Stress im Beruf geht nicht mit einem höheren Risiko einher, an Krebs zu erkranken. Das hat eine Meta-Analyse von zwölf europäischen Kohortenstudien aus sechs Ländern mit rund 116 000 Probanden ergeben.
Die Daten stammten aus den Jahren 1985 bis 2008. Die Forscher unterschieden dabei vier Stressniveau-Kategorien, die sich aus Anforderungen und Handlungsspielräumen zusammensetzten. Fünf Prozent der Studienteilnehmer erkrankten während des Beobachtungszeitraums an Krebs. Brustkrebs entwickelten 0,9 Prozent, Prostatakrebs 0,7 Prozent, Darmkrebs 0,5 Prozent und Lungenkrebs 0,3 Prozent.
Ein Zusammenhang mit einer der Stress-Kategorien war nicht zu erkennen, weder für das Gesamtrisiko noch bezogen auf die genannten Tumorarten. Damit ist es laut den Forschern unwahrscheinlich, dass die berufliche Belastung einen wichtigen Risikofaktor für die Krebsentstehung darstellt – im Gegensatz etwa zur Gefahr, eine koronare Herzkrankheit oder eine Depression zu entwickeln.
Andere Formen von Stress, wie beispielsweise schwere Schicksalsschläge, könnten aber dennoch das Risiko erhöhen, an Krebs zu erkranken.
Quelle: Ärzte-Zeitung