In fast perfektem Halbkreis von Ost über Nord nach West verläuft diese Frühlingstour im bernischen Teil des Napfberglandes. Ausgangspunkt ist das einstige Klosterdorf Trub, von Langnau her mit dem Bus erreichbar.
Ein Täufer-Lehrpfad folgt streckenweise der Wanderroute und berichtet von einer Christenverfolgung hier im hintersten Teil des Emmentals: Weil sich die bibeltreuen Täufer nicht der Obrigkeit unterziehen wollten, wurden sie bis ins 18. Jahrhundert verbannt, eingesperrt oder gar hingerichtet. Nach dieser finsteren Geschichte erscheint die lichte Landschaft mit ihrem Flickenteppich aus Forsten, Wiesen und Weiden umso harmonischer, sobald die 1000-Höhenmeter-Marke überschritten ist.
Auf teils bequemen Flursträsschen, teils schmalen Waldpfaden folgt die durchgehend gut markierte Wanderroute über Stauffen, Hohmatt und Geissgratflue meist einem aussichtsreichen Grat zwischen zwei Gräben bis zur Lüderenalp. Unterwegs geht der Blick zum nahen Nachbarn Napf, der mit 1408 m ü.M. höchsten Erhebung des ganzen Nagelfluhmassivs am Alpenrand.
Auf der Lüderenalp bieten sich Möglichkeiten für Verpflegung, vorzeitige Talfahrt und, falls gewünscht, auch Übernachtung. Nun wendet sich der Weg über Rafrüti, Egg und Hohgrat mit zuerst geringem, zum Schluss dann ordentlich steilem Gefälle nach Süden, dem Tagesziel Langnau im Tal der Ilfis entgegen. Auch dieser Abschnitt des Maibummels, der sich zu anderen Jahreszeiten ebenso gewinnbringend unter die Füsse nehmen lässt, ist eine Gratwanderung mit Rundund Weitsicht.
Für diejenigen, die die Wanderung abkürzen möchten: Beim Weiler Egg führt eine Weg hinunter in den Gohlgraben zur Haltestelle Mettlen, wo ein Bus nach Langnau fährt.
Franz Auf der Maur
Hotel-Restaurant Lüderenalp
3457 Wasen
Tel. 034 437 16 76
www.luederenalp.ch
Online-Fahrplan der SBB
Bitte beachten Sie, dass Abfahrts- und Öffnungszeiten sich seit Aufschalten des Wandertipps geändert haben können. Wir empfehlen Ihnen, diese vor Antritt der Wanderung zu überprüfen.