Erdnüsse sind keine Nüsse, sondern Bohnen. Die Erdnusspflanze wird bis zu 70 cm gross und gehört zu den Leguminosen (Hülsenfrüchte), der botanischen Familie der Schmetterlingsblütler.
Autor: C. Umbricht, 9.96
Erdnüsse Arachis hypogaea L. sind keine Nüsse, sondern Bohnen. Die Erdnusspflanze wird bis zu 70 cm gross und gehört zu den Leguminosen (Hülsenfrüchte), der botanischen Familie der Schmetterlingsblütler.
Die dem Erbsenstrauch ähnelnde Erdnusspflanze hat ihren Namen nicht zufällig. Nach der Befruchtung kehren sich die Fruchtstiele nach unten, und die an der Spitze sitzenden Früchte werden in den Boden gebohrt. Die Ernte, die in den USA von Ende August bis Ende November dauert, erfolgt in zwei Schritten: Zuerst werden die Pflanzen aus dem Erdboden gehoben und während zwei bis drei Tagen getrocknet, anschliessend werden sie mit einer Erntemaschine aufgenommen, gereinigt und weiterverarbeitet.
Das Ursprungsgebiet der etwa 80 Arten der Arachis-Gattung liegt im östlichen bis zentralen Südamerika, reicht aber südlich bis Paraguay und Uruguay. Spanische Konquistadoren brachten die Pflanze nach Europa, von wo sie via den Handel mit den afrikanischen Sklaven in die USA gelangte. Lange Zeit galten die Erdnüsse als Tierfutter oder als Nahrung für Arme. Erst um etwa 1900 entdeckte man ihren Nutzen. Heute werden jährlich in Indien und China - den Hauptanbaugebieten der Erdnüsse - je acht Millionen und in den USA etwa zwei Millionen Tonnen «Peanuts» produziert. Neben der Arachis hypogaea L. werden noch andere Arten angebaut, z.B. Arachis pintoi, Arachis glabrata und Arachis sylvestri.
Erdnüsse enthalten etwa 50 % Fett, 25 % Eiweiss sowie Mineralstoffe, Spurenelemente und die Vitamine A, E sowie des B-Komplexes und sind sehr energiereich.
Menge pro 100 Gramm
Lange bevor gesunde Ernährung zum Trendthema wurde, war Alfred Vogel der Meinung, dass die Ernährung die Basis für unsere Gesundheit bildet – und dass, ohne dabei auf den Genuss zu verzichten.
Die Rezeptideen von Assata Walter sind deshalb nicht nur saisonal, frisch und leicht umzusetzen, sie enhalten auch immer einen Ernährungstipp, der Ihnen hilft, sich natürlich und gesund zu ernähren.
Als Speiseöl, Erdnussbutter sowie am besten salzloser Knabberspass werden die «Peanuts» vielerorts geschätzt. Ihr Anteil an ungesättigten, essentiellen Fettsäuren macht sie auch für Personen mit hohem Blutdruck und Diabetes empfehlenswert.
Erdnussöl
Da der Rauchpunkt von Erdnussöl bei etwa 160 °C liegt (und der von raffiniertem bei ca. 207 °C) weist es eine gute Hitzestabilität auf und eignet sich zum Braten, Grillen oder Frittieren (vor allem in der chinesischen und asiatischen Küche mit dem Wok). Erdnussöl ist gut haltbar, da es nicht so schnell ranzig wird wie andere Öle. Verschlossen, dunkel und gekühlt ist es ein bis zwei Jahre haltbar, ungekühlt mehrere Monate lang. Bei der Herstellung von Erdnussöl müssen die Samen zwei bis vier Wochen getrocknet werden, damit sich der Wassergehalt von ca. 40 auf bis zu 5 Prozent reduziert. Kaltgepresstes Erdnussöl gilt als am natürlichsten und ist vom Geschmack her am intensivsten. Es weist eine starke Erdnussnote auf und riecht leicht fruchtig bis rostig. Ein Grossteil der im Handel erhältlichen Erdnussöle wird durch Raffination aufbereitet. Erdnussöl weist eine leicht gelbliche Färbung auf, raffiniertes Erdnussöl besteht hingegen aus einer weissen, fettigen Masse. Afrikanisches Erdnussöl ist farblos bis gelbstichig, riecht ebenfalls erdnussig, ist vom Geschmack her aber eher mild-nussig. Raffiniertes Erdöl ist fast geschmacklos.
Inhaltsstoffe: Erdnussöl besteht überwiegend aus Triacylglycerolen mit drei langkettigen Fettsäuren, deren Anteile je nach Anbaugebiet variieren können. Raffiniertes Erdnussöl enthält 35 bis 72 % (einfach ungesättigte) Ölsäure, 13 bis 43 % (zweifach ungesättigte) Linolsäure, 7 bis 16 % Palmitinsäure sowie weitere Fettsäuren. Ausserdem sind sogenannte Tocopherole enthalten, ein Sammelbegriff für verschiedene fettlösliche Substanzen, darunter Vitamin E mit dem überwiegenden Anteil an α-Tocopherol. Je mehr ungesättigte Fettsäuren in den Ölen enthalten ist, desto mehr Vitamin E kommt darin vor.
Verwendung in der Medizin und Kosmetik
Erdnussöl wird auch in der Medizin sowie in der Kosmetik verwendet. Es kann z.B. als Klistier zur Erweichung von hartem Kot im Enddarm angewandt werden. In der Pharmazie dient es als Trägerstoff für fettlösliche Wirkstoffe zur äusserlichen und innerlichen Anwendung. Erdnussöl ist zudem hilfreich gegen Krusten und Hautschuppen im Bereich des Kopfes sowie bei der Säuglingspflege oder auch als Badezusatz bei chronischen und atopischen Ekzemen. Früher war es häufiger Bestandteil in alten Rezepturen als Salbengrundlage, wie z.B. der Camphersalbe. Auch als Basisöl für Massagen ist Erdnussöl gut geeignet, da es nur langsam in die Haut einzieht und gute Gleiteigenschaften besitzt.
Erdnuss-Allergie: Zu beachten Auch Erdnussöl kann eine Erdnussallergie auslösen. Raffiniertes Erdnussöl wird von Allergikern meist besser vertragen als kaltgepresstes Erdnussöl. Mehr zum Thema Nuss-Allergie