Wer viel rotes Fleisch (d. h. Rind, Kalb, Schwein und Lamm) verzehrt, entwickelt häufiger Herz-Kreislauf-Leiden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Cleveland Clinic Lerner Research Institute.
Die natürlicherweise in Fleisch vorkommende chemische Verbindung L-Carnitin scheint die Ursache zu sein. Sie wird von im Darm lebenden Bakterien als Energiequelle genutzt.
Dabei entsteht ein Abfallprodukt, das von der Leber in Trimethylamin-N-oxid (TMAO) umgewandelt und über den Harn ausgeschieden wird.
TMAO erhöht die Aufnahme von schlechtem Cholesterin. Die Folge: Es sammelt sich Plaque an, die oft zu Arterienverkalkung führt. Bei regelmässigen Fleischessern konnte TMAO in viel höherer Konzentration nachgewiesen werden als bei Vegetariern oder Veganern. Zwar stellt der menschliche Körper Carnitin auch selbst her, der Grossteil wird jedoch über die Nahrung aufgenommen.
Bereits eine frühere Studie der Harvard University mit 120 000 Teilnehmern zeigte, wie ungesund rotes Fleisch sein kann: Wer täglich Fleisch ass, hatte ein um 13 Prozent höheres Sterberisiko als Vegetarier, bei Speck und Würsten betrug das Risiko sogar 20 Prozent. Experten empfehlen, maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche zu sich zu nehmen.
L-Carnitin wird auch als Zusatz in Nahrungsergänzungsmitteln zur Steigerung der Fettverbrennung verwendet.
Die Forscher empfehlen auf der Grundlage ihrer Studie, diese Mittel erneut auf eine gesundheitsgefährdende Wirkung zu überprüfen.
Quelle: spiegel.de/Saldo