Wer unter Allergien leidet, sollte besonders vorsichtig im Umgang mit Reinigungsmitteln sein. Denn diese können allergene Stoffe enthalten, die unter Umständen zusätzlich Kontaktallergien bewirken. Duftstoffe, Konservierungsmittel und Tenside sind dabei die bekanntesten Auslöser.
Ist ja schön, dass die Mehrzahl der Dusch- und Badeprodukte, der Spül-, Putz- und Reinigungsmittel heutzutage fein riechen – doch (nicht nur) für Allergiker wäre es besser, die Hersteller würden auf Duftstoffe wie auch auf spezielle Verfahren zu noch mehr Pflege- respektive Waschkraft verzichten. Denn wer regelmässig mit Mitteln Kontakt hat, die entsprechende allergene Stoffe enthalten, erhöht die Gefahr einer Sensibilisierung und eines allergischen Ekzems.
Darüber hinaus stecken in den meisten Reinigern regelrechte Chemie-Cocktails: Bis zu 200 Stoffe werden in einzelnen Produkten verwendet. Besonders heikel sind die beigemischten Duftstoffe (die nicht mal einen Reinigungseffekt haben). Interessant ist, dass man nicht unbedingt auf einen Duftstoff selbst, sondern lediglich auf eine bestimmte Komponente reagieren kann, z.B. auf Eugenol (riecht nach Gewürznelken).
Leider lässt sich beim Einkauf nicht immer abschätzen, welche allergenen Komponenten in einem Produkt stecken. Häufig ist in der Inhaltsdeklaration schlicht «Parfüm» angegeben – das hilft einem Duftstoffallergiker natürlich wenig.
Allergene Duftstoffe müssen zusätzlich namentlich genannt werden, wenn sie eine Konzentration von 0,01 Prozent im Produkt überschreiten. Wenn einer der 26 nach der Detergenzienverordnung kennzeichnungspflichtigen allergenen Duftstoffe nicht in der Deklaration aufgeführt ist, heisst dies allerdings nicht, dass er nicht im Produkt enthalten ist, sondern nur, dass er nicht in einer Konzentration über 0,01 Prozent enthalten ist.
Darum die Empfehlung: Greifen Sie auf duftstoff- und konservierungsmittelfreie Produkte zurück! Das gilt auch für Bio-Reinigungsmittel, die statt synthetischer Duftstoffe ätherische Öle enthalten – diese können Haut und Bronchien ebenso reizen.
Wichtig ist, generell Sprühflaschen zu meiden und keine aggressiven Reiniger zu versprühen. Denn die feinen Aerosole können die Atemwege erheblich reizen und belasten. Richtig gefährlich wird es, wenn man verschiedene Reiniger miteinander kombiniert und diese dann «reagieren». Aus einer Mischung von Chlorreiniger und Entkalker kann ruckzuck Chlorgas entstehen – wer das einatmet, riskiert lebenslange Lungenschäden. Tipp: Atemmaske und Schutzhandschuhe beim Putzen tragen und das Putzmittel auf einen Schwamm geben anstatt als Sprühnebel aufzubringen.
Bei Wasch- und Reinigungsmitteln wie auch bei Weichspülern werden die höchsten Konzentrationen an Enzymen eingesetzt. Durch deren Wirkweise besteht die Gefahr von Haut- bzw. Schleimhautschädigungen. Nicht umsonst sind allergische Berufskrankheiten bei Mitarbeitenden der Waschmittelindustrie ziemlich verbreitet. Deshalb empfiehlt es sich, jegliche Produkte zu vermeiden, die bio- oder gentechnisch veränderte Zusätze enthalten.
Verwenden Sie:
Achten Sie auf aha!-zertifizierte Wasch- und Reinigungsmittel im Handel (Gütesiegel des Allergiezentrums Schweiz).