Der Gattungsname Baptisia wird vom griechischen báptisis, was «das Eintauchen» bedeutet, und von baptízein, báptein, was mit «eintauchen, taufen, tränken, färben» übersetzt wird, abgeleitet.
Tinctorius heisst «zum Färben gehörig» nach dem lateinischen tingere für «färben».
Diese Namen, wie auch die deutschen Bezeichnungen, nehmen alle Bezug auf die Gewinnung eines indigoartigen (blauen) Farbstoffes aus den Laubblättern.
Der kurze Wurzelstock ist fast holzig, aussen graubraun, innen gelblich gefärbt und mit zahlreichen hellen Fasern besetzt.
Der sehr ästige, gelbgrüne, fein gerillte Stängel wird bis zu 1 m hoch und ist mit dreizähligen blaugrünen, wechselständigen, kurzgestielten Blättern und kleinen dornigen Nebenblättchen besetzt.
Die endständigen, gelben Schmetterlingsblüten bilden lockere Trauben. Eine kaum 2–3 cm lange, stark aufgetriebene, schwarzblaue Hülse mit ledriger Schale und fast nierenförmigen, höckerigen Samen bildet die Frucht.
Blütezeit ist von Juli–August.
Der Wilde Indigo ist im südlichen Kanada und in den östlichen und nordöstlichen Vereinigten Staaten beheimatet.
Er ist häufig auf trockenen, sandigen bis tonigen Böden und in lichten Laub- und Nadelwäldern, Kahlschlägen und an Strassenrändern anzutreffen.
In Mitteleuropa angelegte Kulturen gedeihen gut.
Verwendet werden die frischen, unterirdischen Pflanzenteile. Die Potenzierung der Dilutionen erfolgt durch Handverschüttelung. Aus der Wurzel werden ferner Tinkturen und Extrakte hergestellt. In ihrer Heimat werden die jungen Sprossen wie Spargel gegessen.