Überarbeitung und Stress, Starren auf den Bildschirm, schlechte Luft und Sonne: Unsere Augen müssen viel ertragen. Zehn Tipps für alle, die ihren Augen etwas Gutes tun wollen.
Autorin: Ingrid Zehnder, 04.2012
Unsere einfachen und schnell zwischendurch auszuführenden Wohlfühltipps helfen Ihnen, die Anspannung der Augen zu mildern und Überanstrengung vorzubeugen. Wählen Sie aus den Ratschlägen diejenigen aus, die Ihnen am meisten zusagen.
Einen Arztbesuch sollen und können sie selbstverständlich nicht ersetzen. Plötzlich auftretende Symptome sind immer ein Grund, eine Augenärztin oder einen Augenarzt aufzusuchen. Auch leichte Beschwerden in den Augen und um sie herum sind ernst zu nehmen, falls sie nicht bald verschwinden oder immer wiederkehren.
Auch ohne müde oder gelangweilt zu sein, können Sie herzhaft gähnen. Das dehnt und entspannt viele Gesichtsmuskeln, auch die um die Augen herum. Wenn Sie sich dabei noch tüchtig recken und strecken, am besten vorm offenen Fenster oder an der frischen Luft, ist das Gähnen eine Wohltat für Augen und Körper und eine gute erste Hilfe gegen Stress. Neuere Forschungen besagen, dass Gähnen die Wachheit und die Aufmerksamkeit fördert. Denn den Mund aufzureissen und dabei tief ein- und genüsslich auszuatmen, kühlt das Gehirn. Blutdruck und die Anzahl der Herzschläge werden erhöht und somit das Denkorgan – inklusive des Sehzentrums im Gehirn – besser durchblutet. Beim Gähnen wird zudem der Tränenfluss angeregt und durch das unwillkürliche Zusammenkneifen der Augen die Hornhaut perfekt befeuchtet.
Der umfassende Gesundheits-Newsletter von A.Vogel erscheint 1 x pro Monat und enthält Informationen, Tipps, Wettbewerbe und vieles mehr – rund um alle Gesundheitsthemen.
Wer am Bildschirm arbeitet, liest oder spielt, blinzelt zu wenig, das Auge bekommt nicht genug Feuchtigkeit. Wird die Hornhautoberfläche nicht ausreichend befeuchtet, trocknet sie an manchen Stellen aus. Mit der Folge, dass die trockenen Stellen ins Auge einfallendes Licht streuen, was das Sehen verschlechtert. Deshalb mehrmals pro Stunde vom Bildschirm wegschauen und blinzeln.
Auch zwinkern, das heisst, ein Auge zudrücken, während das andere offen bleibt, entspannt die Gesichtsmuskulatur und befeuchtet das geschlossene Auge.
… denn das Gute liegt nicht immer nah. Vor dem Computer oder bei konzentrierter Lektüre muss sich der Augenmuskel durch das monotone Sehen permanent auf die selbe Distanz scharf stellen, was zu Augenbrennen, Kopfschmerzen, Muskelverspannungen und Konzentrationsstörungen führen kann. Schauen Sie daher von Zeit zu Zeit mit weit geöffneten Augen auf möglichst entfernte Gegenstände oder, wenn möglich, in die Weite einer Landschaft.
Ein wenig Gymnastik tut den Augen gut. Machen Sie folgende Übungen jeweils fünfmal, wenn Sie möchten, mit geschlossenen Augen. Der Kopf sollte dabei ruhig bleiben, der Atem entspannt und regelmässig sein.
Bewegen Sie die Augäpfel in horizontaler Richtung von links nach rechts bzw. von rechts nach links.
Richten Sie den Blick so weit es geht nach oben und anschliessend nach unten. Tun Sie das Gleiche in umgekehrter Richtung von unten nach oben. Führen Sie mit den Augen langsame Kreisbewegungen aus, rechts herum und links herum.
So werden die Augenmuskeln gedehnt und gelockert und einseitige Belastungen ausgeglichen.
Palmieren? Das bedeutet: mit den Handflächen abschirmen. Eine einfache Übung beruhigt trockene und brennende Augen. Stützen Sie die Ellenbogen auf den Tisch und legen Sie die gewölbten Handteller vor die geschlossenen Augen. Gönnen Sie Ihren Augen die Dunkelheit und denken Sie an etwas Schönes. Mögliche Muskelzuckungen oder farbige Lichtblitze sollten Sie nicht beunruhigen, sie sind Zeichen der Entspannung. Nach ein bis zwei Minuten nehmen Sie die Hände langsam weg und gewöhnen sich wieder ans Tageslicht. Lassen sie den Atem frei fliessen. Wenn sich beim Atmen der Bauch hebt und senkt, atmen Sie entspannungsfördernd.
Ohr-Akupressur hilft, die Augen zu entspannen. Richten Sie den Blick in die Ferne und kneten und drücken Sie die Mitte beider Ohrläppchen einige Minuten lang kräftig.
Eine Entspannungsübung besonders für Brillenträger: Fassen Sie mit Daumen und Mittelfinger Ihre Nasenwurzel an und legen den Zeigefinger zwischen die Augenbrauen. Bewegen Sie dann die Finger mit leichtem Druck aufeinander zu und lassen wieder los. Im Wechsel mehrmals wiederholen.
Die folgende Übung bewirkt eine superschnelle Entspannung der Gesichtsmuskulatur und Erholung für die Augen: Legen Sie die Mittelfinger beider Hände auf die Mitte der Stirn. Massieren Sie mit kleinen, nicht zu zaghaften Kreisbewegungen. Führen Sie dabei die Finger langsam über die Schläfen und dann dicht an den Ohren entlang bis zum Kiefergelenk. Eine ähnliche Übung können Sie auch mit sanft trommelnden Fingern ausüben. Halten Sie den Atem nicht an, sondern holen ruhig und gleichmässig Luft.
An Sonnentagen ist eine gute Sonnenbrille zu empfehlen, bei höherer Strahlung wie im Hochgebirge oder verstärkter Reflexion wie auf dem Wasser, bei Eis und Schnee ist sie unerlässlich. Zu viel Sonnenlicht blendet und reizt die Augen, die UV-Strahlung kann Bindehaut, Hornhaut und Linse beeinträchtigen. Geeignet ist ein Sonnenschutz, der die UV-Strahlen abhält und am besten noch einen gewissen Blaulichtanteil herausfiltert. Denn man weiss, dass der Bereich des sichtbaren Blaulichts die Entstehung der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) begünstigen kann.
Feine Muskeln, die sich am Ober- und Unterlid befinden, ziehen sich spontan zusammen und lösen damit das Zucken aus. Was der Betroffene als ausgeprägtes Zittern wahrnimmt, ist von aussen kaum zu merken. Meist dauert Lidzucken nur wenige Sekunden, verschwindet wieder, um erneut kurz aufzuflackern – manchmal kann das aber auch über Stunden bis Tage so gehen. Die Ursachen sind unbekannt. Spekuliert wird über Zugluft, beginnende Infekte, Magnesiummangel, Stress und Übermüdung. Wenn das Zucken zu sehr nervt, können Sie es mit entspannenden Massnahmen versuchen: Das Lid sanft mit den Fingern massieren oder einen Wattebausch mit warmem Wasser auflegen. Lidzucken ist lästig, aber in der Regel harmlos. Nur ganz selten ist eine neurologische Erkrankung die Ursache.
Regelmässiges Lüften, Zimmerpflanzen und Luftbefeuchter sorgen für ein angenehmes Raumklima. Sie sollten auch viel trinken, Augen brauchen Feuchtigkeit.
Lachen entspannt Gesichtsmuskeln und Augen. Lachen bringt ausserdem mehr Sauerstoff und befeuchtet die Augen – auch wenn Sie nicht Tränen lachen müssen. Lachen bringt Glanz in die «Fenster der Seele» – was könnte schöner sein?