Als Beckenboden wird der aus Bindegewebe und Muskeln bestehende Boden der Beckenhöhle bezeichnet. Er wird unter anderem durch den Musculus levator ani gebildet und ist u.a. für die Kontrolle von Blasen- und Schliessmuskel zuständig. Geburten, Übergewicht oder chronischer Husten können den Beckenboden stark beanspruchen. Ist er geschwächt, können Urintropfen bei starkem Druck auf den Bauchraum, z.B. beim Niesen oder bei Anstrengung, austreten.
Der Beckenboden stützt unsere inneren Organe. Nur wenn er kräftig ist, kann er seine Aufgabe, die Harnröhre und den After zu schliessen, optimal wahrnehmen. Leider nehmen wir die Wichtigkeit des Beckenbodens meist erst wahr, wenn er geschwächt ist und zu Beschwerden wie Blasenschwäche führt.
Ein starker Beckenboden hat gleich mehrere Vorteile: Er verbessert die gesamte Körperhaltung, kann z.B. nach einer Prostataoperation der Inkontinenz entgegenwirken und sogar helfen, Impotenz und Erektionsstörungen zu verhindern.
Viele Frauen haben im Verlauf der Wechseljahre Probleme mit der Blase. Urologen schätzen, dass rund zwei Drittel davon betroffen sind. So erhöht sich jetzt das Risiko, eine unangenehme Entzündung zu entwickeln.Den Beckenboden zu trainieren, kann helfen.
Viele Senioren mit schwächelnder Blase gehen mehrmals am Tag vorsorglich zur Toilette, auch wenn sie gar nicht müssen, schreibt die Deutsche Seniorenliga. Doch damit verschärft sich nur die Regulationsstörung der Blase, was zu einer weiteren Abnahme der Blasenkapazität führt. Um das zu vermeiden, empfehlen sich zunächst feste Toilettenzeiten, so dass dem Harndrang für kurze Zeit widerstanden werden muss. Schrittweise sollte dann der Abstand zwischen den Toilettenzeiten vergrössert werden. Mit einem Beckenbodentraining lässt sich ein beanspruchter Beckenbodenmuskel zusätzlich stärken.
Zuletzt aktualisiert: 02-11-2023