Tino Richter 10.17
Wie der Tee am besten in die Tasse kommt, darüber gibt es ganz unterschiedliche Ansichten. Die meisten herkömmlichen Teebeutel bestehen zu ungefähr 80 Prozent aus Papier. Der Rest ist ein feines Gerüst aus hitzebeständigem Polypropylen, das im Boden nicht so gut abgebaut wird. Auch die Verwendung der Aluklammern für den Faden ist nicht besonders ökologisch.
Besser sind die pyramidenförmigen Teebeutel, die aus Polylactid, einem aus Maisstärke hergestellten Kunststoff bestehen. Weder Erdöl noch Weichmacher (Phtalate) sind enthalten. Das Material ist sogar biologisch abbaubar; allerdings ungeeignet für den Gartenkompost, da für den Abbau höhere Temperaturen (wie z.B. in Industriekompostanlagen) notwendig sind. Von der Ökobilanz am besten ist aber ohne Zweifel loser Tee ohne Beutel, den man in einem wiederverwendbaren Sieb oder Filter aufbrüht. Allerdings ist hier auf gute Qualität zu achten.
Laut Stiftung Warentest sind viele Grüntees mit Schadstoffen belastet. Der Test aus dem Jahre 2015 zeigte zwar keine radioaktive Belastung, dafür wurden zwei krebserregende Stoffe gefunden: Pyrrolizidinalkaloide, die vermutlich über mitgeerntete Wildkräuter in den Tee gelangten sowie Anthrachinone, die möglicherweise beim Trocknen der Blätter entstehen. Weiterhin fanden sich polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (vermutlich eine Folge des Röstvorgangs) sowie Mineralölbestandteile. Beide können beim Matcha – im Gegensatz zum aufgebrühten Tee – vollständig ins Getränk übergehen.
Gut abgeschnitten hatten beim Test «Alnatura Grüner Tee Sencha», «Gepa Grüntee Ceylon» und «Teekanne Hochland» (Beutel) sowie der Matcha von «Emcur». Vier von fünf empfehlenswerten Tees waren Bio-Tees, was aber alleine keine Garantie für gute Qualität ist. Denn keiner der losen Tees erreichte die Note Gut. Der österreichische Verein für Konsumenteninformation testete Ende 2016 ebenfalls grüne Tees und empfiehlt zusätzlich zu den oben genannten noch Beuteltees der Marken «Mr. Perkins», «EZA» sowie Matcha von «Arche».