Es tut nichts weh, man spürt ihn kaum, und doch ist Bluthochdruck, im Fachjargon "medizinisch arterielle Hypertonie" genannt, weltweit die Todesursache Nummer eins. Kennen Sie Ihren Blutdruck? Wollen Sie gegen zu hohe Werte etwas unternehmen?
1. Ernähren Sie sich ausgewogen
Essen Sie viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Wichtig ist eine ausgewogene, fettarme Ernährung. Ein vielseitiger Menüplan mit Fisch, Geflügel, Gemüse, Meeresfrüchten, Olivenöl und Salat trägt dazu bei, den Blutdruck auf natürlich Weise zu senken.
2. Essen Sie weniger Salz
Ob und wie stark Bluthochdruck durch Salzkonsum verursacht wird, wird immer noch diskutiert. Sicher ist: Wer gesund würzt statt salzt, tut seinem Blutdruck Gutes. Hier erfahren Sie mehr darüber: Salz.
3. Reduzieren Sie Übergewicht
Zu den Ursachen von Bluthochdruck kann auch Übergewicht gehören. Durch eine Reduktion von Übergewicht normalisieren sich die Blutdruckwerte. Mit jedem Kilo, das Sie abnehmen, sinkt der Blutdruck.
4. Bewegen Sie sich
Bewegung fördert die Fliess- und Gerinnungseigenschaften des Blutes, trainiert das Herz und reduziert die Ausschützung von Stresshormonen. Somit unterstützt Bewegung alles, was auf natürliche Weise den Blutdruck senkt. Mässig, aber regelmässig lautet hier die Formel.
5. Essen Sie häufiger Nüsse
Nüsse sind reich an ungesättigten Fettsäuren und enthalten viel Magnesium. Beides beeinflusst den zu hohen Blutdruck. Ob Walnüsse oder Cashewnüsse: Bauen Sie bei Bluthochdruck Nüsse in den Menüplan ein!
6. Reduzieren Sie Stress
Dauernde Anspannung, Stress und Hektik wirken sich auf den Blutdruck aus. Weniger Stress heisst in vielen Fällen auch: tieferer Blutdruck. Extra-Tipp: Walnüsse sollen laut Experten stressbedingten Blutdruck senken.
7. Hören Sie auf zu rauchen
Rauchen ist in jedem Fall ungesund. Nikotin regt das Nervensystem an und erhöht den Blutdruck. Der Verzicht auf den blauen Dunst senkt den Blutdruck und das Risiko für weitere (Herz-Kreislauf-)Erkrankungen.
8. Trinken Sie hin und wieder ein Glas Wein
Auch Alkohol stimuliert, wie Rauchen, das Nervensystem. Damit kann der Blutdruck ansteigen. Allerdings soll ab und zu ein Glas Rotwein durchaus blutdrucksenkend und gefässschützend wirken. Weniger ist mehr!
In der Schweiz, Deutschland und Österreich leidet schätzungsweise jeder Vierte an Bluthochdruck, medizinisch arterieller Hypertonie, sogar schon in jüngeren Jahren. Bei Menschen über 60 sind es bereits zwei Drittel. Viele – zu viele – unterschätzen die Gefährlichkeit der Erkrankung, denn sie verkennen die Bedeutung des Blutdrucks und machen sich keine Gedanken um die schwerwiegenden Folgen eines dauerhaft zu hohen Drucks in den Gefässen.
Schmerzen verursacht die Hypertonie alleine nicht, und erste Anzeichen für Folgeerkrankungen werden oft nicht ernst genommen.
Das führt dazu, dass weltweit 9,4 Millionen Menschen jährlich an diesen Folgen sterben. Damit liegt erhöhter Blutdruck als Todesursache weit vor dem gefürchteten Krebs (etwa 8,2 Millionen Todesfälle pro Jahr).
Je höher der Blutdruck, desto mehr muss das Herz arbeiten, um alle Organe und das Gewebe zu versorgen. Bluthochdruck ist auch der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung von Arteriosklerose (Gefässverkalkung). Die möglichen Folgen:
Das muss nicht sein. Bluthochdruck ist gut behandelbar – begleitend zu oder statt Medikamenten sogar auf ganz natürliche Weise.
Lassen Sie ihn bei nächster Gelegenheit (und danach regelmässig, mindestens einmal im Jahr) messen, beim Arzt oder in der Apotheke – auch wenn Sie noch keine 40 sind. Sie werden zwei Werte genannt bekommen: zum Beispiel «120 zu 80 mmHg». Der Blutdruck wird in «Millimeter Quecksilbersäule» (mmHg) gemessen, auch wenn natürlich moderne Messgeräte längst keine Quecksilbersäule mehr haben, sondern elektronisch arbeiten.
Der erste, der obere oder systolische Wert, spiegelt die Phase, in der das Herz sich zusammenzieht. Der zweite, untere oder diastolische Wert, entspricht dem Druck in der Entspannungsphase. Der Blutdruck ist keine stabile Grösse, er schwankt je nach Aktivität des Herz-Kreislauf-Systems. So ist er niedriger in körperlicher und seelischer Ruhe und im Schlaf und steigt bei Anstrengung, Stress und Aufregung sowie nach dem Essen.
Eine einmalige Messung ist nur eine Momentaufnahme. Gemessen wird daher mehrfach in Ruhe, möglichst zur gleichen Tageszeit. Erst wenn dann die Werte wiederholt bei oder über 140/90 mmHg liegen, spricht man von Hypertonie. Bei einer einmaligen Messung beim Arzt kann es vorkommen, dass aufgrund der Aufregung des Patienten in der Praxissituation der Blutdruck ansteigt. Das nennt man «Weisskittelhypertonie».
Die meisten Fälle von Hypertonie sind auf das Zusammenspiel mehrerer Faktoren wie Alter, Lebensstil und Ernährung, erbliche Faktoren, Umwelteinflüsse oder Stress zurückzuführen. Der sogenannte sekundäre Bluthochdruck als Folge einer anderen Erkrankung tritt sehr selten auf.
Ist Ihr Blutdruck dauerhaft erhöht und als «primäre Hypertonie» diagnostiziert, sollten Sie dringend etwas unternehmen. Ihre Ärztin wird Ihnen in aller Regel blutdrucksenkende Medikamente verordnen, deren Nutzen auch unbestritten ist. Mit nicht-medikamentösen Massnahmen kann aber ebenfalls eine Senkung des systolischen Blutdrucks bis zu 20 mmHg erreicht werden. Besprechen Sie solche Möglichkeiten mit Ihrem Hausarzt.
Verordnete Medikamente sollte man übrigens auch einnehmen (oder, wenn Sie das nicht wollen, gleich ablehnen). Allein in Deutschland werden schätzungsweise Bluthochdruckmedikamente im Wert von zwei Milliarden Euro jährlich nie eingenommen, sondern weggeworfen.
Medikamente reduzieren oder absetzen sollten Sie ebenfalls nur in Absprache mit dem Arzt.
Der erste Schritt zu einer Blutdrucksenkung auf natürlichem Wege ist das Nachdenken über sich selbst. Ziehen Sie Bilanz: Was treibt Ihren Blutdruck in die Höhe? Ist es der berufliche Stress, das Übergewicht, Bewegungsmangel, das Rauchen? Was können und was wollen Sie ändern? Gehen Sie Schritt für Schritt an eine Änderung Ihres Lebensstils heran. Ihr Blutdruck wird es Ihnen danken – und Ihre Aussicht auf ein langes gesundes Leben steigt immens.
Wir sagen Ihnen, mit welchen vier Schritten Sie Bluthochdruck natürlich bekämpfen können.
Tipp: Auf Brausetabletten verzichten
Brausetabletten sind beliebt, ob als Nahrungsergänzungungs- oder Arzneimittel. Doch man sollte sie mit Bedacht nutzen, speziell, wenn man unter Bluthochdruck leidet. Denn häufig enthalten sie hohe Mengen an Speisesalz, damit sie sich im Wasserglas gut auflösen. Wissenschaftler des Uniklinikums des Saarlandes (UKS) untersuchten verschiedene Brausetabletten und bestimmten mit einer speziellen Messmethode den Natriumgehalt von 39 Vitamin-, Mineral-, Calcium- und Magnesium-Brausetabletten aus deutschen Drogerie- und Supermärkten sowie Discountern. Zudem analysierten sie 33 Schmerzmittel, Husten- und Erkältungsmedikamente sowie Calciumpräparate, die als Brausetabletten erhältlich sind. «Eine einzelne Vitamintablette enthält durchschnittlich 380 mg Natrium. Das deckt bereits rund 20 Prozent des täglichen Tagesbedarfs», erklärt Prof. Felix Mahfoud, Leitender Oberarzt der Klinik für Kardiologie des UKS. Aber auch Arzneimittel-Brausetabletten enthalten eine bedeutende Menge Natrium. «Insbesondere Schmerz- und Erkältungsmedikamente sind mit durchschnittlich 450 mg pro Brausetablette stark natriumhaltig», gibt der Mediziner zu bedenken.
Der erhöhte Salzkonsum lässt Studien zufolge den systolischen Blutdruck – der höhere der beiden Werte, der entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und das Blut in die Gefässe presst – ansteigen. In verschiedenen Studien, abhängig vom Alter sowie Vorerkrankungen der Probanden stieg der Wert zwischen 1.3 und 2.97 mm Hg. Auch der diastolische Wert nahm um bis zu 0.78 mm Hg zu. Dies scheint gesichert. Ob aber dauerhafter Bluthochdruck durch Salz verursacht wird, ist dagegen nicht so klar. Bluthochdruck durch Salz?