Durch einen offenen Umgang mit dem Thema Prostatavergrösserung sowie eine frühzeitige Behandlung, lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung eindämmen und Symptome können gemildert werden. Bei der Behandlung von Prostata-Beschwerden wird zwischen medikamentösen und operativen Massnahmen unterschieden.
5-alpha-Reduktase-Hemmer
Die synthetischen Wirkstoffe «Finasteride» und «Dutasteride» führen im Körper des Mannes zu einer Blockierung des Enzymes 5-alpha-Reduktase. Dadurch wird die Umwandlung des männlichen Geschlechtshormons Testosteron in dessen aktive Form Dihydrotestosteron vermindert und das weitere Wachstum des Prostata-Gewebes somit reduziert. Eine Abnahme der Libido sowie Erektionsstörungen können kurzfristig auftreten. „Finasteride“ und „Dutasteride“ werden vom Arzt verschrieben.
Selektive Alphablocker
Die Alphablocker minimieren die Muskelspannung und führen so zu einer Erschlaffung der Muskulatur von Blase, Prostata und Harnröhre. Die Grösse der Prostata wird durch diese Behandlungsmethode nicht verringert, das Harnlösen jedoch vereinfacht. Nach der Einnahme dieser Medikamente können sich Nebenwirkungen wie Ejakulationsprobleme oder Herz- / Kreislaufbeschwerden zeigen. Die Verschreibung von selektiven Alphablockern erfolgt durch den Arzt.
Immer häufiger werden pflanzliche Extrakte aus den Früchten der Sägepalme (lat. Serenoa repens) bei Prostatabeschwerden eingesetzt. Die Arzneipflanze hat dieselbe Wirkung wie die chemisch-synthetischen «Finasteride» und wirkt so als moderater 5-alpha-Reduktase-Hemmer. Neben diesem Einfluss auf den Hormonhaushalt zeigen Sägepalm-Extrakt-Präparate Wirkungen auf die ebenfalls am Prostata-Wachstum beteiligten Entzündungsprozesse und Wachstumsfaktoren. Im Gegensatz zu den chemisch-synthetischen 5-alpha-Reduktase-Hemmern treten bei der Phytotherapie-Behandlung mit Sägepalm-Extrakt kein Libidoverlust oder Erektionsstörungen auf. Aus diesem Grund gelten Arzneimittel aus Sägepalm-Extrakt als wichtige medikamentöse Behandlungsmethode bei leichten und mittleren Prostata-Beschwerden!
Sollte bei der Behandlung mit Produkten aus Sägepalm-Extrakt nach 4-6 Wochen keine Besserung der Symptome eintreten, ist eine ärztliche Untersuchung notwendig.
Eine Operation wird notwendig, wenn ein Mann auf die Therapie mit Medikamenten zu wenig anspricht oder wenn das Prostata-Wachstum zu weit fortgeschritten ist. Es wird zwischen folgenden Operations-Methoden unterschieden:
Transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P)
Die TUR-P wird im Volksmund als «kleine Prostata-Operation» bezeichnet. Es handelt sich um die am häufigsten ausgeführte Operations-Methode bei gutartiger Prostata-Vergrösserung (benigne Prostatahyperplasie). Mit Hilfe von Hochfrequenzstrom oder Laser wird bei diesem Eingriff über die Harnröhre das Prostata-Gewebe Schicht um Schicht abgetragen.
Offene Prostatektomie
Die offene Prostatektomie wird im Volksmund auch als die «grosse Prostata-Operation» bezeichnet. Diese Operation wird bei sehr starken Prostata-Vergrösserungen durchgeführt, wo eine Entfernung über die Harnröhre nicht mehr möglich ist. Der Eingriff erfolgt über einen Bauchschnitt.
Thermotherapie
Bei der Thermotherapie wird Mikrowellenenergie über einen in die Harnröhre eingelegten Katheter auf die Prostata übertragen. Mit einer Temperatur von ca. 80° C wird das Prostata-Gewebe entlang des Katheters eingeschmolzen.