Nüsse versorgen den Körper mit wertvollen Fetten. Viele Erdnuss- oder Baumnussallergene können Kreuzreaktionen hervorrufen, weshalb Nuss-Allergikern häufig vom Verzehr anderer Nussarten abgeraten wird. Unnötigerweise, wie Forscher mit einer Studie, veröffentlicht in den «Annals of Allergy, Asthma & Immunology», zeigen konnten. Trotz Hauttest und dem Nachweis von Antikörpern im Blut (IgE) bestätigte sich der Verdacht auf zusätzliche Nussallergien bei Allergikern nicht. Mithilfe eines oralen Provokationstests (derzeit die beste Methode zur Diagnosestellung) konnten bei 110 von 124 Patienten keine zusätzlichen Nussallergien festgestellt werden.
Dieser Test darf allerdings nur unter Aufsicht eines Allergologen durchgeführt werden, der im Fall eines anaphylaktischen Schocks sofort intervenieren kann. Zwar ist eine Erd- oder Walnuss-Allergie nicht heilbar, es gibt jedoch die Möglichkeit, Kinder besser an die Nuss-Allergene zu gewöhnen.
Zu diesem Zweck führte ein anderes Forscherteam ein Experiment durch, wie das Fachblatt «Lancet Child and Adolescent Health» berichtet. Mit einer Mischung aus probiotischen Milchsäurebakterien (Lactobacillus rhamnosus) und einer ansteigenden Menge an Erdnussproteinen setzten sie die Kinder einer Hyposensibilisierung aus – ein Prinzip, das auch erfolgreich bei Heuschnupfen angewandt wird. Die Milchsäurebakterien unterstützen die Mikroben im Darm und aktivieren das Immunsystem. Nach 18 Monaten hatten sich 80 Prozent der Kinder an die Erdnüsse gewöhnt. Auch nach vier Jahren waren 16 von 24 therapierten Kindern noch allergiefrei, in der Placebogruppe nur eines von 24. Selbst wenn die Allergie zurückkam, waren die Beschwerden anfangs gering (ohne einen lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock auszulösen).