Meistens wird bei einer Entzündung der Nasennebenhöhlen von einer Sinusitis gesprochen, umgangssprachlich von einer Stirnhöhlenentzündung, da die Stirnhöhlen am heftigsten betroffen sind. Doch oft liegt eigentlich eine Rhinosinusitis vor, also eine Entzündung der Nasenhöhlen und Nasennebenhöhlen.
Die Stirnhöhlen, Siebbeinhöhlen, Kieferhöhlen und Keilbeinhöhlen gehören zu den so genannten Nasennebenhöhlen. Sie haben die Aufgabe, die eingeatmete Luft zu befeuchten und zu temperieren. Sie sind mit Luft gefüllt, mit Schleimhaut ausgekleidet und eng mit der Nase verbunden. Entzündet sich die Nasenschleimhaut, kann sich diese schmerzhafte Entzündung auf die Nasennebenhöhlen ausbreiten.
Autorin: Dr. Silke Kerscher-Hack
In den meisten Fällen, sind Viren der Grund für eine Sinusitis oder eine Rhinosinusitis. Bei einer Erkältung bzw. einem Schnupfen schwillt zum Schutz die Naseschleimhaut an; somit können keine weiteren Erreger in unsere Atemwege eindringen. Leider besteht dann die Gefahr, dass sich die Viren in die anderen Nasennebenhöhlen ausbreiten. Dadurch schwillt auch die Schleimhaut der weiteren Nasennebenhöhlen an und verschliesst die wichtige Frischluftverbindung zur Nase. Die Nebenhöhlen füllen sich mit Schleim oder allenfalls sogar mit Eiter. Der Druck in den Nebenhöhlen steigt und es bildet sich eine akute Stirnhöhlenentzündung (akute Sinusitis).
Aufgrund der Anatomie geht man davon aus, dass Frauen ein höheres Risiko haben, an einer Nasennebenhöhlenentzündung zu erkranken. Allergiker, Menschen mit einer schiefen Nasenscheidewand, engem Nasennebenhöhleneingang, kleineren Nasennebenhöhlen oder auch Personen mit Nasenpolypen neigen eher zu Stirnhöhlenentzündungen.
Virale und bakterielle Nasennebenhöhlenentzündungen sind ansteckend. Sie werden durch Sekrettröpfchen beim Niesen, Husten oder beim Sprechen in die Umgebung gewirbelt und von unserem Umfeld eingeatmet (Tröpfcheninfektion). Weiter kann man die Krankheitserreger auch über kontaminierte Oberflächen und Gegenstände wie z.B. dem Mobiltelefon, Türgriffen oder bei Umarmungen abgeben respektive "einfangen" (Schmierinfektion).
Eine akute virale Sinusitis kommt am häufigsten vor, meist wird sie durch einen vorhergehenden Schnupfen (viralen Infekt) ausgelöst. Wenn die Symptome länger als 10 - 12 Tage dauern oder sich plötzlich verschlechtern, liegt eine akute postvirale Nasennebenhöhlenentzündung vor und es besteht die Gefahr, dass die Erkrankung chronisch wird.
Oftmals ist der Grund dafür eine Überreaktion des Immunsystems. Die Nase bleibt hartnäckig verstopft bzw. die Nasennebenhöhlen geschwollen. Zu diesem Zeitpunkt ist es wichtig, möglichst rasch eine effektive Behandlung in Absprache mit dem Arzt voranzutreiben, da eine Sinusitis sonst chronisch werden kann. Besprechen Sie mit ihrem Hausarzt, welche Therapie sinnvoll ist und wie sie die Genesung mit Hausmitteln unterstützen können, so dass das Risiko einer Ausweitung in die oberen und unteren Luftwege vermieden wird und somit keine weiteren Komplikationen auftauchen.
Auch bei der bakteriellen Sinusitis ist ein vorhergehender Schnupfen oder eine Erkältung (viraler Infekt) der Auslöser. Auf eine virale Sinusitis kann leider eine bakterielle Sinusitis folgen. Wenn eine "klassische" Erkältung oder Sinusitis nach erstem Abflachen der Symptome wieder stärker wird und schleimig-eitriger Ausfluss dazu kommt, geht man von einer bakteriellen Sinusitis aus.
Die Symptome einer akuten Sinusitis können bis zu 2 - 3 Wochen andauern.
Die Beschwerden einer akuten Sinusitis (viral & bakteriell) ähneln einer chronischen Sinusitis. Im Unterschied zur akuten Stirnhöhlenentzündung sind die Schmerzen bei der chronischen Sinusitis geringer oder fehlen sogar ganz. Ein wichtiges Symptom der Stirnhöhlenentzündung ist der Austritt von schleimigem oder eitrigem Sekret aus der Nase.
Vorbeugend, aber auch ganz generell sollte man darauf achten, warme Füsse zu haben. Ansonsten läuft ein Schutzmechanismus unseres Körpers ab – und die Nase macht buchstäblich die "Luken" dicht. Die Nasenhöhlen schwellen an, um die Wärme im Körper zu behalten. Die damit verbundene behinderte Nasenatmung bietet Viren und Bakterien idealen Nährboden, um sich zu verbreiten.
Durch ausreichende Befeuchtung des Nasen-Rachen-Raum und somit der Nasenschleimhaut wird der natürliche Reinigungsprozess der Nase unterstützt. Mit einfachen Hausmitteln kann man die Genesung rasch vorantreiben.
Achten Sie auf ein angenehmes Raumklima. Um besonders im Winter trockener Raumluft entgegenzuwirken, kann man zum Beispiel nasse Tücher auf die Heizung legen. Auch ein kleiner Zimmerbrunnen oder aufgestellte Wasserschalen können helfen. Hierbei muss man aber auch Keime achten: Das Wasser sollte regelmässig gewechselt werden. Oder man legt sich einen elektrischen Luftbefeuchter zu.
Nasenspülungen mit einer lauwarmen, milden Kochsalzlösung sind nicht jedermanns Sache – doch sie befeuchten und reinigen verstopfte Nasen effektiv. Erreger werden herausgespült und die zarte Nasenschleimhaut gepflegt. Ist die Nase sehr trocken und fühlt sich etwas gereizt an, kann Sonnenblumenöl sehr gut helfen. Einfach ein Tröpfchen auf einen Finger nehmen und das Innere der Nasenlöcher damit betupfen. Mit regelmässigen Nasenspülungen kann man einem chronischen Verlauf entgegenwirken.
Abschwellende Nasentropfen und Nasenspray erhält man in jeder Drogerie/Apotheke. Sie wirken je nach Inhaltsstoffen abschwellend, entzündungshemmend und schleimlösend. Rein pflanzliche Arzneimittel enthalten oft Heilpflanzen wie Eukalyptus, Pfefferminze und Kamille.
Durch den Dampf eines Inhalators (oder über einem Gefäss) werden die Schleimhäute befeuchtet; das unterstützt sie in ihrer Abwehrfunktion. Inhalieren Sie z.B. über einer Schüssel mit dampfendem Wasser, dem einige Tropfen ätherisches Öl wie Teebaum-, Eukalyptus-, Po-Ho-Öl oder aber eine Handvoll Kamillenblüten zugefügt sind. Das wirkt beruhigend auf entzündete, geschwollene Schleimhäute, löst festsitzendes Sekret und erleichtert das Atmen.
Gut ist auch Thymianöl. Auf einen Liter heisses Wasser gibt man zwei Tropfen Öl in eine Schüssel und inhaliert. Den Kopf dabei mit einem Handtuch zudecken.
Thymian-Extrakte bekämpfen Bakterien, Viren und Pilze; zudem ist eine entzündungshemmende Wirkung nachgewiesen.
Viel trinken, damit sich die Verschleimungen besser lösen. Gut schleimlösend wirkt Holunderblütentee.
Schnupfenteemischung
Dazu eigenen sich Fussbäder, denn sind die Füsse gut durchblutet, wird auch die Atemwegsschleimhaut vermehrt durchblutet. Durch die Zugabe von ätherischem Öl hat man neben dem wärmenden und durchblutungsfördernden Effekt weitere positive Nebeneffekte. Die durch die Haut aufgenommenen ätherischen Öle werden nämlich über die Atemwege ausgeschieden!
Schleimlösende Öle folgender Heilpflanzen sind besonders zur Behandlung geeignet:
Schläft man wegen der schwierigen Atmung schlecht, hilft eine aufgeschnittene Zwiebel auf dem Nachttisch oder ein Zwiebelsäckchen am Bett. Einfach eine Zwiebel kleinhacken und in eine Baumwollsocke füllen, fertig ist das desinfizierende und schleimlösende Hausmittel aus Grossmutters Zeiten. Die ätherischen Öle lassen die Schleimhäute abschwellen – auch für Kinder und Babys geeignet, die ja fast nur durch die Nase atmen.
Bei Kiefer- und Stirnhöhlenschmerzen lindern Leinsamenpäckchen die Beschwerden.
Herstellung: Rund 200 g geschrotete Leinsamen in eine Pfanne geben, Wasser dazugiessen (1 Teil Leinsamen auf 2 Teile Wasser). Unter ständigem Rühren aufkochen, bis ein Brei entsteht. Leinsamenbrei auf Stücke von 15 x 30 cm zugeschnittenem Leinenstoff streichen und Stoff zu einem Päckchen falten (auf der Unterseite soll nur eine Lage Stoff die Leinsamen abdecken). Päckli auf die schmerzende Stelle legen und mit einem Schal oder Tuch fixieren. Die restlichen Päckchen derweil zwischen flach gefüllten Wärmflaschen warmhalten. Eine Stunde lang alle fünf Minuten ein neues Päckchen auflegen. Anschliessend eine Stunde Nachruhen.
Zu der langen Liste von Beschwerden, bei denen Akupunktur gut wirkt, gehört aus wissenschaftlicher Sicht auch Sinusitis. Ein professioneller TCM-Therapeut wird bei seiner detaillierten Diagnose auch nach den Essgewohnheiten fragen. Denn Experten zufolge steht die Neigung zu chronischer Sinusitis häufig in Verbindung mit einem hohen Konsum kalter, verschleimender Milchprodukte – und da helfe auf lange Sicht oft nur eine Ernährungsumstellung.
Wenn eine bakterielle Infektion nachgewiesen wurde oder aufgrund der klinischen Symptome nach längerer Krankheitsdauer wahrscheinlich erscheint, sollte man mit dem Hausarzt oder dem Hals-Nasen-Ohren-Arzt über die Einnahme eines Antibiotikums sprechen.
Nasennebenhöhlen entwickeln sich erst im Laufe der Kindheit. Aus anatomischen Gründen kann sich eine Entzündung der Nasennebenhöhlen bei Kindern darum ab dem schulfähigen Alter bzw. etwa ab dem 5. Lebensjahr entwickeln. Dann kann es zudem zu einer Kieferhöhlenentzündung kommen sowie ab dem 10. Lebensjahr auch zur Entzündung der Stirnhöhlen.
Internet
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