Tofu dürfte mittlerweile jedem ein Begriff sein. Doch gibt es viele verschiedene Möglichkeiten der Zubereitung des aus Sojabohnen und Wasser hergestellten Lebensmittels, so auch beim Seidentofu.
Tino Richter
Tofu ist seit Jahrtausenden fester Bestandteil der asiatischen Küche. Er wird aus Sojabohnen, Wasser und Salz hergestellt. Seidentofu verdankt seinen Namen der zarten Konsistenz und dem seidig schimmernden Glanz, denn die japanische Sprache hat für die Beschaffenheit von Lebensmitteln sowie für das Gefühl im Mund einen viel grösseren und detaillierteren Wortschatz als die deutsche.
Die Struktur erinnert an stichfesten Joghurt oder dünnem Vanillepudding. Aus diesem Grund und weil sein Geschmack im Gegensatz zum normalen Tofu neutral ist, eignet er sich auch besonders für süsse Nachspeisen, Dips oder herzhafte Aufstriche oder als Einlage in der Misosuppe.
Von allen frischen Tofusorten weist der Seidentofu den höchsten Feuchtigkeitsgehalt auf, in Japan und Korea wird er traditionell mit Meerwasser hergestellt. Der kalten Sojamilch wird ein natürliches Mineralsalz, z.B. Nigari (Magnesiumchlorid), beigefügt, das bei der anschliessenden Pasteurisierung zur Gerinnung der Sojamilch führt.
Seidentofu enthält viel Eiweiss sowie hochwertige pflanzliche Aminosäuren. Er ist leicht verdaulich, enthält wenig Fett und kein Cholesterin. Ausserdem sind die B-Vitamine sowie Vitamin E, Kalzium, Kalium, Folsäure, Zink und Magnesium enthalten. Beim Eisengehalt unterscheiden sich Tofu und Seidentofu, denn letzterer hat mit 1 mg Eisen pro 100 g nur ein Drittel von festem Tofu und Sojabohnen oder ein Viertel von Spinat. Tipp: Vitamin C erhöht die Aufnahmefähigkeit von Eisen aus pflanzlichen Quellen.
Seidentofu ist in Bioläden oder Reformhäusern erhältlich. Nach dem Öffnen sollte er gekühlt in einer geschlossenen Dose aufbewahrt und schnell verarbeitet werden. Die Farbe sollte cremig-weiss und ohne Flecken, der Duft neutral sein.
Rezept-Tipp: Seidentofucreme mit marinierten Erdbeeren