Eine alte Hausregel lautet: «Füttere eine Erkältung, hungere ein Fieber aus». Erstmals fanden jetzt Forscher aus den Niederlanden eine wissenschaftliche Bestätigung dieser überlieferten «Weisheit».
Ein Team der Universität Amsterdam analysierte Blutproben von sechs Probanden, die nüchtern zu den Untersuchungen erschienen. Zu einem Termin erhielten die Teilnehmer Flüssignahrung, zum anderen Termin lediglich Wasser. Nach der Mahlzeit stiegen die Blutkonzentrationen des Interferon gamma um durchschnittlich 450 Prozent, berichten die Forscher.
Dieser körpereigene Botenstoff versetzt den Körper in einen Zustand, in dem die Vermehrung von Viren gebremst und die Ausschaltung infizierter Körperzellen gefördert wird. Hatten die Probanden lediglich Wasser getrunken, stieg dagegen die Konzentration eines anderen Botenstoffes, des Intreleukin-4. Dieses Molekül fördert die Bekämpfung akuter Infektionen, indem es die Produktion von Antikörpern stimuliert.
Die Forscher waren vor allem von dem Ausmass überrascht, indem die beiden Botenstoffe auf die unterschiedlichen Ernährungsbedingungen reagierten. Wegen der kleinen Teilnehmerzahl bei der Amsterdamer Studie sollen grösser angelegte Untersuchungen folgen, um zu beweisen, dass eine Mahlzeit das Immunsystem auf den Kampf gegen Viren einstimmt, Fasten dagegen die Abwehr von Bakterien fördert.
Quelle: Medical Tribune, 03.02
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