Sie sind nicht nur lästig, sondern können auch zwei gefährliche Krankheiten übertagen, die Hirnhautentzündung FSME und die Borreliose. Während FSME durch Viren hervorgerufen wird, sind Bakterien die Erreger der Borreliose. Eine Impfung gibt es nur gegen FSME - nicht gegen Boreliose.
Die Zecke ist ein Spinnentier, das erkennt man an den 8 Beinen. Sie gehört zur Gruppe der Milben und ist ein Parasit, d.h. sie braucht andere Lebewesen, von deren Blut sie sich ernährt, ähnlich wie eine Stechmücke. Die Zecke hat einen hochentwickelten Stechapparat: Mit ihren scherenartigen Mundwerkzeugen reißt sie die Haut auf und gräbt mit ihrem Stachel eine Grube in das Gewebe, die mit Blut voll läuft. Anschließend saugt die Zecke das Blut in ihren Darm. Eine vollgesaugte Zecke kann bis zu 200 mal soviel wiegen, wie eine hungrige.
Weltweit sind derzeit über 850 Zeckenarten bekannt. Hauptsächlich verteilen sie sich auf die beiden Familien der Schild- und Lederzecken. Während die Lederzecken meistens in den Tropen und Subtropen vorkommen, sind Schildzecken weltweit verbreitet – mit Ausnahme der Arktis und Antarktis.
Auch in Mitteleuropa ist die Schildzecke die am weitesten verbreitete Zeckenart. Man unterscheidet zwischen sogenannten Lauerern, die an einem Ort warten, bis ein Opfer vorbeikommt, und Jägern, die gezielt ihre Opfer aufsuchen.
Die am häufigsten vorkommende Schildzecke lebt im Freien, an Waldrändern, an Lichtungen oder Bächen. Sie bewegen sich am Boden, im hohen Gras oder in Gebüsch und Unterholz.
Die Häufigkeit der Zecken hängt im Wesentlichen mit zwei Faktoren zusammen: dem Auftreten der Wirtstiere (Mäuse) und dem Klima.
Mäuse sind die wichtigsten Wirtstiere für die Zeckenlarven, je mehr davon vorhanden sind, desto mehr Zecken gibt es auch. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Klima. Warme, nicht zu trockene Sommer bilden ein ideales Klima für die Verbreitung. Ein warmer langer Herbst führt wiederum zu mehr Zecken im Frühjahr.