehmen „Nebeneffekt“: Bei zahlreichen übergewichtigen Proband/innen, die an Programmen zur Gewichtsreduktion teilgenommen haben, hat Sanddorn den Erfolg der Gewichtsabnahme verbessert, da die Lust auf Süssigkeiten, aber auch auf Nikotin und Koffein schwand. Hintergrund: Nach der sogenannten Lipostatischen Theorie des Hungers vermitteln verschiedene freie Fettsäuren in der Blutbahn das Hungergefühl. Vitamin B12 wiederum ist am Abbau dieser Fettsäuren beteiligt. Sanddorn ist eine der ganz wenigen pflanzlichen Vitamin-B12-Quellen Lange Zeit ging die Ernährungsphysiologie als Wissenschaft davon aus, dass die besten Quellen für die Vitamin B12-Versorgung Nahrungsmittel tierischer Herkunft wie Milch, Leber und Fleisch seien. Sanddorn kann jedoch aufgrund der Symbiose mit dem Mikroorganismus „Actinomyces“ in seinen Samenschalen Vitamin-B12-Konzentrationen bilden.
Da es nur wenige Alternativen für Vitamin B12 gibt, ist Sanddorn vor allem für Vegetarier und Veganer eine wichtige Ergänzung ihres Speiseplans. Mit seinen leuchtend orangefarbenen Früchten, die bis weit in den Winter hinein an den Sträuchern hängen, galt Sanddorn hierzulande zuerst nur als dekorativer Zierstrauch im Strassenbild. Weil die Beeren nur in mühsamer Handarbeit von den dornigen Sträuchern gepflückt werden konnten, blieb eine Ernte lange unrentabel.
Sanddorn speichert die Energie und das Licht der Sonnenstrahlen. Das rotgoldene Öl aus Kernen und Fruchtfleisch ist reich an natürlichen Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren wie Lonol-, Linolen- oder Palmitoleinsäure, die zu den Vitalbausteinen unserer Zellen gehören. Aufgrund seiner grossen Ähnlichkeit zu den Lipiden der oberen Hautschichten wird Sanddornöl besonders gut von der Haut aufgenommen. So wird die wichtige Barriere funktion der Haut unterstützt, sie regeneriert und gewinnt an Vitalkraft.Durch den hohen Anteil an Beta-Karotin, das Lichtenergie absorbiert, bietet das Sanddornöl einen hohen Licht- und Sonnenschutz. Diese Filterwirkung von UV-Licht wird ergänzt durch die biologische Schutzwirkung der Karotinoide als Radikalenfänger und die antioxidativen Eigenschaften der Tocopherole. Damit wird die Haut nicht nur vor zu starker Sonneneinstrahlung, sondern auch vor freien Radikalen und Umweltschadstoffen wie z.B. Ozon geschützt. Sanddornöl wirkt so der vorzeitigen Hautalterung entgegen.Durch den Aufbau eines Schutzdepots im Hautgewebe wird die Neigung zu Sonnenallergie und dadurch verursachte Hautrötungen merklich herabgesetzt. Wenn es aufgrund mangelnden Sonnenschutzes trotzdem einmal zu einem Sonnenbrand gekommen ist, können sich die schmerzlindernden und das Zellgewebe erneuernden Eigenschaften von Sanddornöl beweisen. Zudem fördert Sanddornöl den natürlichen Pigmentausgleich der Haut, dadurch bleibt gesunde Sonnenbräune länger erhalten.
Völlig unscheinbar wirkt der Sanddorn-Strauch auf den ersten Blick. Sperrig und von bizarrer Gestalt hält er sich mit dichtem Wurzelwerk am Untergrund fest und schützt seine leuchtend roten «Beeren» mit spitzen Blättern und Dornen. Dabei ist Sanddorn eine Pflanze mit aussergewöhnlichen Eigenschaften. Ihre besonderen Merkmale sind: höchste Vitalität und Widerstandskraft.
Erst in den fünziger Jahren wurde Sanddorn als Nutzpflanze für die Landwirtschaft entdeckt. In der DDR und in anderen osteuropäischen Staaten hatte man sich unter den wildwachsenden Pflanzen auf die Suche nach Abwechslung für das heimische Obstsortiment gemacht. Seit den 90er-Jahren ist Sanddorn nun auch in den westlichen Ländern zu einer der beliebtesten natürlichen Nahrungsergänzungen geworden. Vor allem an der Nord- und Ostseeküste gedeiht dieser zu den Ölweidegewächsen gehörende Dornbusch mit seinen kleinen orangeroten bis gelben Früchten hervorragend. Die Pflanze stellt keinen hohen Anspruch an den Boden und bevorzugt sandige Böden („Sand“dorn). Besonders gut eignet sich Sanddorn für den ökologischen Anbau. Probleme mit Schädlingen gibt es nur selten. Im Gegenteil: Nützlinge wie Marienkäfer fühlen sich auf Sanddorn besonders wohl und verhindern auf natürliche Weise ein Überhandnehmen von Blattläusen.
Pur schmeckt Sanddorn den meisten zu sauer, deshalb wird er oft mit Honig gesüsst. Für die Verarbeitung werden die Beeren erst gewaschen und dann ausgepresst. Erfrischend schmeckt Sanddorn mit Milchprodukten wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch. Besonders wertvoll sind Sanddornsäfte, in denen die ganze Beere verarbeitet wurde, da bei diesen das gesamte Spektrum an nützlichen Nährstoffen enthalten ist.
Für das in Reformhäusern und Naturkostläden erhältliche Sanddorn-Fruchtpulver stammen die Früchte aus kontrolliert ökologischem Anbau. Sie werden in einem Spezialverfahren schonend zu einem ultrafeinen Pulver verarbeitet. Dadurch werden die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten und eine optimale Bioverfügbarkeit und Resorptionsfähigkeit gewährleistet. Zur Herstellung eines Kilos Fruchtpulver werden ca. 6 bis 8 kg frische Früchte benötigt. Das Pulver eignet sich neben den bereits erwähnten gesundheitlichen Einsatzbereichen auch hervorragend zur Verwendung in der Küche. Als Beigabe in verschiedenste Süssspeisen, zum Abschmecken von Suppen, Saucen oder Hauptgerichten (vor allem Fisch) oder vermischt mit wertvollen Speiseölen veredelt es Salate.
Aber nicht nur der Saft und der getrocknete Extrakt können vom Sanddorn genutzt werden. Aus den Pressrückständen der Fruchtschalen und Kerne wird ein Öl gewonnen, das reich an ungesättigten Fettsäuren und fettlöslichen Vitaminen ist. Zu einem geringen Teil ist es auch immer im Saft vorhanden, wo es sich wie Rahm auf der Milch absetzt. In Russland wird Sanddorn vor allem wegen dieses Öls angebaut. Es wird dort in Apotheken verkauft und äusserlich bei Hauterkrankungen, innerlich bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt.