Nach Plinius stammt der Name Bryonia vom griechischen bryo und bryein, was «wachsern» oder «üppig sprossern» bedeutet und Bezug nimmt auf die rasch und zahlreich aus dem Wurzelstock hervorsprossenden Stängel.
Cretica stammt vom lateinischen creticus oder griechischen kretikos und deutet auf die Herkunft aus Kreta. Die Subspezies wurde vom Botaniker Linné mit dioica für «zweihäusig» nach dem griechischen di, für «zwei», und oikos, für «Haus», benannt.
Die deutsche Bezeichnung Zaunrübe weist auf die Vorliebe der Pflanze, sich an Zäunen und Ähnlichem emporzuranken.
Viele volkstümliche Namen stehen im Bezug zur Giftigkeit der Rübenwurzel. Die drastisch abführende Wirkung der Zaunrübe war schon den Ärzten der Antike bekannt.
Die hellgelbe, übelriechende Wurzel der Zaunrübe wird so dick wie eine Runkelrübe und kann bis zu 2,5 kg schwer werden.
Die Pflanze hat rauhaarige, bis 4 m lange Stängel mit spiralig gedrehten, unverzweigten Kletterranken, mit denen sie sich an Hecken und Zäunen festhält.
Die gestielten, kurzborstigen Blätter sind bis über die Mitte fünfteilig oder handförmig, ganzrandig oder mit stumpf gezähnten Blatträndern. Jedem Blatt steht eine Ranke gegenüber.
Die Rote Zaunrübe ist zweihäusig, d. h., es gibt männliche und weibliche Exemplare. Die männlichen Blüten sind grünlich weiss, etwas grösser und in langgestielten Trauben stehend, während die hellgrünen weiblichen in doldenähnlichen Büscheln in den Blattachseln sitzen.
Im Herbst entwickeln sich die dünnhäutigen, kugeligen und scharlachroten giftigen Beeren (siehe auch: Giftige Pflanzen). Die Schwarze resp. Weisse Zaunrübe (Bryonia alba) hat im Reifezustand schwarze Beeren.
Die Blütezeit ist von Juni–Juli.
Die Zaunrübe hat ein grosses Verbreitungsgebiet, das sich von Mitteleuropa bis zum Japanischen Meer ausdehnt.
Sie ist vor allem in Mittel- und Südeuropa sowie in Nordafrika häufig zu finden und gedeiht zerstreut an Zäunen, Hecken, Gebüschen, in Auenwäldern und Rebgebieten.
Verwendet wird die gemäss aktuellem HAB hergestellte Urtinktur. Verwendet wird die frische Wurzel von Bryonia cretica L. ssp. dioica (JACQ.) TUTIN oder Bryonia alba L. vor der Blütezeit. Die Potenzierung der Dilutionen erfolgt durch Handverschüttelung.