Das kindliche Immunsystem ist noch nicht voll entwickelt. Deshalb kann es immer wieder zu Infekten kommen, die im Babyalter sechs bis achtmal, im Grundschulalter noch bis zu fünfmal pro Jahr auftreten können. Eine stressige Situation für Eltern, aber ein wichtiger Lernprozess für das Immunsystem des Kindes in den ersten Lebensjahren. Erst mit etwa zehn Jahren ist das Immunsystem ausgebildet und verfügt über die Abwehrkraft eines Erwachsenen.
Das Immunsystem des Kindes bzw. jedes Menschen besteht aus zwei Teilen: einem angeborenen und einem Teil, der sich anpasst.
Zum angeborenen, aber unspezifischen Immunsystem zählen z.B. die weissen Blutkörperchen und die Fress- und Killerzellen, welche die meisten Erreger nach dem Eindringen erkennen und angreifen. Ausserdem existieren unzählige Botenstoffe, die eine Infektion anzeigen und weitere Immunzellen aktivieren. Hinzu kommen noch mechanische Barrieren wie Haut und Schleimhäute, welche ein physikalisches Hindernis für infektiöse Keime bilden.
Die Reaktion des angeborenen Immunsystems läuft stets nach dem gleichen Schema ab. Während der kindlichen Entwicklung wird es allerdings zunehmend schneller und effektiver. Ein Grossteil der Infektionen kann so zuverlässig abgewehrt werden.
Während der kindlichen Entwicklung kommt das Immunsystem mit einer Vielzahl an Viren, Bakterien und Pilzen in Kontakt und lernt, harmlose von gefährlichen zu unterscheiden. Dieses lernfähige, anpassungsfähige Immunsystem besteht aus Zellen, die den Eindringlingen eine Markierung verpassen, damit sie beim erneuten Kontakt sofort erkannt werden können.
So entsteht auch Immunität gegen ganz spezifische Erreger, wie z.B. das Masernvirus. Aufgrund der Vielzahl von Erkältungsviren (es existieren allein über 200) kann sich das adaptive Immunsystem nur an die jeweils saisonal vorherrschende Virusvariante anpassen. Erkältungen, Atemwegsinfekte, aber auch Mittelohrentzündungen oder Magen-Darm-Infekte sind bei Kindern im Kindergarten- und Schulalter daher häufig anzutreffen. Zumal das tägliche Zusammensein mit anderen Kindern eine Übertragung sehr erleichtert.
Pflanzliche Stärkung
Schädigungen des Immunsystems minimieren
Es kann organische Ursachen für ein geschwächtes Immunsystem bei Kindern geben, z.B. eine chronische Entzündung der Atemwege. Dies gilt es, auszuschliessen. Abgesehen davon muss man wissen, dass das kindliche Immunsystem schlichtweg viel zu tun hat. Während der eine grippale Infekt noch nicht ganz ausgeheilt ist, sind schon die nächsten Viren daran, sich zu vermehren. Eine ständig triefende Nase ist folglich nichts Ungewöhnliches bei kleinen Kindern. Doch dieser langwierige Prozess sorgt letztendlich für ein robustes, starkes Immunsystem.
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Eine ausgewogene Ernährung mit frischem Obst und Gemüse ist die Basis für ein gesundes Leben und damit auch für das Immunsystem. Abgesehen von den Nährstoffen Kohlenhydrate, Proteine und Fette ist auf eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen zu achten.
sowie Zink, Selen, Kupfer, Eisen und Folsäure tragen zur normalen Funktion des Immunsystems bei. Aber auch Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe helfen dem Immunsystem, gut zu funktionieren. Vor allem lösliche Ballaststoffe sind als Futter für die Darmbakterien wichtig, denn die Darmschleimhaut ist der grösste Produzent von Zellen, die Antikörper herstellen.
Studien zeigen, dass in puncto Ernährung oftmals der Geschmack wichtiger ist als die Bedeutung des Lebensmittels für den Körper. Mit Geduld und ein paar Ernährungstricks für Kinder lassen sich die lieben Kleinen aber durchaus für gesunde Lebensmittel begeistern.
Klar, Eltern wollen ihre Kinder bei schlechtem Wetter und in der kalten Jahreszeit schützen und packen sie deshalb warm ein. Aber Kälte hat nur bedingt etwas mit Erkältungen zu tun, denn ohne Erkältungsviren gibt es auch keinen grippalen Infekt. Warum es dennoch darauf ankommt, warm angezogen zu sein, hat mit der Funktionsweise der körpereigenen Abwehr zu tun.
Denn ca. 20 Prozent aller Menschen tragen stets Erkältungserreger in sich, die aber von der Immunabwehr in Schach gehalten werden. Sinkt die Körpertemperatur durch Frösteln, ziehen sich die Blutgefässe zusammen, die Durchblutung nimmt ab und die Viren können leichter über die Schleimhäute eindringen und sich vermehren.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Gesundheitslexikon im Artikel: Kindliches Immunsystem stärken