Kinder leiden oft stärker unter Erkältungen und grippalen Infekten als Erwachsene. Gerade Kleinkinder sind durchschnittlich sechs- bis zehnmal pro Jahr erkältet. Dies vor allem in der nasskalten Jahreszeit, in der virusbedingte Erkältungen vermehrt auftreten und besonders leicht auf andere Menschen übertragbar sind. Erkältete Kinder fühlen sich schnell schwach und müde, und häufig steigt das Fieber rasch. Dennoch sollten sich Eltern nicht zu sehr sorgen, wenn ein Kleinkind auf einmal hohes Fieber (über 39 °C) bekommt.
Mit einem Kleinkind unter vier Jahren sollten Sie zwar auf alle Fälle zum Arzt gehen, doch meistens sieht die Sache schlimmer aus, als sie ist – nicht selten fällt das Fieber wieder so schnell, wie es gestiegen ist.
Bei verschnupften Säuglingen sollte besonders auf die Atmung geachtet werden, denn Babies atmen eher durch die Nase als durch den Mund und bei geschwollenen, entzündeten Nasenschleimhäuten fällt das Luftkriegen halt schwer. Siehe Schnupfen.
Problematischer sind Fieberkrämpfe, bei denen das Kind bei hohem Fieber kurzzeitig das Bewusstsein verliert und die Muskeln krampfen. Unter Fieberkrämpfen leiden prozentual gesehen nur wenige Kinder (vorwiegend zwischen neun Monaten und sechs Jahren), doch für die betroffenen Eltern ist es zunächst ein Schock. Aber dennoch keine Panik! Das Gehirn des Kleinkinds reagiert auf Temperaturschwankungen stärker als das eines älteren Kindes oder gar das eines Erwachsenen. In den meisten Fällen sind daher auch Fieberkrämpfe nicht bedenklich, dennoch ist es unbedingt notwendig, nach einem Fieberkrampf mit dem Kind den Arzt aufzusuchen, um die Ursache abklären zu lassen.
Wenn der Fieberkrampf länger als zehn Minuten dauert, sollte jedoch der Notarzt gerufen werden! Erste Massnahmen: Atemwege freihalten (Kopf zur Seite), aufdecken, Essig-Wadenwickel. Fast alle Hausmittel sind auch für die Kleinen geeignet. Temperierte Wadenwickel oder Essigsöckchen zur Fiebersenkung vertragen schon Babies. Sie können auch erleichternde Dämpfe inhalieren, indem man neben dem Gitterbett auf einem Stuhl ein Dampfbad (natürlich ausser Reichweite der kleinen Hände) aufstellt und z. B. mit einem Laken oder einer Decke eine Art Zelt baut, unter dem sich die heilenden Dämpfe sammeln.
Bei etwas grösseren Kindern kann man über die dampfende Schüssel eine Papiertüte stülpen und als Einschnitt für Mund und Nase eine Tütenecke abschneiden. Noch einfacher geht es mit einem Inhalator, den man in der Apotheke/Drogerie kauft.
Allerdings gibt es bei den Hausmitteln ein paar Ausnahmen: Inhalationen, Bäder oder Einreibungen mit Eukalyptus, Menthol und Pfefferminze eignen sich nicht für die Kleinen. Sie üben zu starke, belastende Reize aus. Weichen Sie auf Lindenblüten, Malvenblätter, Pinien- oder Fichtennadeln aus.
Oft haben erkältete Kinder zu Beginn der Infektion keinen Appetit und wollen nichts essen. Zwingen Sie sie nicht, denn meistens weiss der Körper genau, was ihm gut tut. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass Ihr Liebling genug trinkt. Erstens lösen Getränke den Schleim in den Atemwegen und zweitens muss der Flüssigkeitsverlust durch das unvermeidliche Schwitzen ersetzt werden. Neben eventuell angezeigten Medizinaltees eignen sich Hagebuttentee, Mineralwasser (nicht eiskalt!), Bouillon und verdünnte Fruchtsäfte.
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Bettruhe halten Kinder nur gern ein, so lange es ihnen wirklich nicht gut geht. Danach ist es oft schwerer, einen Sack Flöhe zu hüten, als ein zwar nicht mehr schwaches, aber doch noch krankes Kind im Bett zu behalten. Wenn ein erkältetes Kind, warm – aber nicht zu warm – angezogen im Zimmer spielt, ist nichts dagegen einzuwenden.
Das Immunsystem von Kindern ist noch nicht vollständig entwickelt, weshalb es für Erkältungen besonders anfällig ist. Über 200 verschiedene Viren gibt es, welche eine Erkältung auslösen können. Trifft das Immunsystem auf ein ihm bisher unbekanntes Virus, kennt es dagegen keine Abwehrmechanismen. Die Viren können sich vermehren, und die typischen Symptome einer Erkältung treten auf. Erst im Laufe der Erkrankung werden die Abwehrstoffe gebildet, und das Immunsystem lernt, mit den Erregern umzugehen.