Die im fermentierten Milchserumkonzentrat reichlicher als in der Molke vorkommende rechtsdrehende L(+)-Milchsäure ist wichtig für den Stoffwechsel, sowohl auf der Ebene der einzelnen Zellen als auch für den gesamten Körper.
Milchsäure, auch als Laktat bezeichnet, tritt chemisch in zwei Formen auf. Früher nahm man an, dass nur die rechtsdrehende Form L(+) vom menschlichen Körper verstoffwechselt werden kann. Doch das ist mittlerweile widerlegt. Der menschliche Körper produziert selbst beide Milchsäurearten und kann auch beide verwerten. Säuglingen fehlt jedoch jenes Enzym, das linksdrehende Milchsäure abbaut. Erst ab ca. einem Jahr können Kleinkinder Sauermilchprodukte wie Joghurt verwerten. Linksdrehende Milchsäure stand lange im Verdacht, das Blut zu übersäuern, aber auch das hat sich nicht bestätigt.
Ob zwischen links- und rechtsdrehender Milchsäure Unterschiede hinsichtlich der Verstoffwechselung bestehen, ist noch nicht abschliessend geklärt. Frühere Studien zeigten, dass D(–)-Milchsäure langsamer abgebaut wird als L(+), neuere Studien zeigen dies nicht.
Vor Jahren wurden Verbraucher durch Meldungen verunsichert, wonach linksdrehende Milchsäure und Glykolsäure die durch Parkinson geschädigten Nervenzellen vollständig wiederherstellen können. Die dazugehörige Studie von Dresdner Forschern bezog sich jedoch auf Fadenwürmer und menschliche Zellen im Labor, die aber nur rund fünf Prozent der Betroffenen repräsentieren. Verbraucher, die gezielt nach Kulturen mit linksdrehender Milchsäure fragten, mussten über das Missverständnis aufgeklärt werden.
Alfred Vogel (1902 – 1996) beschäftigte sich schon sehr früh mit einer haltbaren Version von gesunder Molke und den gesunden Eigenschaften der Milchsäure.