Die reinigenden und schmerzlindernden Wirkstoffe der hübschen Pflanze sorgen für einen rosigen Teint. Drei Tipps für Naturkosmetik frisch von der Wiese!
Autoren: Katja von Lipinski
Es wächst auf Rasenflächen in Gärten und Parks, wird selten höher als 15 Zentimeter und blüht in warmen Wintern das ganze Jahr hindurch: Bellis perennis, das Gänseblümchen, auch bekannt als Massliebchen, Regenblume, Tausendschön, Marienblume oder Augenblümchen, stammt ursprünglich aus dem warmen Mittelmeerraum und ist heutzutage auf allen Kontinenten zu finden.
Der kleine Korbblütler enthält Saponine, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, Anthoxanthin, Vitamine, Mineralstoffe und etwas ätherisches Öl. Mit diesem Paket an Wirkstoffen wird er in der Volksmedizin vorrangig zur Blutreinigung und Aktivierung des Stoffwechsels eingesetzt. Das Blümchen gilt als wärmendes Magen-, Galle- und Lebermittel, wirkt appetitanregend und entgiftend. Mit seinen Blüten und Blättern behandelt man Erkältungen und Husten. Auch in der Homöopathie verwendet man Auszüge von Bellis perennis bei Quetschungen und Blutergüssen, vorrangig bei Verletzungen von weichem Gewebe, meist im Bauchraum, hier ist das Massliebchen auch als «Arnica des Bauchraumes» bekannt. Bei seelischen Wunden oder körperlichen Übergriffen kann das Gänseblümchen mit Aktivierung der Regenerationskraft helfen. So wie sich die Pflanze nach dem Betreten wieder aufrichtet, soll die Einnahme von Gänseblümchenpräparaten resigniertem Gemüt helfen, neue Lebensenergie zu finden. Kräuterpfarrer Künzle empfahl, jedem Kindertee Gänseblümchen beizumischen.
Eine ganz spezielle Verbindung hat das Gänseblümchen zu unserer Haut. Auszüge aus der kleinen Pflanze helfen bei Unreinheiten, Entzündungen, Neurodermitis, Akne und verletztem Gewebe. Auch hier können die reinigenden und stoffwechselanregenden Eigenschaften der Pflanze Abhilfe schaffen. Angereicherte Cremes, Abkochungen, eine Salbe oder Tinktur wirken reizlindernd, beruhigend und entzündungshemmend.
Tipp: Bei einer Korbblütlerallergie sollte auf Gänseblümchenpräparate verzichtet werden.
Das Gänseblümchen wird u.a. als Futterpflanze genutzt. Auch für den Menschen sind Blätter, Knospen und Blüten roh geniessbar. Sie passen als essbare Dekoration oder Zutat zu pikanten oder süssen Speisen, Getränke, Aufstrichen oder in der Suppe. Sauer eingelegt werden Gänseblümchen-Knospen manchmal als Kapernersatz verwendet, denn die geschlossenen Knospen haben auch eine säuerliche Note. Geschmacklich ähnelt das Gänseblümchen dem Feldsalat, hat also eine nussige Note. Am besten schmecken die jungen Blätter. Die Blüten sind leicht bitter und erinnern an Kamille.
Reinigend und besänftigend, bei Rötungen, Akne, unreiner Haut.
Zutaten
Zubereitung
Blüten mit dem heissen Wasser aufbrühen und ca. 4 Minuten ziehen lassen.
Anwendung
Äusserlich bei Hautunreinheiten und gereizter Haut als Waschessenz und Gesichtswasser nutzen. Der Tee kann auch als reinigendes und beruhigendes Hautspray verwendet werden. Täglich frisch zubereiten.
Innerlich zur Reinigung bis zu 3 Tassen täglich trinken.
Für ein klares Hautbild.
Zutaten
Zubereitung
Glas zur Hälfte mit frisch gepflückten Blüten füllen und mit Alkohol aufgiessen. Glas verschliessen und für 4 – 6 Wochen an einem sonnigen Platz ziehen lassen. Täglich schütteln. In eine dunkle Tropfflasche abseihen.
Anwendung
Äusserlich mehrmals täglich verdünnt als Auflage, Tupfer oder Waschung anwenden.
Innerlich 10 Tropfen Tinktur in 1 EL Wasser verdünnen und 3-mal täglich einnehmen.
Für einen sanften Teint, als Körperöl, Ölphase für Creme oder Grundlage für eine Salbe.
Zutaten
Zubereitung
Blüten in ein Glas geben und mit Öl aufgiessen.
Gefäss im Wasserbad erhitzen, Öl für ca. 10 Minuten im Wasserbad simmern, d.h. knapp unter dem Siedepunkt ziehen lassen. Öl abkühlen lassen und Vorgang ein weiteres Mal wiederholen. Der Ölauszug kann auch als Kaltauszug hergestellt werden. Dafür Blüten und Öl in ein Schraubglas geben und Auszug ca. 3 Tage hell ausziehen lassen. Ölauszug abseihen.
Zuletzt aktualisiert: 12-03-2024