Um einem Schlaganfall vorzubeugen, ist vor allem eines wichtig: die Risikofaktoren zu vermeiden. Hier erfahren Sie, welches die Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind.
Autorin: Angelika Eder/IZR, 6.01
An erster Stelle der Risikofaktoren steht der Bluthochdruck, der tückischerweise zunächst keine oder nur leichte Beschwerden auslöst. So wird er oft erst dann diagnostiziert, wenn die Gefässe bereits geschädigt sind und Atemnot, Schwindel, Enge in der Brust, Kopfschmerzen oder Ohrensausen eindeutig auf diese Erkrankung hindeuten. Folglich sollte jeder seinen Blutdruck regelmässig überprüfen lassen, auch wenn er früher eher unter zu niedrigem litt: Das kann sich infolge von Krankheiten, Arzneimitteln, veränderten Lebensgewohnheiten etc. ändern.
Zum Blutdruckmessen muss man nicht unbedingt zum Arzt: Man kann es auch in der Apotheke durchführen oder sich dort die Anwendung eines Gerätes für den Hausgebrauch zeigen lassen. Die Werte sollten im oberen Bereich zwischen 120 und 140 liegen, im unteren zwischen 60 und 90. Der ideale Wert liegt etwa bei 120/80.
Falsche Ernährung inklusive des daraus resultierenden Übergewichts, die Nervengifte Alkohol und Nikotin, Bewegungsmangel und Stress spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der arteriellen Hypertonie. Wer dauerhaft darunter leidet und sich nicht behandeln lässt, trägt das siebenfache Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Deshalb: Frühzeitig aktiv werden und einen Schlaganfall aktiv vorbeugen.
Dieser Umstand ist häufig, aber nicht automatisch auf falsche Ernährung zurückzuführen; Betroffene können auch erblich belastet sein. Die entsprechenden Werte sind in jedem Fall äusserst wichtig, denn zu viel Cholesterin im Blut trägt entscheidend zur Arteriosklerose bei. Eine ärztliche Untersuchung gibt Auskunft über den Anteil von «schlechtem» und «gutem» Cholesterin: HDL (High Density Lipoproteins) leistet dank der Lipoproteine mit hoher Dichte gute Entgiftungsdienste im Gegensatz zum LDL (Low Density Lipoproteins) mit den Lipoproteinen niedriger Dichte.
Gut ist ein Gesamtcholesterinwert von etwa 200 mg/dl, wobei der HDLWert bei Frauen über 45 mg/dl und bei Männern über 35 mg/dlliegen sollte.
Diabetiker müssen ständig auf die richtige Einstellung ihres Blutzuckers achten, denn der wirkt im Übermass ähnlich wie Blutfett. Menschen mit einem Diabetes mellitus sollten LDL-Cholesterinwerte unter 100 mg/dl anstreben.
Der Cholesterin-Richtwert für Diabetiker gilt ebenfalls für Menschen mit Herzerkrankungen. Infolge von Herzrhythmusstörungen und geschädigten Herzklappen können sich Blutgerinnsel bilden, die ins Gehirn gelangen und dort einen Schlaganfall auslösen können.
Diese Art der Empfängnisverhütung gilt als Risikofaktor, der Frauen mit Übergewicht und Migränikerinnen in besonderem Masse gefährdet. Raucherinnen tragen zusätzlich ein sehr viel höheres Risiko. Eine Hormonsubstitution in der Postmenopause schützt herzkranke Frauen nicht vor einem Schlaganfall. Das Schlaganfallrisiko ist aber auch nicht erhöht.
Nikotin verengt die Gefässe und ist deshalb Gift für sie. Zigaretten sind wegen des tiefen Inhalierens noch gefährlicher als Zigarre oder Pfeife. Wer das Laster alleine – mit Hilfe von Nikotinpflaster oder -kaugummi – nicht aufgeben kann, findet beim Hausarzt medikamentös unterstützte Hilfe zur Selbsthilfe. Das Rauchen aufzugeben, ist eine wirksame Massnahme, wenn es gilt, einen Schlaganfall vorzubeugen.
Alkohol kann in Form eines Glas Rotweins pro Tag schützen, da es den HDL-Wert steigert. Ein höherer Konsum schadet vielfach neben Leber und Herz auch das Gehirn und hat ein erhöhtes Schlaganfallrisiko zur Folge.
Sinken die Temperaturen, steigt die Schlaganfallgefahr – zu diesem Schluss kommen Mediziner des Universitätsklinikums Jena. Ihnen war aufgefallen, dass an bestimmten Tagen mehr Patienten mit Schlaganfällen in die Rettungsstelle eingeliefert wurden. Lange nahmen sie diese Besonderheit nicht ernst, bis sie hierzu eine Studie an 1700 Patientinnen und Patienten durchführten. Sie verglichen die Häufigkeit der Schlaganfälle mit der Wetterlage in den Tagen davor. Das Ergebnis zeigt, dass besonders bei stark abfallenden Temperaturen die Anzahl der Schlaganfälle zunahm. Für jede 2,9 Grad weniger innerhalb von 24 Stunden stieg das Schlaganfallrisiko um 11 Prozent. Bei einem Temperatursturz von 10 Gad Celsius war das Risiko bereits um 38 Prozent erhöht. Warum das so ist, darüber können die Forschenden nur Vermutungen anstellen. Beispielsweise ist bekannt, dass ein Temperaturabfall das Risiko für Vorhofflimmern erhöht, was aber von den Betroffenen kaum bemerkt wird. Dabei können sich allerdings Thromben im Herzen bilden, die bis ins Gehirn wandern, wo sie dann Schlaganfälle auslösen. Eine andere Erklärung könnten Infektionen sein, die ebenfalls zunehmen, wenn die Temperatur fällt. Bekannt ist zudem, dass Migräneanfälle zunehmen, wenn es einen Wetterwechsel gibt. Auch das Risiko für epileptische Anfälle steige bei hoher Luftfeuchtigkeit und niedrigem Luftdruck.