Vitalkraft aus der Natur, Bioaktivstoff, Heilmittel gegen Krebs – mit solchen und ähnlichen Begriffen werden bittere Aprikosen- und Mandelkerne zurzeit wieder vor allem im Internet beworben und zum Verkauf angeboten.
Der entscheidende Inhaltsstoff ist Amygdalin, oft auch irreführend und fälschlicherweise als Vitamin B17 oder Laetril bezeichnet. Er setzt bei der Verdauung hochgiftige Blausäure frei, die bei übermässiger Einnahme Vergiftungen hervorruft.
Aprikosenkerne können, wie Bittermandeln auch, bis zu fünf Milligramm Cyanid pro Stück enthalten, eine Menge, die je nach Körpergewicht bereits zu Vergiftungserscheinungen führen kann.
Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt daher, maximal ein bis zwei Kerne pro Tag zu verzehren oder ganz darauf zu verzichten. Für Kinder kann der Verzehr von fünf bis zehn Bittermandeln bereits tödlich sein.
Ein einwandfreier Nachweis dieses Gifts ist auch für die Lebensmittelsicherheit notwendig. Bisher gab es jedoch nur sehr aufwändige Verfahren zur Analyse von Amygdalin.
Wissenschaftler der Uni Jena haben nun einen Biosensor entwickelt, mit dem Amygdalin in wässriger Lösung unkompliziert nachgewiesen werden kann. Bisher ist dieser allerdings nur für wissenschaftliche Labortests geeignet.
Quelle: scinexx.de