Unser Immunsystem ist lebenswichtig zur Abwehr von Bakterien und Viren. Anlässlich des Welt-Immunologie-Tages 2021 werfen wir einen Blick darauf, wie das Immunsystem funktioniert, welche drei wichtigen Verteidigungsmechanismen es hat und wie wir es stärken können, damit es uns besser schützt.
Autorin: Emma Thornton (BSc, MSc, RNutr)
Unser Körper ist über das Immunsystem auf zweierlei Weise geschützt:
Diese Mechanismen verteidigen den Körper, indem sie die notwendigen Antikörper produzieren, um eindringende Krankheitserreger abzuwehren.
Das Immunsystem lässt sich grob in zwei Hauptteile bzw. Subsysteme aufteilen, die hart daran arbeiten, uns vor Krankheiten zu schützen.
Ab dem Zeitpunkt unserer Geburt (wohl aber auch schon davor) verfügen wir über einige uns mitgegebene, natürliche Immunabwehrkräfte, die uns schützen. Unsere Haut zum Beispiel fungiert als wirkungsvolle Barriere, genau wie die Sekretion der Magensäure. Bereits in den ersten Lebenstagen beginnen sich auch die Zellen unseres Immunsystems zu bilden und weiterzuentwickeln. Sie können bereits fremde Partikel, die eine Bedrohung für uns darstellen, erkennen und bekämpfen.
Das adaptive (erworbene) Immunsystem ist ein hochkomplexes System, das sich im Laufe unseres Lebens ständig verändert und anpasst. Ziel ist, dass das Immunsystem zwischen körpereigenen und fremden Zellen unterscheidet, aber auch versucht zu erfassen, welche Eindringlinge schädlich sein könnten und welche stattdessen als harmlos eingestuft werden dürfen.
Zudem verfügt unser Immunsystem im Laufe der Zeit über spezielle Gedächtniszellen, die dazu beitragen, dass wir eine Immunität gegen Erreger aufbauen, mit denen wir bereits in Kontakt gekommen sind. Das bewirkt, dass wir nicht so schwer erkranken, wenn wir erneut mit ihnen in Kontakt kommen.
Auch Entzündungen sind ein wichtiger Teil unserer Immunantwort. Beim Angriff durch ein Bakterium oder einen Virus signalisiert eine Entzündung unserem Immunsystem, dass Hilfe benötigt wird. Dann lenken spezielle Immun-Signalgeber, wie z. B. Zytokine, weisse Blutkörperchen in den betroffenen Bereich (deshalb kann es zu Rötungen und Schwellungen kommen). Dort nehmen dann andere Immunzellen, wie z. B. Makrophagen, die eingedrungenen Erreger auf und töten sie ab.
Das ist natürlich eine vereinfachte Darstellung, denn an diesem Prozess sind eine Reihe von Immunzellen beteiligt, z.B. B-Zellen, T-Zellen und dendritische Zellen.
Während die Immunität bis zu einem gewissen Grad angeboren ist und sich dann im Laufe des Lebens anpasst und verändert, gibt es auch Ernährungs- und Umweltfaktoren, die beeinflussen können, wie gut unser Immunsystem funktioniert.
Damit unser Immunsystem uns effektiv schützen kann, müssen wir uns darum kümmern, dass es optimal arbeitet. Zu den besten Unterstützungsmöglichkeiten zählen:
Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Nährstoffe unser Immunsystem anregen können, optimal zu arbeiten, z. B. Vitamin C, Zink und Vitamin D.
Vitamin C ist ein Antioxidans, das dazu beitragen kann, unsere Immunzellen vor Schäden durch freie Radikale zu schützen (1), Zink ist entscheidend für die normale Funktion und Entwicklung von Immunzellen (2) und Vitamin D hat eine sehr gute Modulationsfunktion (3).
Es gibt jedoch auch einige Aspekte unserer Ernährung, die das Risiko bergen, unsere Immunantwort zu behindern. Alkohol, insbesondere im Übermass, kann die Funktionen des Immunsystems beeinträchtigen(4). Raffinierter Zucker, z.B. in einem Übermass von Süssgetränken, kann mit einigen der positiveren Effekte von Vitamin C konkurrieren.
Eine kleine Anmerkung zur Lebensmittelhygiene
Grundlegende Prinzipien der Lebensmittelhygiene wie die Trennung von rohen und gekochten Lebensmitteln, das richtige Aufwärmen und die korrekte Lagerung können dazu beitragen, dass die verzehrten Nahrungsmittel unserem Immunsystem den richtigen Schub geben, uns gesund zu erhalten.
Genügend Schlaf ist wohl einer der wichtigsten Faktoren um sicherzustellen, dass unser Immunsystem optimal funktioniert. Wenn wir schlafen und uns in einem entspannten Zustand befinden, können unsere Ruhe- und Verdauungsfunktionen besser arbeiten - und das wiederum wirkt sich auf Aspekte des Immunsystems aus (5).
Stresssymptome gehen oft Hand in Hand mit schlechtem Schlaf und können letztlich auch die Funktionsweise unseres Immunsystems beeinflussen. Kurzfristiger oder Eustress ist nicht so besorgniserregend, doch wenn Stress chronisch wird, kann unsere Immunität darunter leiden (6).
Unser Immunsystem ist ein komplexes System, das fast jeden Zentimeter unseres Körpers überwacht und verschiedene Immunzellen wie Dendriten einsetzt, um seine Arbeit zu verrichten. Man nimmt an, dass bis zu 80 Prozent dieser schlauen Immunzellen im Darm angesiedelt sind. Deshalb hat die Pflege des Verdauungsapparates mit Blick aufs Immunsystem auch oberste Priorität.
Richtiges Kauen der Nahrung und die Verwendung von (alkohlfreiem!) Magenbitter sind nur einige der Möglichkeiten, die unsere Verdauung in Schwung bringen und damit indirekt unser Immunsystem unterstützen.
Während Ernährung und Lebensstil entscheidende Faktoren für die Stärkung des Immunsystems sind, können pflanzliche Heilmittel zusätzlich unterstützen. Echinacea purpurea z.B. hat einen hervorragenden immunmodulierenden Effekt.